Die neuen Professoren

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- Hermines Sicht -

Dass es nicht mein Tag war, spürte ich ganz deutlich. Schon als ich aufstand und mich für kurze Zeit unter die Dusche stellte, kam in mir das Gefühl von panischer Angst hoch. Der Tag gefiel mir bereits nach wenigen Minuten nicht und ich konnte nicht sagen weshalb. Woher kam dieses schlechte Gefühl? Heute würde sicher nichts Ungewöhnliches passieren! Gut, es stand mir meine erste Stunde mit Lucius Malfoy bevor, aber ... er ist auch ein Spion Dumbledores gewesen. Ich sollte keine Angst haben. Naja, die hatte ich eigentlich auch nicht. Nicht wirklich zumindest. Nicht vor ihm! Es war einfach, was ich mit diesem Namen assoziierte, es war das Haus in dem er lebte, das Haus in dem diese schrecklichen Dinge passiert sind...

„Hey, das wird schon Mine. Du machst dir viel zu viele Gedanken, denk einfach nicht dran", versuchte Harry mich aus meiner Starre am Tisch zu holen und griff nach meiner Hand. Er drückte sie leicht und wandte sich ebenfalls mit seinem Oberkörper zu mir. Ginny ignorierter er dabei vollkommen. Dies schien sie jedoch nicht zu kümmern, da sie zusammen mit Parvati über etwas diskutierte. „Ich weiß, dass es für dich nicht leicht ist", begann er mir leise zu zuflüstern, sodass niemand unser Gespräch belauschen konnte. „Aber weder Draco, noch sein Vater können etwas dafür, Hermine. Außerdem weiß außer uns niemand davon." „Du meinst außer Luna, Mr. Ollivander, Ron, Remus und Madam Pomfrey?", unterbrach ich ihn leicht gereizt. Jetzt wollte ich wirklich nicht darüber reden, vor allem nicht, wenn wir in der Großen Halle waren.

Seufzend schüttelte Harry jedoch nur den Kopf, blickte mich dann mit seinen grünen Augen liebevoll an: „Du weißt, was ich meine, Mine. Ich bin immer für dich da, das weißt du, aber du musst zurückfinden. Mir ist klar, dass nichts mehr so sein wird wie früher, aber das bist nicht du! Die Hermine Granger, die ich kenne, lässt sich nicht so einfach unterkriegen." Noch einmal drückte er meine Hand und wandte sich dann wieder zu den anderen.


Er hatte Recht! Harry hatte wirklich Recht! Ich hatte mich nie von etwas unterkriegen lassen und ich sollte jetzt nicht damit anfangen. Außerdem stimmte, dass weder Draco, noch sein Vater, etwas dafür konnten, was mir in ihrem Haus passiert ist. Sie wussten es nicht einmal, wie konnte ich ihnen daraus einen Strick ziehen?

Ich würde mich zusammenreißen! Ich würde Lucius Malfoy immerhin nur zweimal pro Woche sehen, wenn ich mich nicht täuschte. Das würde ich schaffen und Draco war netter geworden, zumindest zu mir. „Kommst du zurecht? Wir wollten noch eben was erledigen", sagte Harry, als er und Ginny händchenhaltend aufstanden. „Klar, wir sehen uns später", lächelte ich und schlürfte weiter an meinem Tee. „Du, Mine?", fragte Ron dann und zwang mich aufzusehen. Seine blauen Augen lagen auf mir und schauten mich fragend an. Lavender saß direkt neben ihm und strich ihm immer wieder durch sein zotteliges, rotes Haar. Am liebsten würde ich genervt die Augen verdrehen, aber Ron war noch immer einer meiner zwei besten Freunde und er schien glücklich mit ihr zu sein. „Ja, Ron", sagte ich dann und wartete bis er wieder etwas sagte.

Er schaute mich leicht unsicher an und ich ahnte bereits, was er mich fragen würde. Nichts desto trotz versuchte ich ihn aufmunternd an zulächeln. „Hast du den Aufsatz für Zaubertränke fertig?", fragte er mich dann. Ich schloss daraufhin kurz die Augen und atmete tief durch. „Habe ich, wieso?" „Kann ich vielleicht mal einen Blick hinein werfen?", hakte er nach. Ich fragte mich wirklich, ob ihm bewusst war, dass er nur noch gute 15 Minuten haben würde, falls er von mir abschreiben wollte. Er musste es wissen, Ron war keineswegs so dumm, wie viele glaubten. Sein Problem war einfach, dass er so ein Hitzkopf war und keinen Wert auf einige Dinge legte. „Falls du von mir abschreiben willst Ronald, dann lautete meine Antwort nein. Außerdem hast du nicht mehr genug Zeit, selbst wenn ich dir meinen Aufsatz geben würde", erklärte ich ihm.

The Lioness Among The SnakesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt