Blutmagie... erschreckender Verdacht

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- Hermines Sicht, in der Nacht -

Eigentlich schlief ich tief und fest, naja, ich schlief eher leicht und wurde vom kleinsten Geräusch geweckt. Es war also kein Wunder, dass ich hörte, was Lucius und Severus miteinander besprachen. „Es ist unglaublich, oder? Wie wir alles fühlen, wenn wir zusammen sind", machte Severus den Anfang, was mich darin bestätigte, dass die beiden wirklich dachten, dass ich schlief. Ich wurde immer besser darin, so zu tun, als würde ich schlafen, so schwer war es gar nicht, die beiden hinters Licht zu führen. Zumindest wurde ich immer besser darin, auch wenn ich mir gerade etwas schuldig vorkam, wieder einmal ein Gespräch der beiden zu belauschen.

„Mehr als das... ihre Gefühle, es war kaum auszuhalten. Nie habe ich jemanden kennengelernt der so intensiv fühlt wie sie", hörte ich Lucius sagen, die Stimmen der beiden waren ruhig und entspannt, was mir wirklich gefiel. Ich konzentrierte mich darauf, nicht breit zu lächeln, das würde mich nämlich verraten. „Ja, als wir am Donnerstag..." „Ich habe es gespürt, aber es war nicht so intensiv und stark wie heute", unterbrach Lucius Severus und ich musste ihnen Recht geben. Donnerstag war es zwischen Severus und mir schon sehr intensiv gewesen, aber das heute... das war noch stärker gewesen. So hemmungslos und forsch wie ich war... das war eigentlich nicht so meine Art.

Ich fragte mich warum es so war. Severus hatte natürlich eine Antwort darauf: „Vielleicht wird es stärker, wenn wir zusammen sind und nicht so weit voneinander entfernt." Natürlich! Das war offensichtlich, darauf hätte ich auch kommen können. „Vielleicht", murmelte Lucius und legte seine Hand auf die meine, strich sanft mit seinen Fingern über meinen Arm. Seine Stimme hörte sich schon schläfrig an, müde und bei dem was wir die letzten Stunden veranstaltet hatten, war es auch kein Wunder. Eigentlich wunderte es mich eher, dass die beiden noch wach waren. „Es ist wirklich schön, es zu fühlen. Nach all den Jahren endlich geliebt zu werden, so bedingungslos...", flüsterte Severus leise und mein inneres Lächeln erstarb. Wie er das sagte... es klang ein Hauch Hoffnungslosigkeit mit und das gefiel mir nicht, mir gefiel es ganz und gar nicht, wie er sprach.

Mein Herz brach dann noch mehr, als ich hörte wie Lucius im gleichen Tonfall sagte: „Ja, ich weiß genau was du meinst, mein Freund." Kurz darauf ertönte Severus' Schnarchen und ich ließ den Tränen freien Lauf. Es schmerzte mich zu hören, wie die beiden über ihre Vergangenheit redeten, sie war so lieblos gewesen, so... ernüchternd. Doch da wunderte ich mich nicht, dass Severus oft zu zynisch war und anderen gegenüber verschlossen. Und auch Lucius' arrogante Art verstand ich besser, diese herablassende Einstellung... es waren nicht einfach nur Charakterzüge von den Beiden. Nein, es war viel mehr als das, es waren Schutzmechanismen. Nur so konnten die Beiden überleben, nur so konnten diese treuen Herzen im Inneren überleben.


- am nächsten Morgen (Sonntag) -

Ich streckte mich ausgiebig, reckte mich und gähnte einmal. Ich fühlte mich wundervoll... auch wenn mir die Abwesenheit von Severus und Lucius einen Dämpfer verpasste. Irgendwie schlichen die beiden sich ziemlich oft morgens aus dem Bett. Das gefiel mir nicht und das würde ich ändern, sobald ich nicht mehr in Hogwarts war und wir endlich in ein richtiges gemeinsames Leben starten konnten.

Ein bisschen verschlafen war ich dennoch, nachdem ich in der vergangenen Nacht nicht nur unglaublichen Sex mit Lucius und Severus gehabt hatte, sondern auch noch lange wach gelegen bin, nachdem ich deren Gespräch heimlich beigewohnt hatte. Es war erschütternd gewesen und ich schwor mir, dass ich den beiden so viel Liebe und Geborgenheit entgegenbringen würde, wie ich nur konnte. Die Vergangenheit meiner zwei Slytherins konnte ich vielleicht nicht ändern, aber ihre Zukunft konnte ich mitgestalten und in die richtigen Bahnen lenken. In Bahnen, die nicht einsam und lieblos waren, und wo sie ständig um Liebe kämpfen mussten. Das war jetzt mein persönliches Ziel, ich würde den beiden das geben, was sie von den anderen nie wirklich bekommen hatten, was ihnen verwehrt wurde.

The Lioness Among The SnakesWhere stories live. Discover now