The Lioness Among The Snakes

Wem gehörst du?

- Lucius' Sicht, kurz vor Mitternacht (Malfoy Farm) -

Irgendwas hatte sie vollkommen aus der Fassung gebracht. Es war als hätte man sie an den Anfang des Schuljahres wieder zurückversetzt. Dieser gehetzte, ängstliche Blick von ihr... was hatte McLaggen dieses Schwein getan? Und was hatte sie mir versucht zu sagen, bevor wir gegangen sind? Irgendwas war und ich würde der Sache auf den Grund gehen. Sicherlich wäre eine ruhigere und pragmatische Art besser, jedoch fehlte mir dafür die Geduld. Hermine zu sehen, wie sie mit ihm tanzte hatte mich zur Weißglut gebracht. Ihr Widerwille und ihre Abneigung gegen ihn hatte ich deutlich auf ihrem Gesicht ablesen können. Und dann? Dann hatte ich sie aus den Augen verloren, plötzlich, von der einen Sekunde zur anderen, war sie mit ihm verschwunden.

Flashback

„Ich hatte nicht gedacht, dass du auf so junge Dinger stehst, Lucius", lachte Hilda auf und kam mir beim Tanzen viel zu nah, als das es noch angemessen war. So konnte sie mit ihrem Mann tanzen, aber nicht mit mir. Außerdem hatte sie sich wirklich gehen lassen. Ich hatte ja wirklich nichts dagegen, wenn eine Frau ein bisschen mehr Fleisch, mehr Kurven hatte - Hermine war immerhin auch kein Strich, aber diese Frau... seit damals hatte sie sich extrem gehen lassen. Nicht nur was ihre Figur anging, nein, selbst ihre Art sich zu kleiden, sich zu frisieren, ihr Umgangston... das alles hatte gelitten. Hilda war nicht mehr die Frau, die ich mir damals ins Bett geholt hatte.

„Es gibt eine Menge was du nicht über mich weißt, Hilda", sagte ich knapp und behielt Hermine dabei im Auge. McLaggens Hand, die so tief auf ihrer Kehrseite ruhte, gefiel mir kein bisschen und ihrem Blick zu urteilen ebenfalls nicht. „Angespannt, Lucius?", hakte meine Tanzpartnerin nach. „Nicht im Geringsten, wieso auch?", kontere ich ruhig und setzte ein charmantes Lächeln auf. Es war das Lächeln, was Draco, mir und allen anderen Malfoys vor uns als Markenzeichen diente. Wir hatten dieses Lächeln perfektioniert. „Deine kleine Hexe steckt in Schwierigkeiten, Lucius, sicher dass du weiterhin an ihr festhalten möchtest? Sie ist doch gar nicht dein üblicher Typ", versuchte sie es weiterhin und drückte sich plötzlich dich an mich.

Ihren üppigen Busen, der aus dem engen Dekolleté heraus quellte, presste sie gegen meinen Körper, ihre Hand rutschte von meiner Schulter, strich wie von selbst über mein Gesäß. Welch unverschämtes und ungeniertes Verhalten von der Frau des Ministers. „Behalte deine Hände bei dir, Hilda. Diese Zeiten sind schon lange vorbei", warnte ich sie streng. „Ach ja? Komm schon, Lucius, wir hatten doch viel Spaß zusammen. Es hat dich nie gekümmert, als Narzissa noch gelebt hat und jetzt tust du hier einen auf Vorzeige-Ehemann? Ich kann mich an einen ganz anderen Lucius Malfoy erinnern, du hast dir nichts entgehen lassen. Mir ist klar, dass ich nicht die Einzige war, Lucius, aber das zwischen uns war doch etwas Besonderes. Es war mehr als der übliche Sex mit den anderen", fantasierte sie, hielt mir unsere Vergangenheit vor.

Bei Salazar, sie hatte wirklich keine Ahnung. Für mich war das bei ihr, nur Mittel zum Zweck gewesen. Ihr Mann war stellvertretender Minister, als Cornelius noch an der Macht war. Sie war die perfekte Informationsquelle, damals sah sie ja auch noch sehr ansehnlich aus, es hatte mich nicht viel Überwindung gekostet, die eine oder andere Nacht mit ihr zu verbringen. Aber diese Zeiten waren schon seit einigen Jahren vorbei. Ich flirtete noch immer mit den Frauen, Angestellte im Ministerium... es lockerte ihre Zungen und man konnte nie genug Informationen haben. Ich schnaubte laut auf, was Hilda zu mir hoch blicken ließ: „Ich muss dich enttäuschen, du warst nur eine von vielen." Die Farbe schwand aus ihrem Gesicht und ich hatte wirklich genug, Hermine war verschwunden. Hilda hatte es wirklich geschafft mich so weit abzulenken, dass McLaggen mit Hermine verschwinden konnte. So ein Mist! Ohne ein weiteres Wort, ließ ich die noch immer geschockte Hilda auf der Tanzfläche zurück und machte mich auf die Suche nach Hermine.