𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝟝𝟜

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»Ey. Hast du nichts mitgebracht?« , fragte Dag, nachdem er auf Katjas leere Hände sah, als beide bei ihnen ankamen.

»Seh' ich aus, wie dein persönlicher Lieferdienst?« , antwortete sie und schummelte sich an ihm vorbei.

»Nein. Aber ich bin's gewohnt, das du Essen mitbringst.«

»Dag, wir bestellen uns doch gleich etwas.« , rief Isabelle aus der Küche.

»Ich meinte ja für später ... und zwischendurch.« Er betrat mit Vincent und Katja den Raum.

Auf dem Wohnzimmertisch standen Getränke und lauter Knabbereien, auf die Isabelle präsentierend zeigte. »Meinst du nicht, dass dies hier ausreicht?«

Er schüttelte den Kopf. »Ich denke ja nur an dich. Du isst jetzt schließlich für zwei.«

»Jaja. An mich.« , lachte sie.

Vincent schmiss sich auf die Couch. »So Kinders. Was machen wir heute an unserem halb-freien Tag?«

Dag legte sich halbwegs neben ihm hin. »Isabelle will Spiele spielen.«

»Was für Spiele?«

»So Partnerspiele.«

»Die sind witzig.« , verteidigte sie sich und holte eine Spieleverpackung hervor.

»Wir Männer gegen euch oder was?« , fragte Vincent.

»Nein. Eigentlich ...« Isabelle las nochmal die Rückseite. »... Paar gegen Paar.«

»Und wie geht das?«

»Du liest dir die Frage durch, beantwortest sie auf einen Zettel und fragst dann deinen Partner. Wenn es richtig beantwortet wird, bekommt ihr einen Punkt.«

»Ah also Streit vorprogrammiert.« , sprach er.

»Wieso das?«

»Hömma, weißte, wie aggressiv meine Frau wird, wenn ich mehrmals falsche Antworten abliefere.«

Katja lachte. »Also nach so vielen Jahren solltest du mich in- und auswendig kennen.«

»Von dem Mysterium Frau wohl noch nie etwas gehört oder?« Er sah sie eindringlich an. »Meine Liebe, ihr wechselt so oft eure Meinung. Ich kann da gar keine richtige Antwort liefern. Was ist deine Lieblingsfarbe?« Er sprach mit glockenheller Stimme weiter. »Uh Schatz. Am liebsten habe ich pink.« Seine Tonlage wurde wieder normal. »Ich antworte, pink.« Seine Stimme wurde tief, als wäre er ein Bergtroll in Gefangenschaft. »Meine Lieblingsfarbe ist blau du krummbuckliger Hustensaftschmuggler.«

»Hast du mich gerade nachgemacht, als würde ich sprechen wie 'ne Schwingtitte auf Testosteron?«

Dag verschluckte sich, als er gerade seine Flasche ansetzte.

»Siehst du?!« Vincent zeigte auf Katja. »Da geht's schon los.«

»Das lag nur an deiner Improvisation, die du bestenfalls unterlassen solltest.« , sprach Isabelle unter Lachen. »Jetzt kommt. Das wird lustig.« Sie packte das Spiel aus, legte die Karten auf den Tisch und verteilte an jeden einen kleinen Block.

»Wer fängt an.«

»Weil dein Mann so eine gute Darstellung geboten hat, solltet ihr beginnen.« , sprach sie auf Katjas Frage.

Vincent schnellte nach vorne und zog eine Karte. »Dann fange aber ich an.« Er las sich die Spielkarte durch, überlegte und schrieb etwas auf. »Mein liebes Eheweib.« , sprach er gekünstelt. »Würde ich lieber eine Woche ohne Sex oder ohne mein Smartphone auskommen?«

»Dafür hast du echt überlegt?« , prustete Katja los. »Natürlich Sex. Könntest ja ein wichtiges Telefonat verpassen.«

»Hey. Ich bin ein vielbeschäftigter Mann.« , verteidigte er sich und zeigte den Zettel, auf dem groß das Wort Sex stand.

»Yes.« Katja hielt ihrem Ehemann die ausgestreckte Flosse hin, die er prompt abklatschte.

Nun war Dag an der Reihe. Er las seine Karte. Nahm den Block und schrieb. »In welchem Moment habe ich mich in dich verliebt?«

»Unfair.« , schrie Katja.

»Was? Wieso?« , wollte Isabelle wissen.

»Ey wir waren bei eurer Lovestory alle live dabei. Wir alle könnten diese Frage beantworten.«

»Ja dann siehst du mal, wie gut wir alle vier zusammen passen.« , meinte Dag.

»Nö. Nimm' 'ne neue Frage.«

»Nö.« Er grinste sie dümmlich an, als sein Handy kurz ertönte, um eine eingegangene Whatsapp-Nachricht anzukündigen. Er zog sein iPhone raus und sah dann zu Isabelle. »Nia will nach Hause.«

»Wieso?«

»Robin und sie haben sich wohl gezofft.« Er wählte ihre Nummer, wurde aber sofort weggedrückt, um kurz danach eine neue Nachricht zu bekommen.

- Ruf mich nicht an. Dann merkt er doch, dass ich dir geschrieben habe.

»Ups.« , sagte Vincent, als Dag diese Mail laut vorgelesen hatte. »Jetzt habe ich Robin schon geschrieben und gefragt, wieso sie sich gestritten haben.«

Es dauerte nicht lang und Dag erreichte eine böse Mail von Nia.

- Danke. Jetzt ist der wütend nach oben gegangen und hat die Türe geknallt. Kommt mich bitte jemand abholen oder ich fahre alleine nach Hause.

Vincent stand auf. »Ja bringt ja nichts. Komm Katja.«

»Die streiten sich doch sonst nicht.« , merkte Isabelle an.

»Keine Ahnung, was in letzter Zeit mit Robin los ist, aber der ist im Augenblick nur auf Krawall aus.«

»Ich denke, der steckt mitten in der Pubertät.« , rechtfertigte Katja das Verhalten ihres Sohnes und stand ebenfalls auf.

»Ach, die vertragen sich auch wieder.« Isabelle blieb in gleicher Weise nicht sitzen und brachte gemeinsam mit Dag die anderen Zwei zur Türe.

»Ich komm dann gleich wieder und setz euer Töchterchen hier ab. Schreib ihr, dass wir unterwegs sind.« , sagte Vincent und dackelte schonmal zum Auto.

»Ich red' gleich mit Robin, dann führen wir das hier ein andermal fort.« Sie zeigte auf Dag. »Und du sortierst währenddessen Fragen aus, auf die wir alle antworten können.«

Ich bin der falsche Mann für die richtige Frau (Band 2)Where stories live. Discover now