𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝟙𝟚𝟘

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»... und dann frag' ich mich manchmal, warum hat Tarzan keinen Bart?« , schmatze Carla, als sie mit einer Tüte Weingummi und Dag neben sich am nächsten Tag spazieren ging.

»Was?« Dag lachte sich halbtot. »Sicher, dass du nichts geraucht hast.« Er nahm ihr die Weingummis ab. »Oder was für Inhaltsstoffe wurden hier verarbeitet.«

Sie lachte ebenfalls und schnappte sich die Süßigkeiten wieder. »Denkst du nie über so etwas nach?«

»Nee, ich frag mich eher wie eine Person wie du, soviel futtern kann und dabei so eine geile Figur hat.« , sagte er und zog verlegen die Lippen ein, als er bemerkte, was er da gesagt hatte und wie sie schmunzelnd darauf reagierte.

»Danke.« , flötete sie.

Er kam sich blöd vor, so etwas erwähnt zu haben, aber schielte trotz allem zu ihr rüber. Sie trug, wie so oft eine kurze Jeansshorts bei dem Wetter und darauf ein Oversize-T-Shirt in Weiß. Ihre Haare waren aktuell offen. Dadurch, dass ihr Shirt ein wenig länger war, sah es von weitem so aus, als würde sie nur das tragen ... mit nichts darunter. Was heut Mittag als sie sich trafen, in ihm kurzzeitig ein paar Fantasien ausgelöst hatten, die ihm gerne erspart geblieben wären.

Vielleicht sprach er deswegen derzeit ein wenig offener? Er wusste nicht wieso, aber irgendwie war das komplette Treffen heut anders. Carla hatte sich sogar beim Spazieren eine Zeitlang bei Dag eingehakt und es hatte ihm nichts ausgemacht. Sie berührte ihn eigentlich generell an diesem Tag viel mehr als sonst. Mal streifte sie seine Hand, oder seine Schulter oder rückte näher an ihn heran, wenn sie auf einer Bank Rast gemacht hatten.

Wie auch jetzt. Carla hielt seinen Unterarm fest, als sie anhielt.

»Willst du wieder eine Pause machen?« Er sah sich um, doch fand keine Bank oder Ähnliches.

»Nein.« Sie lachte und zeigte links von sich die Treppen hinauf. »Hier wohne ich.«

Dag folgte ihrem Blick zu dem Sechsparteienhaus. »Oh okay.« Er sah auf die Uhr. »Schade. Ich dachte, wir treffen uns heute länger.«

Sie lachte. »Tun wir doch. Ich muss nur kurz hoch und wenn wir da sind, kannst du direkt meine Gitarre stimmen, die ich bei meinen Eltern geholt habe.« , meinte sie. »Ich hab das nämlich nicht vergessen, dass du mir das versprochen hast.« Sie ging die Stufen hinauf. Dag sah dabei auf ihren Hintern, denn sie hob ihr Shirt an, um ihren Schlüssel aus der Gesäßtasche herauszuholen. Oben angekommen lächelte sie ihn an und winkte ihn mit der Hand zu sich. Er sah sich kurz um und folgte ihr dann.

Carla öffnete die Türe und trat ein. Sie wohnte direkt unten links und öffnete auch da den Eingang. »Schuhe aus.« , sagte sie und zeigte auf einen offenen Schuhschrank.

Während Carla schneller war als er und schon weiterging, sah Dag sich im Hausflur um. Dieser war nicht groß und einige bunte Malereien hingen an den Wänden, sowie ein großer Spiegel.

Vorsichtig bewegte er sich weiter in den Raum hinein. »Oh. Klein.«

»Und fein.« , lachte sie. »Wie ich.«

Er hielt sich nun in einem größeren Raum auf, wo sich links eine Couch befand mit einem Fernseher davor. Rechts von ihm, war eine Küche, in der Carla hinterm Herd stand und in einem Topf herumrührte und geradeaus war ein Bett genau am Fenster mit einem Kleiderschrank vor der Wand. Das meinte er mit klein, weil alles in diesem einen Raum vorzufinden war. Er ging einen Schritt voran und sah rechts einen weiteren kleinen Flur und eine Tür, wohinter sich das Badezimmer befinden musste. Denn dies war das Einzige, was hier fehlte. Obwohl sie auch noch einen Balkon hatte, weil neben dem Kleiderkasten sah er eine Türe nach draußen.

Er sah zu Carla. »Du kochst?«

»Ja, die Sauce steht schon seit heut Morgen auf dem Herd.«

»Du lässt den Herd an, wenn du draußen bist?« Er ging Richtung Couch.

