Fataler Ausrutscher

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Nach dem Gespräch mit Lucius, Severus und Harry, saß ich jetzt in den letzten Minuten von Verteidigung gegen die dunklen Künste. Dabei schien Severus plötzlich bessere Laune zu haben, als vorhin noch. „Denkt daran, eure Okklumentikwände aufzubauen und zu üben. Die Zwischenprüfungen werden schneller kommen als ihr denkt", erinnerte er uns freundlicherweise noch einmal und packte dann seine Sachen zusammen. „Professor?", fragte Pansy leise und stand vor dem Schreibtisch. „Hermine, kommst du?", riefen Ron und Harry, so hatte ich keine Wahl als mit zukommen, ohne zu wissen was Parkinson von ihm wollte.

„Was für 'ne Stunde", entkam es Ron als wir draußen waren und zum Gryffindorgemeinschaftsraum gingen. „Er war heute eigentlich ganz okay, oder nicht?" „Okay? Vielleicht wurde er endlich mal flachgelegt", entkam es Ron mit einem Lachen. Urg... er war wirklich unmöglich. Harry schaute kurz zu mir eher dann sagte: „Wer weiß, Ron.". Es war nett von Harry nichts mehr dazu zu sagen, denn sicherlich wusste er, dass Severus nicht flachgelegt worden ist, wie Ron so schön sagte. Denn ich hatte sicherlich nicht... „Hey sagt mal, ich hab gehört, gestern kam eine Ministeriumseule zu euch, nachdem ich gegangen bin. Was wollte das Ministerium von euch?", wolle Ron wissen und unterbrach damit meinem Gedankengang. Ja, Harry konnte es Ron erzählen. Immerhin hatte auch er die Einladung für ihn.

„Ach so... naja, ich hab total vergessen, dir das zu sagen, Ron, wir wurden zum Essen eingeladen, am Freitag war das glaub ich, vom Minister und seiner Frau. Deine Einladung hab ich oben im Schlafsaal", sagte Harry einfach und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Wie er Ron so einfach ins Gesicht lügen konnte... dabei sah doch wirklich jeder, dass er log. Er war einfach grauenhaft, wenn es ums Lügen ging.


- Donnerstagnachmittag -

Nur das Zischen unter den Kesseln war zu hören, während Severus und ich still nebeneinander an einem Tisch standen und getrocknete Eschenwurzeln in kleine Stücke hackten. Die letzten Nächte hatte ich genauso schlecht geschlafen wie Montagnacht schon. Immer wieder hatte ich diesen Traum mit dem kleinen Jungen, der sich an Severus klammerte und Lucius, der über die kleine Prinzessin sprach... doch dann verschwanden sie alle drei und ich hörte nur noch die Stimme von Greyback. Es machte mich fertig und meine Laune war die Tage daher auch nicht besonders gewesen. Ich hatte sogar Lavender angeschrien als sie gestern Abend wieder zu mir kam und sich über Rons mangelndes Verständnis beschwerte. Die Arme, sie wollte nur jemanden, der ihr zuhörte und ich hatte sie schlicht angeschrien und zum Weinen gebracht. Selbst Oliver hatte mich verständnislos angeschaut.

„In den letzten Tagen scheint dir viel durch den Kopf zu gehen, Hermine", sprach Severus leise und ruhig, fast als würde er mich mit seinen Worten beruhigen wollen. „Ist es wegen morgen Abend? Ich werde da sein, du brauchst dir keine Gedanken zu machen", versicherte er mir, legte sein Messer ab und griff dann nach meinen Händen, die etwas zitterten. „Hermine, sprich mit mir", bat er mich eindringlich, nahm mir das Messer weg und zog mich weg vom Tisch. „Was ist die letzten Tage los? Du siehst... schläfst du etwa nicht? Diese Augenringe machen dich nicht gerade attraktiv", sagte er mit einem Lächeln und strich mit seinem Daumen über meine Augenringe. Vielleicht konnte er mir helfen... ich wollte nur, dass diese Träume aufhörten und ich wollte mich nicht immer und immer wieder an diese Situationen im St. Mungos erinnern.

„Können wir... können wir uns in deine Privaträume setzen?", fragte ich vorsichtig nach und Severus drückte daraufhin meine Hände. „Was immer du möchtest", lächelte er sanft und führte mich dann durch den Gang in seine privaten Räume.


Zusammen standen wir an der kleinen Küchenzeile, Severus kochte das Wasser auf und schnitt frische Kräuter, während ich ein bisschen Zitronensaft aus den Zitronen quetschte. „Es sind Träume nehme ich an, die dich nachts wach halten." „Und Erinnerungen. Sie sind erst seit Montagnacht wieder so präsent und ich hab das Gefühl als würden sie immer realer und intensiver werden", erklärte ich ihm ruhig und ließ den Zitronensaft in unsere Tassen tropfen. „Vielleicht hat dein Zusammenbruch am Samstag etwas damit zu tun", überlegte er. „Mmm... ich denke nicht. Ich meine, ich hatte schon vorher solche Panikattacken und die Erinnerungen, die jetzt wieder hochkommen, haben nicht direkt etwas damit zu tun. Sie... sie sind erst nach dem Krieg entstanden", ließ ich ihn wissen.

The Lioness Among The SnakesWhere stories live. Discover now