Bitter nötige Aussprache

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- Harrys Sicht, Sonntagmorgen im Gryffindorgemeinschaftsraum -

Ich musste das klären! Irgendwas stimmte nicht mit ihr und irgendwie hatte ich auch das Gefühl, dass es was mit mir zu tun hatte. Seit Dienstagmorgen war sie einfach so komisch zu mir. Erst hatte ich gedacht, sie war einfach nur nicht ganz bei sich, weil sie am Montagabend krank war oder es ihr da nicht gut ging. Aber die ganze Woche lang war sie so seltsam drauf und am Mittwoch war sie den ganzen Nachmittag verschwunden. Sie war nicht in der Bibliothek gewesen, nicht in ihrem Räumen, nicht am See ... es war einfach seltsam. Normalerweise verhielt sich Hermine nicht so! Irgendetwas musste passiert sein, irgendwas über das sie nicht mit mir reden wollte. Vielleicht waren Snape und Malfoy daran schuld! Vielleicht war es etwas gewesen, was einer der Beiden getan hat, oder gesagt! Ja, sicherlich war es so gewesen. Schließlich hatte ich nichts getan, was ihre Wut auf mich erklären würde. Oder? Ah, Mist! Ich kann mich auch gar nicht erinnern ob ich irgendwas gemacht habe.

Aber ich wollte das auf jeden Fall mit Hermine klären. Heute brauchte ich einfach einen klaren Kopf, immerhin war heute auch das erste Quidditchspiel und da musste ich fit sein. So lange ich das mit Hermine nicht geklärt habe, hatte ich Schwierigkeiten mich voll und ganz auf das Spiel zu konzentrieren. „Alles klar, Harry?", fragte Ron der sich neben mich auf das Sofa setzte. „Ich weiß nicht", gestand ich. Zwar sprach ich mit Ron nicht gerne über Hermine, vor allem nicht seit ich wusste, dass Ron immer noch etwas von Hermine wollte und glaubte sie mit Lavender eifersüchtig zu machen. Es war einfach eine blöde Idee von ihm und so langsam schien er es selbst auch zu merken. „Willst du reden?", bot Ron etwas zurückhaltend an, woraufhin ich aufseufzte. Reden wäre wirklich gut, aber Rons Aufmerksamkeit auf seine Umgebung war nicht gerade außergewöhnlich groß, so glaubte ich, dass er mir kaum helfen könnte hinter Hermines rätselhaftes Verhalten zu kommen.

„Komm schon, ich bin dein bester Freund!", machte Ron weiter und mir war auch klar, dass er nicht so einfach locker lassen würde. Zwischen ihm und Hermine war es nun mal in letzter Zeit nicht wirklich gut gelaufen. Vor allem weil Lavender immer an Ron hang wie eine Zecke. Sie konnte Hermine nicht leiden, sie hatte noch immer Angst davor, dass sich die Ereignisse des sechsten Schuljahres noch einmal wiederholen würden. Doch selbst, wenn Ron noch immer so für Hermine empfinden würde, Hermine war schon länger darüber hinweg. Sie hegte keinerlei romantische Gefühle für Ron. Dafür würde ich sogar meinen Namen in den Feuerkelch schmeißen. „Ich will nicht wirklich drüber reden", gestand ich ihm. „Geht es um ... um Ginny?", fragte er vorsichtig. Urg ... über Ginny wollte ich auch nicht reden, erst recht nicht mit Ron. „Nein, es geht nicht um sie. Nicht alles dreht sich um deine Schwester, Ron", sagte ich ihm. „Ist ja gut, du musst ja nicht so rum brummen." „Ich brumme nicht, Ron!", wehrte ich mich. Direkt machte es bei mir Klick! Ron würde das wieder falsch verstehen und ich wollte wirklich keinen weiteren Streit mit Ron. Nicht nachdem wir den letzten gerade erst begraben haben.

„Ron ich ... tut mir leid, Mann. Ich ... ich weiß auch nicht was los ist", versuchte ich schnell zu erklären, dabei wusste ich ganz genau was los war. Hermines Verhalten bereitete mir Sorgen und auch ihre plötzliche Wut auf mich. „Vielleicht musst du mal wieder ... naja Dampf ablassen", schlug Ron vor. „Dampf ablassen?" „Du weißt schon, mit ... mit einem Mädchen." „Dampf ablassen mit einem Mädchen?", wiederholte ich noch einmal fragend. Ich hoffte wirklich er meinte damit nicht das, was ich gerade dachte. „Ja, Lavender und ich machen das immer, wenn wir Stress haben", erklärte er und ich fragte mich wirklich wobei Ron Stress hatte. Schließlich machte er so gut wie nie seine Hausaufgaben und sonst hatte er keine wirklich Verpflichtungen. Merlin, ich war ein schrecklicher Freund, so über ihn zu denken. Aber irgendwie war es ja auch die Wahrheit, daran konnte selbst ich nichts drehen. „Das wird kaum helfen", ließ ich ihn wissen und erhob mich von dem Sofa. „Ich ... ich geh mal Hermine suchen, hab schon lange nicht mehr mit ihr gesprochen", teilte ich Ron dann noch mit und ging Richtung Ausgang. „Mmm ... was mit der überhaupt los? Sie verhält sich echt komisch, findest du nicht? Und die ganzen Stunden die sie mit der Fledermaus verbringt ... das ist doch nicht gut, dass sie immer dort unten ist", brummte er vor sich hin. „Es hilft ihr, Ron", sagte ich dazu nur und stieg durch das Loch in der Wand.

The Lioness Among The SnakesWhere stories live. Discover now