Verletzlichkeit

3.5K 199 54
                                    

WARNUNG: In diesem Kapitel geht es sehr um Gefühle und auch wie der Titel sagt, Verletzlichkeit. Aber auch um Hermines Trauma, deswegen möchte ich euch vorwarnen, dass es hier auch sehr dunkel werden kann und Hermine sich in keiner „rosigen" Lage befindet. Selbsthass, Selbstverletzung, Scham, Schuld und auch Selbstekel können/werden Thema werden. Außerdem werden teilweise auch auf ihre Erinnerungen, sowohl an die letzte Entführung, als auch an die Vergewaltigung vor einem Jahr zurückgegriffen.

Mit meinen Beschreibungen möchte ich niemanden zu nahe treten, verletzen oder demütigen. Wie ich schon mehrmals gesagt habe, fühle ich mit Opfern sehr mit und wünsche niemanden, so etwas durchmachen zu müssen.

***************


Verletzlichkeit

- Erzähler Sicht, nachts im Krankenflügel -

Im Schloss war es still. Die Lehrer ruhten in ihren Gemächern, die Schüler schliefen fest in ihren Betten und selbst die Geister und Porträts wirkten in dieser Nacht wie gewöhnliche Gemälde. Zum Stillstand gezwungen. Doch es gab einige Schüler, um genau zu sein, waren es drei Schüler, die sich dieser Ruhe entzogen.

Ronald Weasley, der rothaarige Hüter der Gryffindors, schnarchte wie ein wild gewordener Eber in einem unbequemen Stuhl im Krankenflügel. Nicht weit von ihm, auf einem klapprigen eingesessenen Sessel, schlief der blonde Schönling der Slytherins, Draco Malfoy. Beide waren nur aus einem Grund im Krankenflügel, genau wie er; Harry Potter. Dieser hatte es sich mit einer kleinen Decke auf dem Boden gemütlich gemacht, sein Rücken lehnte gegen die kühle Wand des Krankenflügels, während er versuchte krampfhaft wach zu bleiben.

Die drei Hogwartsschüler waren wegen ihr hier.

Wegen dem Mädchen mit den buschigen braunen Haaren. Auf dem ersten Blick schien sie zu schlafen. Doch sobald das Licht des Vollmondes und der Sterne durch die Glasfront fiel, sah man die Schrammen und Kratzer auf dem Gesicht der jungen Hexe. Der Rest ihrer Gestalt wurde von einem einfach weißen Laken bedeckt, doch ihrer unregelmäßiger Atem und ihr schmerzverzerrtes Gesicht ließen darauf deuten, dass die Schrammen und Kratzer nicht die einzigen Wunden auf ihrem Körper und ihrer Seele waren.

Der schwarzhaarige Junge war voller Sorgen und Ängste. Er hatte Angst davor, was die letzten Tagen und die Ereignisse dieser, für seine Freundin bedeuten würden. In den letzten Wochen hatte er ihre enormen Fortschritte beobachten können und nichts hatte ihn glücklicher machen können, als ihr befreites Lachen zu hören und ihre Stärke wieder zu sehen, welche sie früher immer an den Tag gelegt hatte. Doch jetzt schien sich alles zu wiederholen.

Er wusste nicht, was genau in Malfoy Manor passiert war, aber das Gesicht des blonden Zauberers, nachdem er aus dem Manor wiederkam, hatte für ihn Bände gesprochen. Egal was mit seiner besten Freundin passiert war, es muss schrecklich gewesen sein und er konnte nur hoffen, dass Hermine auch diesmal alles überstehen würde. Mit diesen Gedanken und Hoffnungen fielen dem Retter des magischen Englands die Augen zu. Genau wie die anderen beiden Zauberer, fiel auch er in einen unruhigen Schlaf und merkte nicht, dass genau zu diesem Zeitpunkt schlagartig die Augen der Hexe aufgingen.


- Hermines Sicht, in der Nacht -

Was war passiert? Wo war ich? Mein ganzer Körper schmerzte. Jeder Knochen schien schwerer zu sein und mich runter in die zu weiche Matratze zu drücken. Direkt überkam mich das Gefühl, dass man mich runter drückte, dass jemand mich runter drückte. Ich riss meine Augen auf und versuchte meine Atmung zu beruhigen, als ich merkte wo ich war. Im Krankenflügel... ich musste also in Hogwarts sein. Doch wie war ich hier hergekommen? Das Letzte, an das ich mich erinnern konnte... das war... Blut! Das ganze Blut! Oh, Merlin! Ich hatte ihn... hektisch schluckte ich und meine Atmung wurde wieder schneller. Neben mir brannte plötzlich eine kleine Lampe, eine Öllampe. Dann sah ich wie das Licht am Ende des Krankenflügels anging, dort war das Gemach von Madam Pomfrey.

The Lioness Among The SnakesWhere stories live. Discover now