Ritum ad brumalis

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- Severus' Sicht, nächster Morgen -

Noch ganz verschlafen und mit steifen Körper wachte ich auf. Irgendwas oder eher irgendwer lag neben mir im Bett. Ich drehte mich leicht und blickte in das schlafende und entspannte Gesicht von Hermine. Genau in diesem Augenblick schossen mir die Ereignisse der vergangenen Nacht durch den Kopf. Wir hatten miteinander geschlafen, mehr als das, wir hatten uns einander hingegeben und es war besser gewesen, als ich geahnt hatte. Schon vor kurzem, als sie und Lucius zusammen gewesen waren, hatte ich den Moment ihrer Vereinigung gespürt. Es war intensiv gewesen, aber das hier... das echte, das wahre Empfinden ihrer erhitzten Haut war um ein vielfaches intensiver. Ein hämisches Grinsen schlich sich auf mein Gesicht. Lucius hatte mit Sicherheit eine sehr interessante Nacht gehabt. Selbstverständlich hatte ich dem alten Pfau nichts von der Nebenwirkung erzählt, sein Gesicht hätte ich nur zu gerne gesehen.

„Mmm...", machte Hermine neben mir und drehte sich auf die andere Seite, dabei rutschte das schwarze Lacken weiter runter und gab die Sicht auf ihren Rücken frei. In der Nacht hatte ich nicht auf die vielen Narben geachtet, aber jetzt waren sie mehr als offensichtlich. Schön anzusehen waren sie auch nicht, aber sie machten Hermine auch nicht weniger attraktiv. Sie wirkte stärker dadurch, man sah ihr schlicht an, was sie alles durchgemacht hatte. Wenn Greyback noch leben würde... sicherlich wäre ich nicht der einzige, der sich vergessen würde, um diesem dreckigen Hund das Fürchten zu lehren. Mir würde da schon das ein oder andere einfallen, was ich mit ihm tun würde. „Severus... mmm... Lucius...", nuschelte Hermine im Schlaf und ich sah, wie sie unter dem Laken die Beine zusammenpresste. Anscheinend hatte Hermine einen sehr anregenden Traum.

Ich würde wirklich nichts lieber tun, als mit ihr eine weitere Stunde oder auch viel mehr Stunden im Bett zu verbringen, allerdings war ich mit Lucius verabredet. Wir mussten noch einige Dinge für das Ritual vorbereiten, immerhin war es schon morgen Nacht. Daher war es mir leider unmöglich mich noch länger an Hermines enthüllter Haut zu ergötzen.


Nun, ich würde sie noch weiter schlafen lassen. Schließlich würde sie nicht mit den anderen den Zug zurück nach London nehmen. Sie würde die nächsten Tage auf der Abraxaner Farm verbringen, Weihnachten jedoch wollte sie dann mit Potter im Grimmauld Place feiern. Weder Lucius noch ich hatten es geschafft, Hermine zu überzeugen, mit einem von uns Weihnachten zu verbringen.

Während Hermine weiterhin schlief, entschied ich mich dafür unter die Dusche zu gehen, bevor Lucius hier auftauchte und wir gehen mussten. Ich schnappte mir eine Hose und ein Hemd aus meinem Schrank, ging dann ums Bett herum und gab Hermine einen leichten Kuss auf die Stirn, ehe ich dann im Badezimmer verschwand. Jedoch schloss ich die Tür nicht ab, denn ich erinnerte mich noch gut an das letzte Mal, als Hermine hier gewesen war und dann einfach ins Badezimmer kam. Vielleicht hätte ich sie doch wecken sollen, für eine kleine Wiederholung unter der Dusche hätten wir mit Sicherheit noch Zeit gehabt. Naja, es würden sich noch andere Gelegenheiten aufzeigen, da war ich mir sicher.

Ich stellte mich unter den heißen Strahl meiner Dusche, augenblicklich stieg dichter Dampf auf und breitete sich in dem kleinen Badezimmer aus. Eine Weile stand ich einfach unter dem Wasser und genoss die wohltuende Wärme auf meinen steifen Muskeln. Der Krieg und das Spionieren hatten mir über die Jahre wirklich zugesetzt, bei schlechtem Wetter spürte ich jeden meiner Knochen, müde und erschöpft. An manchen Tagen würde ich am liebsten im Bett bleiben und schlicht ein gutes Buch lesen. Doch diese Annehmlichkeiten wurden mir versagt. Vielleicht... vielleicht würde ich schon bald meine Tage anders verbringen können, sobald Hermine mit ihrem letzten Jahr auch fertig war. Länger als nötig, würde ich nicht mehr hier arbeiten. Das Unterrichten von diesen unterbelichteten Affen war nichts, was ich mein Leben lang machen wollte. Ganz gewiss nicht!


The Lioness Among The SnakesWhere stories live. Discover now