Entlarvt - Skandale aus Hogwarts

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- Severus Sicht, Halloweenball (31.10) -

Schrecklich, es war einfach nur schrecklich. All diese fröhlichen, lachenden Gesichter. Als wäre es nicht schon genug, diese ätzenden Blagen das ganze Schuljahr lang, lachen zu sehen, nein, jetzt zwang unsere werte Schulleiterin mich auch noch, die Aufsicht für diesen ungehobelten Haufen zu spielen. Halloween... diese Kinder hatten keine Ahnung, was sie hier eigentlich feierten und wie tief verankert dieses Fest in der Geschichte der Schwarzen Magie war. Das wäre doch mal eine wunderbare Gruselgeschichte für die wandelnden Pestbeulen. Wenn diese wüssten, dass man nur an diesem Tag eins der mächtigsten schwarzen Rituale durchführen konnte. Der Dunkle Lord hätte sicher Verwendung dafür gehabt, ein Ritual, das die Welt der Lebenden und die der Toten für wenige Stunden zusammenführt... sicherlich hätte ihm das gefallen.

„Severus, was ziehst du schon wieder für eine Miene? Die Kinder feiern und vergessen die letzten Monate für einen Augenblick. Versuch es doch auch und amüsiere dich", riet Minerva mir. Sie konnte mit ihren allwissenden Ratschlägen da bleiben, wo der Kürbis wächst. „Ich verzichte", brummte ich dazu nur leise vor mich hin. Hielt dennoch Ausschau nach Hermine, denn Rivers war schon hier, sie jedoch noch nicht und eigentlich hätten die beiden zusammen hier auftauchen sollen. Sicherlich gab es deswegen keinen Grund zur Sorge, wahrscheinlich kam sie doch mit Potter, immerhin hatte ich auch ihn noch nicht gesehen.

„Severus." „Minerva", gab ich ebenfalls wieder, schaute sie jedoch nicht an. „Der Krieg ist vorbei, das weißt du oder? Es gibt keinen Grund, immer noch so verbittert zu sein", sagte sie mir und legte mir eine Hand auf die Schulter. Diese schüttelte ich direkt wieder ab, was sie empört aufschnaufen lies. „Der Kampf mag zu Ende sein, aber der Krieg noch nicht, Schulleiterin", zischte ich jetzt direkt in ihr Gesicht und machte mich dann auf dem Weg in eine andere Ecke. Hoffentlich würde mich dort niemand stören.


„Das ist ja cool, hast du dich als Snape verkleidet?", sprach mich zum wiederholten Male einer der jüngeren Schüler von hinten an und wie die anderen Male auch knurrte ich tief in meiner Kehle und drehte mich dann um. Schaute grimmig auf den kleinen Schüler hinab, der direkt große Augen bekam und eine Entschuldigung stotterte, ehe er ängstlich und zitternd weglief. Diese Bälger raubten mir den letzten Nerv und wenn ich wirklich jemanden sehen würde, der sich als mich ausgab, würde dieser nachsitzen bis sein Hinterteil wund war.

„Übertreibst du nicht ein bisschen, Sev?", fragte mein Patensohn mich, der mit einem Grinsen neben mich trat. „Verschwinde, Draco", zischte ich wieder nur, meine Laune rutschte weiter und weiter hinab in den Kerker und eine Besserung war nicht in Sicht. „Was hat dir den Zauberstab diesmal verknotet?", wollte Draco wissen und nach einem kurzen Seitenblick zu ihm, antwortete ich ihm: „Hermine ist nicht hier." „Ah, nun, Potter ist auch nicht hier. Ich denke mal, die beiden sind zusammen weg", ließ er mich wissen und plötzlich tauchte diese blonde Ravenclaw auf.

„Hallo, Draco. Hallo, Professor Snape", trällerte sie und hakte sich bei Draco unter, drückte ihm einen Kuss auf die Wange, welcher ihn ganz rot werden ließ. „Luna", sagte er leise. „Oh, das ist schon okay, Draco. Der Professor ist nur etwas traurig, dass Hermine nicht hier ist", entkam es Miss Lovegood. Bei allen Schülern, die ich unterrichtet hatte, war sie mit Abstand eine der merkwürdigsten. Ihre ganze Art verursachte nur Kopfschmerzen bei mir und auch jetzt spürte ich das bekannte Pochen in meiner Schläfe. Allerdings musste ich auch zugeben, dass sie eine besondere Art hatte, auf die Dinge zu sehen und sie tat Draco wirklich gut. Ich war nur gespannt, wie ein Treffen zwischen ihr und Lucius aussehen würde. „Machen Sie sich keine Gedanken, Professor Snape, Hermine ist nur mit Harry weg. Sie wissen doch, was heute für ein Tag ist. Die Toten sind uns heute näher als sonst", lächelte sie breit und zog Draco dann einfach hinter sich her, direkt auf die Tanzfläche.

The Lioness Among The SnakesWhere stories live. Discover now