Pläne im Schloss

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- Hermines Sicht, Sonntagmittag wieder in Hogwarts -

Nachdem Severus mich durch den Kamin geleitet hatte, wieder nach Hogwarts, war Lucius direkt ins Manor gefloht um mehr über die Überfälle auf die Lords herauszufinden. Was mich nur gewundert hatte, war Lucius eher kühle Verabschiedung. Denn wenn ich ehrlich war, hatte ich auf einen weiteren Kuss gehofft. Jedoch hatte ich lediglich einen auf die Stirn bekommen. Zwar hat mir das wieder einmal die Röte ins Gesicht getrieben und Schmetterlinge in meinem Bauch flattern lassen, doch es war nicht das gewesen, wonach ich mich gesehnt hatte. „Leider habe ich noch einiges zu tun, Hermine, deswegen ist es mir leider nicht möglich, noch etwas Zeit mit dir zu verbinden. Ich hoffe jedoch, wir werden dies nachholen können", ließ Severus mich wissen, während er mich zur Tür führte. „Das wäre wirklich schön", gestand ich ihm, doch bevor ich ging, wollte ich ihm noch etwas sagen: „Severus, da ist noch etwas, was du wissen solltest". „Und was wäre das?" „Lucius und ich, gestern Abend, da ist noch etwas passiert", begann ich, doch er schüttelte nur den Kopf. „Du verstehst nicht, ich ..." „Ich verstehe. Du musst dich mir gegenüber nicht erklären oder rechtfertigen, Hermine. Was du und er getan habt, sollte zwischen euch bleiben, zumindest für den Augenblick", erklärte er und wurde dann plötzlich ernst. „Nun, los! Verschwinde schon, du lenkst mich von den hochinteressanten Aufsätzen deiner Mitschüler ab." „Auf Wiedersehen, Professor", sagte ich, während ich mir auf die Unterlippe biss. „Gehen Sie, bevor ich Ihnen Punkte abziehe, Miss Granger", neckte er mich und mir entkam ein kleines Kichern, mit dem ich dann aus seinen Privaträumen verschwand.


Auf dem Korridor der Slytherins war niemand zu sehen, daher war es mir möglich, ungesehen hindurch zu huschen. Auf ein Zusammentreffen mit einem der Slytherins hatte ich jetzt nämlich nicht wirklich Lust. „Erwischt!", kam es jedoch plötzlich von hinten und erschrocken ließ ich meinen Beutel zu Boden fallen. „Verdammt, Draco!", zischte ich, als ich ihn sah, wie er mit einem Grinsen hinter mir stand. „Na, hat dir die Farm gefallen?", fragte er und prompt wurde ich Rot. Er musste auch wirklich alles wissen, nicht?! „Wenn du es unbedingt wissen willst, ja, es hat mir gefallen!" „Ich hab Vater gesagt, es würde dir gefallen. Nun, ich habe allerdings hier auf dich gewartet. Du bist später gekommen als ich erwartet habe." „Wieso hast du auf mich gewartet, Draco?", fragte ich während ich meinen Beutel aufhob und war wirklich froh, dass nichts rausgeflogen ist. „Ich hab was für dich", ließ er mich wissen und holte hinter seinem Rücken ein altes Buch hervor. „Das ist das Buch, von dem ich dir erzählt habe, das, welches ich dir zum Geburtstag schenken wollte. Es hat leider etwas gedauert, aber jetzt habe ich es endlich bekommen", erklärte er mit einem leichten Lächeln. Merlin, er schaute dabei genauso aus wie Lucius. Diese Malfoy-Gene ...

„Danke", sagte ich, als ich das Buch an mich nahm. Es war in dickes, in dunkles Leder eingebunden, sehr schwer und vor allem sah es sehr alt aus. „Du wirst sicher alles darin finden, was du noch wissen willst", erläuterte er und schaute dann hinter sich, als wir etwas hörten. „Das sind Pansy und Millicent, du solltest jetzt gehen." „Danke dir, Draco. Es bedeutet mir viel, dass du mir das Buch gegeben hast." „Ich hatte Hilfe von Vater, also ... ist es auch irgendwie sein Geschenk." „Nun, ich werde mich auch nochmal bei ihm bedanken, wenn ich ihn sehe. Bis dann", lächelte ich und rauschte beinah schon um die nächste Ecke, als das Gekicher der beiden Slytherinmädchen lauter wurde.


Schnell hatte ich noch einen Abstecher in mein Zimmer gemacht, wo ich eilig meinen Beutel und das Buch ablegte und dann direkt wieder runterlief. Das Frühstück mit Lucius und Severus war immerhin schon ein paar Stunden her und so langsam bekam ich wieder Hunger. Der logischste Weg war daher der direkt in die Große Halle.

Dort angekommen lächelte ich innerlich, als ich Severus mit einem gelangweilten Blick am Tisch der Lehrer sitzen sah. Wahrscheinlich hatte McGonagall ihn gezwungen zu erscheinen, immerhin hatte er mir eben noch gesagt, dass er noch was zu tun hat. „Hallo, Hermine. Schön, dass du wieder da bist", lächelte Luna mich an, als ich am Ravenclawtisch vorbei kam. „Oh, hi, Luna." „Deine Magie strahlt! Der erste Schritt ist getan, jetzt darfst du nicht mehr zurückweichen", sagte sie mir, was mich wiederum maßlos verwirrte. Aus ihr würde ich nie schlau werden. „O ... okay?!", nickte ich und Luna drehte sich schon wieder weg von mir, daher ging ich einfach schnurstracks weiter und tippte Harry auf die Schulter, damit er mir etwas Platz machte.

The Lioness Among The SnakesWhere stories live. Discover now