Der Zeitpunkt an dem alles zerbricht

3K 178 17
                                    

Wünsche euch allen schöne Weihnachten und erholsame Feiertage. Viel Spaß beim heutigen Kapitel und ein 'tut mir leid' sollte ich auch noch dranhängen. Ihr werdet schon sehen warum.

Liebe Grüße, Ana :*

***************


Der Zeitpunkt an dem alles zerbricht

- Hermines Sicht, abends auf dem Gelände von Hogwarts -

Ich hatte ein schlechtes Gewissen, Lucius einfach dort alleine ohne uns zu lassen. Irgendwie erschien es mir nicht richtig und als ich ihn da so liegen gesehen hatte, stumm, teilnahmslos, hatte ich genau gespürt, zumindest war ich mir ziemlich sicher, dass es ihm nicht gefiel dort zu bleiben. Allerdings war das auch kein Wunder! Diese Heilerin, Agnes... so richtig wusste ich nicht, was ich von ihr halten sollte. Auf der einen Seite verstand ich, warum sie so war, sie hatte ihren Mann, ihre Liebe, an die Todesser verloren und dass sie sich zusammen mit ihm gegen Voldemort gestellt hatte, respektierte ich auch. Doch sie war mir... suspekt. Ja, das war das richtige Wort. Außerdem war Lucius dort vollkommen schutzlos. Wenn er sich nicht rühren konnte, konnte er sich auch nicht verteidigen.

„Zerbrich dir nicht den Kopf, Hermine. Ihm wird nichts geschehen", versicherte Severus mir, der allem Anschein nach viel bessere Laune hatte als in der Woche zuvor. Er wollte wohl alles einfach vergessen, aber das konnte ich nicht. Zweimal hatte er sich einfach zurückgezogen und ja, ich verstand warum, das bedeutete aber nicht, dass es mich nicht verletzt hatte. „Du redest also wieder mit mir?", stieß ich spitz aus und schaute ihn giftig an, blieb sogar stehen und weigerte mich, auch nur einen Schritt weiter Richtung Schloss zu gehen. Diesmal würden wir das klären und ich würde das sicherlich nicht noch einmal hinnehmen und runterschlucken. „Hermine..." „Nein! Ich... jedes Mal reden wir darüber, wenn so etwas passiert. Wenn du das tust oder wenn Lucius mir, dir, uns etwas verheimlicht! Und doch... doch wird es einfach nicht besser!", unterbrach ich ihn wütend.

„Hör zu, Hermine, ich..." „Ich möchte dir nicht zuhören, Severus. Ich liebe dich, ich liebe Lucius. Euch beide! Aber... ich denke nicht, dass wir auf der gleichen... ich... ich bin müde", sagte ich am Ende, vielleicht war es besser, wenn ich doch morgen mit ihm sprach. Der Tag war einfach anstrengend und herausfordernd gewesen, in vielen Aspekten. „Ich komme morgen vorbei, wenn das okay ist. Und dann reden wir. Okay?", fragte ich. „Wenn du das wünscht, Hermine." „Ja, ja das wünsche ich."

Schweigend gingen wir den restlichen Weg hoch zum Schloss. Doch selbst hier, wo wir nebeneinander gingen, spürte ich es... die Kälte aus meinem Inneren. Wir waren uns so nah und doch fühlte es sich an, als wäre zwischen uns eine eiserne Mauer gezogen worden. Schützend, als würde es wirklich helfen, schlang ich meine Arme um meinen Körper und legte einen Gang zu. Ich wollte jetzt einfach nur ins Warme und hoffte, dass morgen, wenn die Sonne aufging, alles besser sein würde. Denn auch wenn wir heute viel erreicht hatten, Severus und Lucius endlich frei waren, fühlte ich mich, als hätte ich einen Schlag ins Gesicht bekommen. In mir, tief in meinem Inneren, war einfach diese Ahnung, dass dieser Tag nicht nur Gutes hervorgebracht hatte.


- nächster Morgen, Sonntag -

Durch lautes Klopfen an meiner Zimmertür wurde ich ziemlich unsanft aus meinem eh schon unruhigen Schlaf geweckt. Wer war das nur? Es war Sonntag... Sonntag! Und nach gestern wollte ich wirklich einen Tag für mich, damit ich mir über alles klar werden konnte. Ich musste über das nachdenken, was gestern passiert war. Außerdem musste ich mich auf das Gespräch mit Severus vorbereiten. „Hermine? Hermine, bist du da?", rief Daphne durch die Tür hindurch. Daphne? Was machte sie denn hier? Sonst trafen wir uns nur in der Bibliothek. War was mit Harry?!

The Lioness Among The SnakesWhere stories live. Discover now