Ich brauche Rat, Vater...

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- Tinas Sicht, gleicher Abend, irgendwo in England -

Was sollte ich jetzt tun? Irgendwas musste ich tun! Aber was? Wie sollte es jetzt weitergehen? „Sag mir was ich tun soll?", bat ich sie und griff nach ihrer Hand, doch es kam keine Antwort von ihr. Nichts – sie lag einfach nur still da. Unzählige Male hatte ich in den letzten Tagen die Laken gewechselt, sie waren jedes Mal durchnässt gewesen, Blut und... sie war einfach in einem schlechten Zustand. Bei der ganzen Magie, die ich von ihr und von Vater gelernt habe, doch Heilzauber waren keine Stärke der beiden gewesen. Zu einem Heiler konnte ich sie auch nicht bringen, viel zu riskant. Allerdings konnte ich sie auch nicht alleine lassen, um einen Heiler herzuschaffen. Den anderen Idioten konnte ich nicht vertrauen, einen geeigneten Heiler zu finden. Seit dieses Miststück Greyback getötet hat, wie auch immer sie das geschafft hat, gab es niemanden außer Bella, dem ich vertrauen konnte.

Der Werwolf war zwar ein riesiger Arsch geworden, eigentlich war er eher widerwärtig und ekelerregend, trotzdem konnte ich ihm bis zu einem gewissen Grad vertrauen. Wenn er was erledigen sollte, dann hat er das zuverlässig gemacht. Wir hätten die Kleine damals direkt erledigen sollen, statt mit ihr zu spielen und sie zu verhöhnen. Jetzt gab es niemanden mehr, dem ich vertrauen konnte. So lange es Bella nicht besser ging, konnte ich niemandem trauen.

Wie konnte das alles nur passieren? Bella war so mächtig, sogar bei der Schlacht von Hogwarts war sie davongekommen. Verletzt, aber am Leben. Damals hatte sie sich selbst heilen können, ein paar Tränke und etwas Bettruhe und nach ein paar Wochen war sie wieder ganz die Alte. Diesmal jedoch konnten die Tränke auch nicht helfen. Bella war zu schwach, wie konnten wir uns nur so überrumpeln lassen?


Flashback, Kampf beim Malfoy Manor

Nur knapp schaffte ich es, mit Bella zu entkommen. Die Explosion meines Fluches mit dem Baum hatte für etwas Ablenkung gesorgt. Außerdem hatte ich schon die apparierenden Auroren gesehen. Es war Zeit zu verschwinden und Bella brauchte Hilfe. Snape hatte es geschafft, sie schwer zu verletzten. „Was ist passiert?", hörte ich Wurmschwanz fragen. Dass wir diesen Nichtsnutz noch immer am Leben gelassen haben... wieso nur?! Er hatte keinen Wert mehr. Bella und ich hatten jede winzige Information aus ihm rausgeholt. „Hol Diggens!", befahl ich zischend und hievte Bella in den einzigen benutzbaren Raum.

„Es wird alles wieder gut werden, Bella", flüsterte ich leise und strich ihr die Haare aus dem Gesicht. Sie war das einzige was ich noch hatte. Meine Familie war tot... wegen des Ordens und Dumbledore... Voldemort... Vater, vernichtet wegen Malfoy, Snape und dem Potter-Jungen... wenn ich jetzt auch noch Bella verlieren sollte, dann hatte ich niemanden mehr. Sie war meine Mentorin, auf der einen Seite wie eine ältere Schwester und auf der anderen meine Liebhaberin. Wie sollte ich ohne sie weitermachen?


„Du wolltest mich sehen?!" „Hilf ihr!", befahl ich und schaute zu dem blonden Zauberer hoch. „Ich bin kein Heiler, Tina. Ich bin eher die Art Zauberer, die das hier verursachen", antwortete er lässig. „Dann finde jemanden der ES KANN!", schrie ich am Ende. „Kein Grund zu schreien, Tina. Ich mach mich schon auf den Weg", sagte er mir und drehte sich auf dem Absatz um und verschwand. Kaum war er weg, rauschte ich in das angrenzende Zimmer und holte jeden erdenklichen Heiltrank, den wir hatten, und flößte Bella diese ein. Hoffentlich würde Diggens bald wiederkommen, Bella war blass. So blass wie sonst nie... ihre Haut war immer hell... aber jetzt... sie hat Blut verloren und noch immer nicht ihr Bewusstsein wiedererlangt.

Flashback Ende


Das war jetzt so lange her... Diggens ist nicht wiedergekommen und er war der Einzige gewesen, dem ich noch einigermaßen vertraut hatte. Sonst gab es da niemanden. Wenn ich Bella jetzt verlieren würde... das war alles Snapes Schuld! Wir hätten niemals nach Wiltshire apparieren sollen. Niemals!

The Lioness Among The SnakesWhere stories live. Discover now