𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝟙𝟛𝟚

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Katja sortierte ihre Einkäufe in den Wandschrank des Flures ein, als Vincent nach Hause kam.

»So früh zu Hause?« , fragte sie.

»Ja. Nicht viel zu tun.«

»Dann lass dir etwas einfallen.« , sagte sie und folgte ihm Richtung Wohnzimmer, wo er sich auf die Couch platzierte.

»Willste mich loswerden, oder was?«

»Nein. Ich will, dass du Dag beschäftigst. Am besten rund um die Uhr.«

»Was?« Er lachte auf. »Aber sonst geht's dir gut.«

»Ich hab' ihn eben mit einer jungen Frau gesehen. Sehr jung würde ich sogar schätzen.«

»Und?«

»Und?« Katja riss empört die Augen auf. »Ich glaube, er hat sich mit ihr getroffen.«

»Dag?« Vincent lachte erneut auf.

»Lach nicht. Ich meine das im Ernst.«

»Katja. Wir reden von Dag. Denk' mal an damals ... er würde sich mit keiner anderen treffen.«

»Damals. Genau. Jetzt ist aber nicht damals. Jetzt ist jetzt. Das ist eine komplett andere Situation.«

»Weil?« Vincent konnte dem Gespräch kaum noch folgen.

»Er und Isabelle schlafen immer noch nicht miteinander. Zwischen den beiden kriselt es heftig.«

»Quatsch. Wer sagt das?«

»Isabelle. Ich hab' mit ihr gesprochen. Sie hat mir erzählt, dass alles gelogen ist.«

»Dag hat mir erzählt, dass sie es im Griff haben.«

»Gelogen.« , sang sie dieses Wort. »Alles ist eine Lüge.«

»Trotzdem sprechen wir von Dag. Wie kommst du überhaupt darauf, dass er sich mit einer anderen getroffen hat?«

»Ich hab' sie gesehen. Als ich noch zum REWE wollte. Dag hatte seinen Arm, um ihre Taille und als er mich gesehen hat, hat er direkt losgelassen. Sie hat dann ihr Handy rausgeholt, ein Foto gemacht und ist gegangen, bevor ich da ankommen konnte.«

»Ja, dann ist es doch logisch. Sie hat ihn erkannt und für ein Foto gefragt.«

»Klar doch.« Sie rollte ihre Augen.

»Ach Mensch Katja, weißt du, wie oft ich in letzter Zeit angelabert werde?!«

»Hab' ich erwähnt, das er zuvor an ihrem Eis geleckt hat?!«

Vincent runzelte die Stirn, als seine Frau ihn vielsagend ansah. »An ihrem Eis?«

Katja nickte. »Macht ihr das so mit Fans? Weil sollte dem so sein, finde ich, wir zwei hätten dann auch mal ein ernstes Wörtchen miteinander zu reden.« Sie zeigte abwechselnd auf ihn und sich selbst.

»Nein Katja, wir lecken normalerweise nicht an Nahrungsmittel anderer Menschen.«

»Siehst du. Er trifft sich definitiv mit einer anderen.«

»Quatsch, hör mal auf hier mit deiner Schwarzmalerei. Wir sprechen immer noch von Dag. Der Dag, der es damals nicht verkraftet hat, als Isabelle dachte, er wäre fremdgegangen.« Vincent stand auf und ging Richtung Terrasse. Katja folgte ihm.

»Du musst mit ihm reden.«

»Was soll ich denn sagen?« , fragte er sie mit erhobener Stimme. »Hey Dag, läuft es momentan so scheiße, dass du dich mit anderen Frauen triffst?!«

»Zum Beispiel.«

»Katja, ich kann das nicht.«

»Wieso nicht? Ich würde Isabelle auch den Marsch blasen.«

»Was immer du denkst gesehen zu haben, aber ich lege meine Hand dafür ins Feuer, das Dag nur rumgealbert hat. Mehr nicht.«

»Okay.« Katja hob ihre Hände an, als würde sie sich geschlagen geben. »Sagen wir, er hat rumgealbert, eventuell ein wenig geflirtet ... aber wir wissen beide, wo eine Alberei und Liebäugeln hinführen kann.«

»Was soll ich tun Katja? Was?«

»Ruf ihn an. Triff dich mit ihm und rede mit ihm über sein Verhalten ... bevor es zu spät ist.«

»Wer bin ich?« Vincent zeigte präsentierend auf sich. »Seh' ich für dich aus wie eine Grille? Bin ich Jiminy Cricket? Sitz' ich auf Pi-Dag-cchios Schulter und spiele sein Gewissen?«

»Nein. Du bist sein bester Freund. Und Freunde helfen einem, bevor sie mit einer Arschbombe ins Fettnäpfchen springen.«

Vincent rollte mit den Augen und griff nach seinem Handy, ehe er den Lautsprecher auf vollster Lautstärke stellte.

Es klingelte ... einmal ... zweimal ...

»Jo.« , kam Dag dran.

»Ey Brudi. Was geht?« , fragte Vincent.

»Nichts. Warum fragst du?«

»Ach nur so. Hömma ... ich hab' da so 'ne kleine Idee. Kannst du zum Studio kommen, dann könnten wir da ...«

»Nein.« , unterbrach Dag ihn. »Tut mir leid, aber ich hab' andere Sachen zu tun.«

»Oh ... ehm ...«

»Sag' es is' wichtig.« , flüsterte Katja.

»Ehm, also mir wäre es schon wichtig, wenn du kommen würdest.« , sagte Vincent.

»Ja, aber geht nicht.«

»Morgen?«

»Auch nicht.« , sagte Dag. »Ich hab' die ganzen Tage etwas vor. Lass' uns das machen, wenn Isy wieder da ist, okay?!«

»Frag', was er macht.« , forderte Katja ihren Mann leise auf.

Vincent blinzelte sie an. »Ehm. Was ...?«

»Hör zu Vinne. Ich hab' jetzt keine Zeit mehr.« , unterbrach Dag ihn. »Ich muss noch wegen der neuen Parkourifikation-Folge einige Dinge erledigen.«

»Ja. Mach das. Wir sehen uns dann halt ... später.«

»Jo. Tschüß.«

Vincent sah Katja an. »Da siehst du. Er ist halt beschäftigt.«

»Jaja. Fragt sich nur mit wem.«

»Ich rede mit ihm. Aber ... ich kenne Dag. Vielleicht hat er geflirtet?! Vielleicht fand er es sogar toll, in dem Moment angehimmelt zu werden, wenn Isabelle ihm wirklich andauernd die kalte Schulter zeigt, aber ... du solltest nicht vergessen, dass wir beide ihn ganz genau kennen.«

»Das ist es ja, was mir Sorgen macht. Isabelle und er haben schon genug in letzter Zeit verarbeiten müssen.«

»Ich weiß.« Vincent setzte sich hin und zog seine Frau auf seinen Schoß. »Mach' dir keinen Kopf. Da wird nichts sein.« Er schob ihre Haare beiseite und küsste ihren Nacken. »Wie lange wird Robin noch weg sein?« Er wusste, wie er sie auf andere Gedanken bringen konnte.

Katja stand auf und lockte ihn mit dem Zeigefinger zu sich. »Wir hätten noch genügend Zeit Herr Stein.«

Ich bin der falsche Mann für die richtige Frau (Band 2)Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