𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝟞𝟛

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Die drei beeilten sich, um in den Wartebereich zu kommen, wo sie auf Katja trafen.

»Was ist passiert? Wie geht es Hannah?« , fragte Isabelle.

Die Blondine schüttelte den Kopf. »Ich hab' keine Ahnung. Marcel war eben nur kurz hier und seitdem ist er nicht mehr wiedergekommen.«

»Du hast keine Informationen bekommen?«

»Gar nichts. Marcel wusste eben auch noch nichts. Er war eh total abgefuckt, weil Hannah Auto gefahren ist.«

Isabelle nahm auf einen der Stühle platz. »Wo wollte sie denn hin?«

»Sie hatte Wehen, hat Marcel zumindest gesagt. Er meinte, sie hätte angerufen und er wollte, dass sie einen Krankenwagen ruft.«

»Hat sie wohl nicht getan.« , sagte Dag und setzte sich neben seine Frau.

»Das ist so schlimm. Sie ist doch nächste Woche ausgerechnet.« Isabelle lehnte sich an seine Schulter. »Ich will gar nicht daran denken, wie schlimm der Unfall war.«

»Ich weiß es nicht.« , sagte Katja und setzte sich ebenso hin. »Die am Empfang meinte nur, ich solle mir nicht so große Sorgen machen.«

Vincent lehnte sich mit dem Rücken an die Wand. »Wenn es nur ein Auffahrunfall war, dann würde Marcel wieder da sein.«

»Malen wir mal nicht den Teufel an die Wand.« , sagte Dag und griff nach Isabelles Hand.

»Ja. Du hast Recht.«

»Ihr wart schon beim Arzt gewesen?« , erkundigte sich Katja bei beiden.

»Ja.« , antwortete Isabelle.

»Und ist alles in Ordnung?«

Sie nickte und Dag sprach. »Wir bekommen übrigens definitiv einen Jungen.«

Vincent lächelte ihn an. »Freut mich für euch. Ich hoffe nur, ihr habt nicht wieder auf Copy and Paste gedrückt und die dritte Variante von Dag nervt mich bis zu meinem Lebensende.«

Sein bester Freund grinste. »Meine Gene sind stark.«

»Komm, ich brauch Ablenkung.« , sprach Katja. »Liegst du uns nicht schon ewig in den Ohren, du hättest den perfekten Namen?!«

Dag nickte. »Ja, den habe ich.«

»Und?«

Er sah zu Isabelle. »Den möchtet ihr jetzt hören?«

Die drei nickten. Es interessierte jeden, aber natürlich wollten sie sich momentan zusätzlich andere Gedanken machen, während sie auf eine hoffentlich positive Rückmeldung bezüglich Hannah und ihres Kindes warteten.

»Ich wollte ja eigentlich, das Isy den Namen errät.« , meinte er.

»Ach du willst ihn schon für fest und nicht als Vorschlag?« , fragte sie.

»Natürlich. Der ist perfekt. Drei Buchstaben.«

»Tom?« , sagte Vince. »Nein warte ... Vin. Eine Hommage an den lieben Onkel.«

Dags Mundwinkel gingen interessiert nach unten, während seine Augenbrauen hinauf schnellten. »Darauf bin ich ja gar nicht gekommen.«

»Ja, siehst du. Statt alleine dir Gedanken zu machen, hättest du besser mal uns alle mit einbezogen.«

»Nein, der Name, den ich habe, steht jetzt fest.«

»Und der wäre?« , fragte Isabelle.

»Raten?!«

»Du wolltest einen Tipp geben.«

»Ach so. Ja.« , sagte er. »Der Name verbindet uns beide. Ohne den, hätte ich dich eventuell gar nicht kennengelernt.«

»Mic.« , schrie Katja schon fast, als würden sie sich zu Hause bei einem Spieleabend befinden. Vincent schnellte nach vorne und hielt ihren Mund kurz zu. »Sorry.« , sagte sie rasch zu den zwei anderen, die im Wartezimmer saßen, als er losließ.

»Mike?« Fragend sah Dag sie an und zeigte drei Finger.

»M-I-C.« , buchstabierte sie.

»Neue Schreibweise?«

»Nein, du Idiot. Abkürzung fürs Mikrofon. Etwas, das euch verbindet.«

»Oh. Auch nicht schlecht.«

»Sollen wir doch lieber mehrere Vorschläge machen?« , warf Isabelle ein.

»Nein.« Dag schüttelte den Kopf. »Mein Name bleibt.«

»Drei Buchstaben und etwas, das euch verbindet?!« Vincent dachte nach und sah ihn dann an. »Ist der Name jugendfrei?«

»Du denkst echt, ich würde meinen Sohn nach der Tätigkeit benennen, die ihn erschaffen hat?«

Vincent zuckte mit den Achseln.

»Etwas, was uns verbindet ... ohne das du mich eventuell gar nicht kennengelernt hättest?« Isabelle schloss kurz die Augen. »Andis Bar?!«

»Bar ist ein israelischer Mädchenname.« , warf Katja ein.

»Nein, aber du bist nah dran.«

Isabelle überlegte weiter. »Ich hab's.« , sagte sie schließlich nach einigen stillen Sekunden.

»Ja?!« Dag sah sie mit einem Schmunzeln an.

»Also ich glaube, ich hab's.« , lächelte sie. »Du bist in die Bar gekommen, weil du mich von draußen gehört hast.«

Er nickte mit einem breiten Grinsen. »Jaaaaaa.« Er wedelte mit seiner Hand, damit sie fortfahren sollte.

»Und ich habe einen Song gesungen, von jemanden dessen Lieder wir beide sehr mögen.«

Er nickte.

»Ah, jetzt weiß ich es auch.« , sagten Vincent und Katja gleichzeitig.

»Rio.« , sprach Isabelle.

»Ja. Du hast es.«

»Aber Rio war sein Künstlername. Kann man den überhaupt verwenden? Ich meine, ist er denn eigentlich erlaubt?« , fragte Katja.

»Ja darf man.« , antworte er.

»Okay. Also haben wir Klein-Rio, den wir bald begrüßen dürfen.«

»Rio Kopplin.« , sprach Isabelle und nickte dann. »Joa. Gefällt mir.«

Mit verheulten Augen trat Marcel ins Wartezimmer und kippte die Stimmung der vier sofort wieder in die Realität, weshalb sie überhaupt im Krankenhaus saßen.

»Marcel. Hey. Wie geht es Hannah? Ist alles in Ordnung?«

Er nickte. »Ja. Sie hatten beide Glück. Unser Sohn wurde soeben geboren und ihm geht es gut. Hannah hatte eine Platzwunde am Kopf. Mehr nicht.«

Alle standen auf und umarmten ihn nach der Reihe.

»Wie heißt er?« , fragte Dag.

»Bruno. Sein Name ist Bruno.«

Ich bin der falsche Mann für die richtige Frau (Band 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt