𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝟙𝟘𝟘

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»... aber willst du nicht lieber einen eigenen Beat dazu verfassen? Eine eigene Melodie?« , fragte Elias, als er mit Robin auf einer Tischtennisplatte, direkt neben einem Spielplatz, saß.

»Nein. Nia liebt den Song.« , entgegnete er.

»Ja aber schau ma', wie lange du jetzt schon an diesem idiotischen Song schreibst.«

»Nein, ich hab' auch 'ne Zeitlang aufgehört gehabt.«

»Wegen ihrem Freund?«

»Wegen ihres Freundes.« , korrigierte Robin ihn. Meinte dies aber nicht als Antwort auf seine Frage. »Es war halt nicht die richtige Zeit. Zudem weiß ich immer noch nicht, wie sie es auffassen würde.«

»Also könnte es auch so kommen, dass du ihr es niemals sagst?«

»Ich weiß es nicht. Ich will sie halt nicht verlieren. Auch nicht als Freundin. Aber wenn ich ihr sage, oder ihr vorsinge, was ich für sie empfinde und sie fühlt nicht so, dann ... das würde einfach alles verändern.«

»Ja aber du warst doch schonmal kurz davor. Bevor sie mit diesem komischen Typen da zusammengekommen ist.«

»Ich weiß.«

»Ich glaub ja, du lässt dir mit Absicht Zeit.«

»Was soll ich denn deiner Meinung nach tun?«

»Geh' hin. Sag es ihr und Ende. Entweder sie will auch oder nicht.«

»Du hast mir schon zugehört, oder?« Robin sah ihn stirnrunzelnd an. »Wenn Nia nicht so für mich empfindet, wird sie mich mit ganz anderen Augen sehen. Sie würde gar nicht mehr richtig mit mir abhängen wollen, geschweige denn ...«

»Ja aber besser du weißt die Wahrheit, als das du auf ewig schmachtest.«

»Ich schmachte nicht.« , sagte Robin und sah sich um, als sein Blick auf eine Parkbank haftete. Dort saß Jenaro. Jedoch nicht alleine. Ein Mädchen mit langen dunklen Haaren saß auf seinem Schoß. »Ist das nicht Nias Freund?« Er wollte sichergehen, das er momentan keine Fata Morgana vor sich hatte.

Elias sah in dieselbe Richtung und nickte. »Jepp. Und das ist definitiv nicht Nia.«

Einerseits machte es Robin froh, was er dort erblickte, aber andererseits wollte er auch nicht, dass Nia so behandelt wurde.

Das Mädchen stand auf und küsste Jenaro, ehe sie nochmal winkte und von dannen zog. Robin sah ihr nach. Ja, sie war hübsch, aber sie war nichts gegen Nia, die einfach dieses Strahlen besaß, was er so liebte. Er fragte sich, wie Jenaro eine andere vorziehen konnte, wenn er doch über das Glück verfügte, Nia zu haben.

»Willst du es ihr sagen?« Elias stupste ihn an.

»Ich weiß nicht, ob sie mir glauben würde.« Das war seine Angst. Das sie ihn hassen würde, für diese Information.

Erneut verpasste Elias ihm einen Stoß. »Sie kommt.«

»Wer?« Robin sah in die Richtung, in die sein Freund zeigte und erkannte Nia, die sich Jenaro näherte und diesen schließlich küsste, als sie ankam und sich neben ihn setzte.

»Geh' hin.«

»Und dann?«

»Stell ihn zur Rede. Vor Nia.«

»Ich weiß nicht.«

»Mach schon. Das ist deine Chance ihr zu zeigen, was für ein Arsch der Typ ist.«

Robin rutschte zögerlich von der Platte runter und zupfte durch seine Haare. »Was soll ich denn sagen?«

»Keine Ahnung. Aber mach.« Wieder dieses Schubsen seinerseits.

Robin sah zu Boden, als er sich der Parkbank näherte. Nia lächelte. »Hey Robin.« , sagte sie zu dem Zeitpunkt, wo er vor ihnen stehenblieb.

»Hey Nia.«

»Was machst du denn hier?«

»Ich bin schon länger hier.« , meinte er und blickte dabei Jenaro an, der unbeeindruckt einfach wegsah und sich eine Kippe anzündete.

Er wurde nervös und wusste nicht, was er sagen sollte. Schließlich war er davon ausgegangen, dass allein dies ihn aus der Reserve locken würde. »Ehm na ja. Ich bin dann mal ... wieder weg.« Robin machte kehrt.

»Ja ist auch besser so. Wir wollten nämlich unter uns sein.« , meinte Jenaro.

Robin, der schon zwei Schritte gegangen war, blieb nun stehen und drehte sich abrupt um. »Nein. Hör mir zu Jenaro. Du solltest Nia nicht so behandeln, denn du hast gerade neben dir das perfekte Mädchen sitzen. Aber schätzt du das? Ich glaube nicht.« Er trat noch näher an beide heran. »Ich bin ihr bester Freund. Derjenige, der sie tröstet, wenn es ihr beschissen geht. Ich bin derjenige der Tag und Nacht darüber nachdenkt, was ich tun kann, damit sie lacht und glücklich ist, weil sie einfach das schönste Lachen auf der Welt hat.« Er blickte kurz zu ihr rüber. »Ehm ja. Ehm. ich würde ihr so etwas nie antun, weil ich niemals wollen würde, dass sie wegen mir traurig ist.«

»Bist du fertig?« , fragte er.

»Eigentlich schon. Aber ... auch wenn ich das nicht will, weil es sie in diesem Moment nicht glücklich machen würde, möchte ich, das du ihr selber sagst, was du gerade eben getan hast.«

Jenaro grunzte auf. »Und was wenn nicht?« Er stand auf und stellte sich vor Robin.

»Worum geht's? Was ist los?« , fragte Nia und sprang ebenso auf.

Jenaro schnalzte mit der Zunge, als er Robin provozierend ansah. »Komm, verpiss dich hier und geh' noch'n paar Sandburgen bauen.«

»Wie redest du mit ihm?« Nia zog leicht an ihn, aber ihr Freund bewegte sich keinen Zentimeter vom Fleck weg.

Robin sah zu Nia, ehe er in die Augen von Jenaro blickte. »Du tust ihr mit Absicht weh.«

Wieder die schnalzende Zunge und schon traf Robin die Faust seines Gegenübers. Er hielt sich sofort den Mund fest und sah danach auf seine blutende Hand, als er auf den Boden spuckte und daraufhin auch alles in derselben Farbe sah.

Nia schubste Jenaro weg. »Sag mal, spinnst du?« Sie lief zu Robin. »Ist alles okay bei dir?«

Er nickte und spuckte erneut auf den Boden. Elias kam derzeit angerannt und erkundigte sich ebenfalls bei seinem Kumpel.

»Komm Nia. Wir gehen.« , meinte Jenaro und sah sie eindringlich an.

»Geh' doch allein.« , sprach sie.

»Oh dein Ernst. Mädchen, du kannst froh sein, das du jemanden wie mich überhaupt abbekommen hast, also mach, was ich sage.«

Nia sah erneut nach Robin, ehe sie sich zu Jenaro umdrehte. »Dich bekommen?«

»Ey weißt du, wie viele Mädchen mich wollen. Ich bin nicht auf dich angewiesen, aber du auf mich.«

»Dich wollen?« , erneut wiederholte sie sein Gesagtes. »Dich hatte bestimmt auch jede, also mach nicht so, als wärst du etwas Besonderes. Und zu deiner Info. Ich habe sie gesehen. Ich weiß, was Robin sagen wollte. Ich habe sie auch schon öfters gesehen, als ich von dir nach Hause gegangen bin. Ich bin nicht blöd Jenaro. Aber ja, ich war blöd, überhaupt bei dir zu bleiben. Ich war blöd, weil ich dachte, ich müsste ruhig sein und ich war blöd, weil ich dachte, du liebst mich wirklich.«

»Du machst mit mir Schluss?« , horchte er nach und lachte direkt danach auf, als sie nickte. »Das wirst du noch bereuen. Du wirst mich noch anbetteln, weil kein anderer dich will Nia. Glaub mir.« Sie sah ihn mit Tränen in den Augen an. »Meine Ex, die du ja so oft gesehen hast, ist eh viel besser als du ... und bei weitem nicht so verklemmt wie du. Also geh mit deinen Kindergartenfreunden noch'n bisschen spielen.« Mit diesen Worten ging er seines Weges.

Nia lächelte Robin an, ehe sie ihn innig umarmte. »Danke.« , flüsterte sie in sein Ohr.

Ich bin der falsche Mann für die richtige Frau (Band 2)Where stories live. Discover now