𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝟛𝟛

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»Was machst du?« , fragte Isabelle, als sie endlich wieder zu Hause waren und Dag in dem Raum, wo seine Instrumente standen, vorfand.

»Bin am überlegen, ob ich das alles im Schlafzimmer unterkriege.«

»Dafür haben wir noch Zeit. Anfangs fände ich es sowieso wieder am besten, wenn er oder sie bei uns schlafen würde.«

»Klar, natürlich. Aber trotzdem benötigt er auch ein Zimmer.«

»Ja aber wir haben echt noch Zeit. Du musst dir nicht jetzt einen Masterplan für deine Spielsachen überlegen.«

Sie ging zurück in die Küche, als es an der Türe klingelte. Dag schloss die Türe des Zimmers und öffnete die Haustüre.

Ein Junge, der ihm irgendwie bekannt vorkam, sah ihn von oben bis unten an. »Ehm, is' Nia da?« Seine Hände hatte er in den Hosentaschen, während er darauf wartete, dass Dag antwortete.

»Ja. Und wer bist du?«

»Sie ist in meiner Klasse.«

»Danke für die Info, aber das war nicht meine Frage.«

Nia ging an der Türe vorbei, stoppte ab und drängte sich neben ihren Vater, der stur stehenblieb. »Luca? Was machst du denn hier?«

»Luca?!« , wiederholte Dag mit tiefer Stimme.

»Hey. Du hast heut deinen Haargummi an deinem Stuhl hängenlassen.« Er übergab ihr das schwarze Teil.

»Oh. Danke.« , sagte sie. »Aber ... das ist mein Notfall Haargummi. Der bleibt immer in der Klasse, falls ich meinen vergesse.«

»Daaaaag.« , rief Isabelle, die in den Flur hin zur Türe sah. Er drehte sich um und schüttelte den Kopf, als sie ihm mit der Hand anwies, zu ihr zu kommen. »Daaag. Komm hier hin.«

Mit einem Augenrollen ging er rückwärts Richtung Küche, hatte seinen Blick jedoch weiterhin auf Luca gerichtet, der sich mit Nia unterhielt und dabei durch seine Haare fuhr.

»Sie machen doch nichts.« , sagte Isabelle, als er gegen sie stieß und stehenblieb.

»Mama?« Nia drehte sich um. »Kann Luca etwas bleiben?«

»Nein.« , antwortete Dag.

»Klar Schatz, aber nicht mehr so lange, okay?!«

»Danke Mama.«

Luca folgte Nia die Ecke rum in ihr Zimmer.

Dag hörte, wie die Zimmertüre geschlossen wurde. »Neeeeee. Das geht nicht, das die alleine in einem Zimmer sind Isy.«

»Die sind dreizehn.«

»Nein. Du hast es erlaubt und jetzt gehst du rein und sagst, die sollen ins Wohnzimmer.« Er zeigte auf die Couch. »Ich will die sehen können.«

Isabelle lachte. »Dag, die werden schon nichts tun. So viel ich weiß, steht Nia gar nicht mehr auf ihn.«

»Das ist Jungs schnurzpiepegal.«

»Daaaag.« , wiederholte sie seinen Namen abermals langgezogen. »Sie ist kein kleines Mädchen mehr.«

»Doch. Genau das ist sie.«

»Aber nicht mehr so klein.«

»Ich werde jetzt einfach reingehen und sagen ... Wohnzimmer oder Türe bleibt auf.«

»Und dann?« Isabelle sah ihn fragend, jedoch mit einem Schmunzeln an. »Willst du dir 'nen Stuhl nehmen und dich in den Flur setzen mit Blick Richtung Nias Zimmer?«

»Gute Idee.«

»Das war ein Witz.« Sie hielt ihn am Arm fest. »Du musst ihr vertrauen. Was denkst du denn, was sie im Kopf hat? Sie wird schon nichts Schlimmes machen.«

»Ich meine ja auch ihn. Ihm traue ich nicht.«

Isabelle schüttelte lachend den Kopf. »Dag du musst lernen, damit klar zu kommen. Was machst du, wenn wir jetzt noch ein Mädchen bekommen? Spielen wir das dann in dreizehn Jahren nochmal durch?«

»Nein. Dann bin ich schon geübt darin Jungs abzuwehren.«

»Du kannst doch nicht jeden von ihr fernhalten.«

»Aber jeden, der mir nicht passt. Ich mag ihn nicht.« , merkte er an.

»Du kennst ihn doch gar nicht.«

»Muss ich auch nicht.« Wie ein kleines beleidigtes Kind setzte Dag sich auf einen Hocker und verschränkte die Arme vor seiner Brust. »Wer weiß, was der jetzt macht.«

Isabelle lachte. »Du bist echt ... ich find keine Worte für dich.«

»Das ist meine Kleine.« , sagte er. »Mit einem pubertierenden Jungen im Zimmer. Das geht gar nicht. Du hättest nicht ja sagen dürfen.«

»Stopp.« Sie hob ihre Hand hoch. »Glaub mir, wenn sie ihn nicht hier trifft, dann woanders. Umso mehr du verbietest, umso mehr entfernt sie sich und macht es heimlich.«

»Deswegen soll ich sie machen lassen, was sie will oder was?« Dag blickte sie mit einer hochgezogenen Augenbraue an.

»Nein jetzt hast du mich falsch verstanden. Das ... ist etwas vollkommen Normales. Es gehört zum Leben dazu. Erfahrungen sammeln. Die erste Liebe, all das ... sowas kannst du keinem verbieten. Ich sprach nicht davon, dass du sie ermutigen sollst, harte Drogen zu nehmen oder so.«

»Ich mag ihn nicht.«

»Das ist auch nicht deine Entscheidung, sondern Nias.«

»Ich hab da schon noch ein Wort mitzureden.«

Isabelle schüttelte den Kopf. »Hör zu. Das da, ist kein Date. Er kam einfach so vorbei. Es heißt noch lange nichts. Und sollte in der Zukunft daraus etwas werden ... musst du lernen, damit umzugehen.« Sie drängte sich zwischen seine Beine und strich ihm eine Locke aus dem Gesicht. »Aber ich verspreche dir eins. Sollte irgendein Verehrer unserer hübschen Kleinen wehtun, darfst du ihm den Arsch aufreißen auf Daddy-Manier.«

Er grinste und zog sie näher an sich heran. »Und was hältst du davon, wenn Daddy sich heute Nacht mal deine Wenigkeit vornimmt.«

Isabelle schmunzelte.

Ich bin der falsche Mann für die richtige Frau (Band 2)Where stories live. Discover now