Unsere Chance

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- Hermines Sicht, einige Stunden zuvor -

Lucius war einfach aufgesprungen und losgestürmt. „Hör auf so zu grinsen, Severus!", mahnte ich ihn und drehte mich zu ihm um, stemmte die Hände in die Hüften und hoffte, ihn mit einem strafenden Blick anzusehen. Ich wusste ganz genau was Lucius dachte. Er hatte Panik gehabt, aber es war eine andere Art von Panik, es war keine Angst um jemanden, sondern... einfach etwas anderes, was ich nicht in Worte fassen konnte. Aber mir war durchaus klar, was Lucius aus meinen und Severus' Worten entnommen hatte. „Du musstest ihn glauben lassen, dass Luna schwanger ist, oder? Du konntest es dir nicht verkneifen." „Du kennst mich zu gut", murmelte er und legte seine Hände um meine Handgelenke. „Außerdem habe ich lange darauf gewartet, zu sehen, wie ihm die Gesichtszüge entgleiten", lachte Severus auf.

Mit einem kleinen Lächeln schüttelte ich den Kopf und legte meine Stirn dann an seiner Brust ab. „Wird Draco viel Ärger bekommen, bis Lucius herausfindet, dass er sich verlobt hat und nicht Vater wird?", wollte ich wissen, befreite mich aus seinem Griff und legte meine Arme um seine Mitte. Ich lehnte mich mehr an ihm, schloss die Augen und atmete tief ein und wieder aus. „Ärger? So würde ich das nicht gerade nennen. Eine Standpauke, sicherlich, aber Draco wird damit fertig", versicherte Severus mir und gab mir einen Kuss auf den Scheitel. „Ich hingegen werde mir später einiges anhören müssen." „Nichts was du nicht verdient hast, Severus", lachte ich und löste mich von ihm. Ich schaute zu ihm hoch und reckte mich ihm entgegen, „Hexe", zischte Severus, ehe er seine Lippen auf meine legte.

Sanft bewegten sich unsere Lippen, ich verschmolz mit den Gefühlen, die Severus in mir auslöste. Seine Arme legten sich um meine Mitte, zogen mich wieder an sich. Dann drängte er mich gegen die nächstbeste Tür, während unsere Lippen weiterhin nicht voneinander abließen. Meine eigenen Finger vergruben sich in seinem schwarzen Haar, dessen Weichheit mich immer noch erstaunen ließ. Fest krallte ich mich an ihn, ließ nicht zu, dass er sich auch nur einen Millimeter von mir entfernte. „Schlafzimmer", murmelte ich gegen seinen Mund, holte gleichzeitig Luft und presste meine Lippen in der nächsten Sekunde wieder auf seine.


Severus ließ mir keine weitere Sekunde, sondern drückte mich weiter nach hinten. Unsere Füße bewegten sich wie von selbst in Richtung Schlafzimmer. „Du machst mich verrückt", hörte ich Severus murmeln, während seine Lippen über meinen Kiefer streiften und sich einen Weg zu meinem Hals bahnten. Dabei schlich sich ein breites Lächeln auf meine Lippen. Ich liebte es einfach, wenn er seine kühle und unantastbare Fassade fallen ließ und sich unseren Gefühlen einfach hingab. „Weniger reden", kam leicht befehlend von mir und ließ Severus zu mir aufblicken.

Seine dunklen Augen funkelten und auf seinen schmalen Lippen lag ein Grinsen. Dieser Blick allein führte dazu, dass meine Beine zitterten und ich das Gefühl hatte, jeden Moment das Gleichgewicht zu verlieren. Wie machten die Zwei das nur? Sowohl Severus, als auch Lucius konnten mit einem Blick erreichen, dass meine Beine unter mir nachgaben. Gleichzeitig fühlte ich mich in diesen Momenten so machtvoll wie nie zuvor. „Weniger denken", neckte Severus mich jetzt und knöpfte mir die Bluse auf.

Federleicht strichen seine kühlen Finger über meine erhitzte Haut. Meine Augen schlossen sich mit einem zufriedenen Seufzen, wohingegen meine Finger sich in seine Oberarme krallten. Ich suchte Halt, wollte jede Berührung von ihm auskosten, in mich aufnehmen und nie wieder loslassen. „Du denkst schon wieder", flüsterte er, seine Lippen ganz nah an meinem Ohr. „Ich genieße", konterte ich, öffnete meine Augen und blickte in seine Augen. Wie hatte ich es zuvor nie sehen können? Diese Tiefe die in ihnen lag. Jetzt konnte ich mir nichts Schöneres vorstellen, als bis in alle Ewigkeit in seine und Lucius' Augen zu blicken. Ihre ganzen Gefühle darin zu sehen, einen Blick hinter die Mauern zu werfen und die Wärme zu spüren, die diese zwei Augenpaare für mich ausstrahlten.

The Lioness Among The SnakesWhere stories live. Discover now