𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝟡

165 16 0
                                    

»Was gibt es?« , fragte Dag, als er am späten Nachmittag nach Hause kam und Isabelle kochend in der Küche vorfand.

»Nia hat sich Lasagne gewünscht.«

Er setzte sich auf einen Hocker und fischte ein Salatblatt aus dem fertigen Salat heraus, als Nia mit einem schwarzen engen langärmligen, jedoch kurzen Kleid reinkam.

»Wo willst du denn hin?« Fragend zog er eine Augenbraue nach oben.

Nia lachte und drehte sich mehrmals vor seinen Augen. »Nirgendwohin.« Sie zeigte auch Isabelle ihr Dress. »Wie findet ihr es?«

»Schön.« , sagte ihre Mutter.

»Eng und kurz.« , antwortete Dag. »Für was ist das?«

Nia beugte sich rüber und fischte sich genau wie ihr Vater vorhin auch ein Salatblatt heraus, das sie sich fix in den Mund schob. »Ich bin auf eine Party eingeladen. Bei Joleen im Keller.«

»Wer ist Joleen und was für ein Keller?«

»Joleen ist zwei Stufen über mir. Ich war heute mit ihr und ein paar Freundinnen shoppen.« Sie drehte sich nochmal vor ihm. »Alle haben gesagt, das würde mir stehen, deswegen hab ich mir das für die Party gekauft.«

Dag sah zu Isabelle. Dann widmete er sich wieder Nia zu. »Was ist das für 'ne Party?«

Irritiert blinzelte sie ihn an. »Eine ... Normale?!«

»Du meinst so eine wir-sind-unter-uns-Mädchen-Party?«

Nia lachte. »Nein.« Sie schubste ihn spielerisch. »Da kommen auch Jungs hin.« Sie fischte sich noch ein Salatblatt heraus. »Luca kommt auch.« , sagte sie zu Isabelle, die sich ein Schmunzeln kaum noch verkneifen konnte, als Dag ihr diesen Blick zuwarf.

»Ach. Wird ja immer besser.« , meinte er theatralisch und stand auf. Sofort steuerte er den Kühlschrank an und holte sich ein Bier heraus. »Was ist mit Robin?«

»Was soll mit ihm sein?«

»Ja, geht er auch dahin?« Dag setzte sich wieder auf seinen Platz.

»Nein.«

»Wieso nicht?«

Nia zuckte mit den Schultern. »Er ist halt nicht eingeladen. Und der hätte eh keine Lust darauf. Außerdem sind die alle so vierzehn, fünfzehn.«

»Wird immer besser.« Er lächelte sie künstlich an. »Erzähl mir mehr.«

»Daaaag.« , gab Isabelle von sich und übergab Nia die Salatschüssel. »Bring die schonmal zum Tisch rüber Schatz.«

»Du sagst ihr, das sie nicht dahin kann.« , flüsterte er ihr schnell zu.

»Das überlasse ich dir.« , lächelte sie.

»Ah du genießt das 'wa?«

Isabelles Lächeln wurde breiter. »Es macht richtig Spaß, mal nicht die Böse zu spielen.«

»Nia, zieh dich bitte um. Wir essen in ein paar Minuten.« , rief er ihr zu und wartete, bis er hörte, wie sie ihre Zimmertüre schloss. »Du willst sie doch nicht echt dahin lassen?« Fragend sah Dag sie an, als sie das Besteck herausholte und ihm überreichte.

»Wieso nicht?«

»Hast du zugehört? Da werden auch ältere Jungs sein.«

»Du kannst sie nicht einsperren.« , lachte Isabelle und nahm das Besteck wieder an sich, nachdem Dag keine Anzeichen machte den Tisch weiter zu decken.

Er sah ihr nach, wie sie zur Anrichte wackelte und alles andere vorbereitete. »Unterschätze meine Macht nicht.«

Sie lachte nun noch mehr. »Ja Anakin.«

»Das war kein Witz. Sie kann da nicht hin und erst Recht nicht mit so einem Leck-mich-am-Arsch-Rock. Sie ist dreizehn. Drei-zehn.«

»Werden wir, bis sie achtzehn ist, jetzt nur noch solche Gespräche führen?«

»Liegt an ihr.«

»Was liegt an mir?« , fragte Nia, als sie mit einer Pyjamahose und einem T-Shirt von Dag wieder reinkam. Sie visierte ihn weiter an, als sie sich auf ihren Platz setzte.

Er stand auf und nahm den Stuhl daneben ein. »Wann ist die Party?«

»Am Samstag.«

»Du willst da wirklich hin?«

Nia zog eine Augenbraue hoch. »Klar.«

Er atmete tief ein. Isabelle kam derweil mit der Lasagne, die sie auf den Tisch stellte, dazu. »'kay. Aber das Kleid geht gar nicht und so lange bleibst du auch nicht.« , sagte er.

»Dein Ernst?«

»Mein Ernst.«

»Mamaaaaaaaa.« Nia sah trotzig an ihm vorbei.

Isabelle verzog die Mundwinkel. »Dag, sie ...«

»Ich sagte doch, sie kann hin, aber halt nicht mit so einem Kleid. Das kannst du anziehen, wenn du ... älter bist.« , sprach er. »Oder nie.« , fügte er noch sehr leise hinzu. Nia formte ihre Lippen zu einem O, bevor sie die Arme wütend ineinander verschränkte. »Ich meine das doch nicht böse.« Er sah zu Isabelle. »Du willst doch auch nicht, das sie so rumrennt.« Stumm verteilte sie auf jedem Teller ein Stück der Lasagne. »Sag doch auch mal was.«

»Nia. Das Kleid ist echt schön, aber es ist schon ein wenig kurz.« , sagte sie schließlich.

»Boah ihr seid so ... spießig.«

»Das hat nichts mit Spießer zu tun.« , meinte Dag.

»Klar. Von Mama bin ich es ja gewohnt, aber von dir ... ich dachte immer, du bist der Coole.« Wütend stand Nia auf, schnappte sich ihren Teller und ihr Besteck und stampfte cholerisch zurück in ihr Zimmer.

Mit einem lauten Knall schloss sie ihre Türe.

»Herzlich willkommen in der Pubertät.« , sagte Isabelle und stocherte in ihrem Essen herum.

»Bin ich ein Spießer?« Fragend sah er sie an.

Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Du bist ein normal besorgter Vater. Aber wie ich eben schon erwähnte, du kannst sie nicht einsperren.«

»Will ich doch gar nicht. Aber wenn sie jetzt schon so rumrennt, wie will sie dann mit sechzehn rumrennen?«

»Heutzutage läuft das alles anders ab, als zu unserer Zeit. Ich will gar nicht wissen, wie meine Jugend verlaufen wäre, wenn ich da zig YouTube Videos gehabt hätte, oder irgendwelche Influencer und Tutorials.«

»Ich werde morgen nach der Schule mit ihr was Schickes kaufen, was nicht so ... kurz und eng ist.«

»Du willst deinen Status wieder erlangen?!« Isabelle lachte.

»Ich mag es nicht, wenn sie sauer auf mich ist.«

»Dann gewöhne dich daran. Denn das wird definitiv nicht das letzte Mal gewesen sein.«

Ich bin der falsche Mann für die richtige Frau (Band 2)Donde viven las historias. Descúbrelo ahora