»Nein. Warte.« , sagte sie und tippelte barfuß an ihm vorbei. Mit ihrer Handinnenfläche ertastete sie den Stoff und schüttelte den Kopf. »Das ist alles noch nass. Ich hab die heut morgen gereinigt.« Sie nahm ihn unerwartet an die Hand und führte ihn zu ihrem Bett. »Setz' dich.« Mit Ruck öffnete sie ihren Kleiderschrank und holte da die Gitarre raus. »Setz' dich.« , forderte sie ihn erneut auf, als sie bemerkte, dass er immer noch stand.

Er kratzte sich verlegen am Drei-Tage-Bart, ehe er langsam Platz nahm. Carla übergab ihm das Musikinstrument und ging zurück an den Herd, während er begann an den Stimmwirbeln zu drehen. 

»Möchtest du nachher mit mir essen?«

»Ehm. Nein, also besser nicht.« , antwortete er.

»Wieso?«

»Ich weiß nicht, ob ... meine Frau heut Abendessen macht.«

»Manchmal darf man auch außerhalb essen.« , sagte sie und drehte sich um, als sie ihn anlächelte. »Bei anderen kann es auch gut schmecken.«

Wieso kam ihm das gerade so zweideutig vor? Und warum musste er jetzt daran denken, wie Carla wohl an gewissen Stellen schmecken würde.

Mit einem Löffel in der Hand kam sie zu ihm. »Probier' mal.«

»Nein. Nein. Ist okay. Ich glaub' dir, dass es gut schmeckt.«

Sie zog geschauspielert einen Schmollmund. »Bitte. Für mich. Wenn du von mir gekostet hast, wirst du süchtig danach, glaub mir.«

Wieder diese Doppeldeutigkeit. Er fragte sich, ob sie das ebenso bemerkte oder es nur aufs Neue seine Fantasie war.

»Okay.« , sagte er schließlich und öffnete den Mund ein wenig, um ein bisschen zu probieren.

»Und?« , fragte sie.

Er nickte. »Ist gut. Wirklich.«

Carla grinste und leckte den Rest des Löffels ab, dabei landete ein wenig auf ihr Oberteil. »Oh. Scheiße.« , sagte sie und legte das Besteck auf die Matratze, als sie sich das Shirt ratzfatz über den Kopf zog.

Dag sah sofort weg, als er sie in ihrem weißen BH erblickte und doch schaute er wieder hin, als sie ihm den Rücken zudrehte und in ihrem Kleiderschrank nach einem neuen Oberteil griff.

Ihm wurde heiß, als sie sich zusätzlich bückte und er auf die nackte Haut ihres Rückens sah.

Als sie dann in die Hocke ging und ihr Po dadurch noch breiter im Gegensatz zu ihrer Taille wirkte, war das zu viel für ihn. »Ich ... ich ... ich muss gehen.« , stammelte er.

Carla drehte sich in dieser Position um. »Was? Wieso?« Sie registrierte den Blick, der kurz auf ihr Hinterteil gerichtet war und lächelte, ehe sie aufstand und zu ihm ging.

Dag wollte die Gitarre beiseitestellen, die aber vom Bett abrutschte und mit einem Knall auf den Boden landete. »Sorry. Ich ...«

Sie stand nun genau vor ihm. »So nervös?« , fragte sie.

»Nein, aber ...« Er sah mit Absicht nicht auf sie, sondern in eine komplett andere Richtung. »Würdest du dir bitte wieder etwas anziehen?«

»Ist dasselbe, als wären wir schwimmen. Du machst so, als hättest du noch nie eine Frau in ... Oh« Sie stoppte ab, als sie schnallte, was sie schon eine Zeitlang ahnte, und ergriff sein Kinn, das sie dann in ihre Richtung schob, damit er sie ansehen musste. »Wie lang hast du keine Frau mehr berührt?«

Er lächelte verunsichert und versuchte, erneut wegzusehen. Carla nahm seine linke Hand, die sie zu ihrer Taille führte.

Nun sah er sie an und schüttelte den Kopf. »Bitte, ich ...«

Sie packte seine rechte Hand und streifte im Zuge dessen ihren Außenschenkel und führte ihn damit auf und ab. Ihre Haut war weich und er mochte das Gefühl, zog aber dann sofort beide Hände zurück, weil er merkte, was es in ihm auslöste.

Carla ging auf die Knie. »Wie lange wurdest du nicht mehr berührt?« Nun waren es ihre Hände, die seine Innenschenkel streichelten. Immer höher, fast bis zu seinem Schritt, wo sie anhielt und ihm tief in die Augen sah.

Er seufzte auf. »Carla, bitte ...«

»Ich tu' nichts, was du nicht willst.« , hauchte sie leise und legte ihre Hand nun genau dort drauf, wo sich schon mehr als nur ein wenig regte.

Ich bin der falsche Mann für die richtige Frau (Band 2)Where stories live. Discover now