Gleichgewicht der Magie

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Rückblick Kapitel: Entlockte Wahrheiten

Nachdem ich wieder auf dem Sofa saß, reichte Lucius mir ein Glas mit Wasser, welches ich gierig hinunterschluckte. Mein Hals fühlte sich ganz trocken an. „Fühlst du dich schwach?", wollte Severus wissen und hielt seine Hand gegen meine Stirn. „Nur durstig", antwortete ich und wollte ihnen keine weiteren Sorgen machen. Ich konnte nicht erklären, was eben mit mir passiert war. Es war seltsam gewesen, es war keine Erinnerung von mir. Oder doch? War ich auch da gewesen? Das ergab keinen Sinn.

„Hermine?" „Mm..." „Du tust es schon wieder. Verschwindest in deinen Gedanken. Bedrückt dich noch etwas?", erkundigte sich Severus sanft. „Die Wirkung des Veritaserum hat zwar schon nachgelassen, aber wir werden dir trotzdem jede Frage beantworten", versicherte Lucius mir. „Ich habe gerade keine Fragen mehr... es ist nur... dieser Schutzzauber, Lucius... hast du da... hast du was gehört?", hakte ich vorsichtig nach. „Gehört?" „Ja. Irgendwas?", ließ ich nicht locker. „Naja... schon, aber es war nur eine Einbildung, Hermine. Ich dachte ich sterbe und ich habe an dich gedacht, an dein Lächeln und die Momente", grinste er für einen kurzen Augenblick lüstern. „Was hast du gehört?" „Deine Stimme", gab er zu. Meine Stimme... war ich doch dort gewesen? Aber wie? „Ich habe nicht zufällig gesagt, dass ich auf dich warte?"

Stille. „Lucius?", sagte ich und legte ihm meine Hand an die Wange. „Du warst da? Wie?" „Keine Ahnung... ich... ich weiß es nicht." Irgendwie war es gruselig. Ich wusste, dass ich geschlafen hatte oder eher gesagt, dass Severus mich K.O. gesetzt hatte. Ich konnte also rein physisch nicht dagewesen sein. „Natürlich", entkam es Severus und Lucius und ich schauten direkt zu ihm. „Die Triade... sie hat gemerkt, dass einer von uns in Gefahr ist und hat gehandelt. Sie hat Hermine irgendwie dahin gebracht, ohne dass sie wirklich da war." „Wieso hat sie dann nicht dich gerettet, als der Avada auf dich zukam?", wollte Lucius wissen und wieder überkam mich ein Schwall von Sorge, als ich daran dachte wie nah ich gewesen war, beide zu verlieren. „Weil du mich gerettet hast. Ich konnte dir nicht helfen... deswegen musste Hermine es tun", lieferte er die simple Erklärung.

War es wirklich so einfach? „Wir sollten dem nachgehen", schlug Lucius war, „aber erst habe ich was anderes im Sinn." Fragend blickte ich ihn an, doch als ich sein Gesicht und vor allem in seine hellen Augen blickte, überkam mich eine innere Hitze. Meine Wangen wurden ganz heiß und in meinem Bauch fing es an zu kribbeln. „Eine wunderbare Idee, Lucius." „Habe ich nicht immer gute Ideen?", konterte er mit einem zufriedenen Grinsen. Meine Augen waren von ihm eingefangen und ich erschauderte, als Severus' Lippen über meinen Hals wanderten, er meine Haare auf eine Schulter schob und mir von hinten einen Kuss auf meinen Nacken hauchte. „Bist du bereit für uns beide?", fragte er hauchend und rau, doch eine Antwort blieb ich ihm schuldig, denn Lucius hatte schon seine Lippen auf meine gelegt.

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Gleichgewicht der Magie

- Hermines Sicht, Raum der Wünsche -

Gefangen zwischen den beiden... was konnte ich anderes tun, als nachzugeben? Aber war es wirklich nachgeben, wenn ich es genauso sehr wollte wie die beiden? Nein, ich nahm mir - genau wie die Zwei - das, was ich wollte und ich wollte sie. Vollkommen! Ganz! „Ich liebe euch", hauchte ich gegen Lucius' Lippen, während ich spürte wie Severus' Hände unter meinen Pullover wanderten. Ich fühlte keine Kälte, nur Wärme oder eher Hitze, Hitze, die von seinen Händen ausging. Von seinen Fingern, die federleicht über meine Haut strichen. Mit aller Kraft versuchte ich meinen Geist, meine Gedanken abzuschalten, jetzt wollte ich einfach nur fühlen. Nur fühlen.

„Bist du sicher?", hörte ich Severus gegen meinen Nacken hauchen und jede Faser meines Körpers sehnte sich danach, dass seine Lippen über jede erdenkliche Stelle meines Körpers wanderten. Mich küssten... „Kätzchen?" Oh, Lucius... jetzt waren es seine Lippen, die die andere Seite meines Nackens liebkosten. Irgendwie hatten sie es geschafft, die Dringlichkeit aus der Situation zu nehmen. Das Gefühl, dass alles schnell gehen musste, beinah schon hektisch, war verflogen und doch kribbelte die Spannung auf meiner Haut. Angestrengt versuchte ich meine Atmung zu beruhigen, presste meine Schenkel zusammen, hoffte wenigstens so etwas von der Spannung abbauen zu können. Doch es war vergeblich. „Du musst es sagen", raunte Severus, seine Lippen drückten sanft einen Kuss auf meine Ohrmuschel und dann war da wieder Lucius von der anderen Seite, seine Lippen direkt auf meinem Puls. „Erst dann werden wir weitermachen."

The Lioness Among The SnakesWhere stories live. Discover now