The Lioness Among The Snakes

Ein komplizierter Zaubertrank

- Hermines Sicht -

Es war wie ein Traum. Das Glitzern der weißen Tanzfläche, die magischen Schneeflocken, die von oben auf uns hinab rieselten, aber uns nie erreichten... Die Musik! Einfach alles. Ich schwebte auf einer Wolke und dabei lag ich in Severus' Armen. Natürlich wusste niemand, dass es Severus ist. Die Maske verdeckte die stärksten Merkmale seines Gesichtes, vor allem seine markante Nase, welche unter dem Schnabel der schwarzen Rabenmaske verdeckt wurde. „Ich liebe dich", wisperte ich leise gegen seine Lippen, ich spürte das Beben dieser gegen meine und konnte gar nicht anders, als mich weiter gegen ihn fallen zu lassen.

Mit einem Mal existierte nichts mehr um mich herum. Meine ganzen Empfindungen, jeder einzelne Sinn meines Seins, war nur auf Severus fixiert. Bei Merlin, wie sehr ich mir wünschte, dass wir jetzt alleine wären und nicht umgeben von meinen Mitschülern und seinen Kollegen. Das Lied wurde langsamer und Severus reagierte nicht anders, als ich gehofft hatte. Er zog mich näher an sich, meine Hände führte er nach oben, sodass ich sie um seinen Hals legen konnte. Während er selbst, seine Hände auf meinen Hüften ablegte. „Du weißt gar nicht, wie sehr ich jetzt alleine mit dir sein will", flüsterte ich und legte meinen Kopf auf seiner Brust ab. „Ich habe da so ein Gefühl", lachte er rau, was mir einen Schauer bescherte. „Ist dir kalt?", fragte Severus auch direkt. „Nein, ganz im Gegenteil." „Im Gegenteil?" „Ja, mir ist sogar ziemlich heiß", kicherte ich, als ich spürte, wie er sich kurz verspannte, ehe er wieder den richtigen Rhythmus fand.

„Verzeihung. Dürfte ich?", unterbrach uns plötzlich jemand und als ich aufblickte sah ich Lucius, der in einem schlichten schwarzen Anzug und zusammengebunden Haaren vor uns stand. „Auf einen Tanz, Miss Granger?", hakte er nach und reichte mir seine Hand. Es würden wieder Gerüchte geben, da war ich mir sicher, aber... aber ein Tanz mit Lucius... „Geh ruhig, ich werde etwas stärkeres als Punch besorgen, damit ich den restlichen Abend am Tisch mit Weasley und Brown überlebe", flüsterte Severus mir ins Ohr, küsste meine Wange und ließ mich dann mit Lucius auf der Tanzfläche stehen.

„Darf ich bitten?", erkundigte sich Lucius noch einmal bei mir. „Natürlich, Sir", nickte ich und unter den Blicken der anderen, legte ich meine Hand in seine. Diese umschloss ganz sanft meine eigene und mit einem Ruck war ich in seinen Armen. Direkt wurde die Musik schneller und Lucius wirbelte mich umher. Wir tanzten durch den ganzen Raum, hielten dabei aber immer Augenkontakt. Er drehte mich von sich weg und dann wirbelte er mich um meine eigene Achse. Ich diesem Moment konnte ich gar nicht anders, als breit zu lächeln und zu kichern, als ich wieder in seinen Armen lag. „Lach' so weiter und wir werden morgen die Titelseite des Propheten schmücken", warnte er mich, aber auch er grinste breit.

Nach einem weiteren Tanz, der nicht weniger schnell und aufregend war, als der Erste, wirbelte Lucius mich wieder von sich weg. Diesmal jedoch zog er mich nicht zurück in seine Arme. Nein, diesmal landete ich direkt in Severus' Armen. „Amüsierst du dich?", fragte er mich, während seine Hand gefährlich tief auf meiner unteren Rückenpartie lag. „Das tue ich", lächelte ich und ließ mich nun von ihm durch den Raum führen.

Es war erstaunlich, was für ein guter Tänzer Severus war. Er stand Lucius dabei in nichts nach, beide hatten eine Eleganz und trotzdem auch eine gewisse Dominanz und Sanftheit beim Tanzen, die ich bei keinem anderen beobachten konnte. Der Abend war einfach perfekt, zumindest bis jetzt und ich hatte im Gefühl, dass er diesmal nicht so enden würde, wie im vierten Schuljahr. Insgeheim hoffte ich sogar, dass er ganz anders enden würde. Mit Lucius hatte ich diesen Schritt schon gewagt... mit Severus jedoch nicht und ich brannte mit jeder Faser meines Körpers danach, auch ihm endlich so nah zu sein. Ihn zu fühlen, zu spüren, einfach alles mit ihm zu teilen.