Narben

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- gleicher Abend (Samstag), einige Zeit später -

„Es hat mich wirklich gefreut, dich kennen zu lernen, Hermine", sagte Loriana mir, als wir drei vor dem Restaurant standen und uns verabschiedeten. Sie hatte mich in ihre Arme gezogen und drückte mich fest. „Egal was du machst, hör nicht auf damit, ihn glücklich zu machen", flüsterte sie mir ins Ohr und drückte mir dann einen Kuss auf die Wange. „Mich hat es auch gefreut, dich kennen zu lernen, Loriana. Wie lange wirst du noch bleiben?", fragte ich, als wir uns voneinander lösten. „Vielleicht eine oder zwei Wochen, je nachdem, was es noch so Interessantes geben wird, das der Minister anstellt", lächelte sie.

„Oh, vielleicht gibt es da etwas, was du verwenden kannst", begann ich und es formte sich eine kleine Idee in meinen Kopf zusammen. „Wirklich? Lass hören", forschte sie direkt nach holte ein Notizbuch aus ihrer Handtasche. Dann sah sie mich einfach nur aufmerksam und wartend an. „Es gibt da diese Professorin..." „Abigail Cane", sagte sie nickend. Wahrscheinlich hatte Lucius ihr auch davon erzählt. „Ja. Wie auch immer, sie hat da etwas mit einem Schüler", ließ ich sie wissen und sie schrieb alles sorgfältig auf. „Weiter." „Cormac McLaggen", sagte ich nur und sie sah auf. „Woher weiß du das, Kätzchen?", wollte jetzt auch Lucius wissen, der zuvor nur schweigend neben uns gestanden hatte.

„Diese Woche Donnerstag war es...", überlegte ich kurz. „Ja, Donnerstag. Ich war bei Severus, wie jede Woche und half ihm brauen. Jedoch hatten auch Harry und Ron Nachsitzen bei ihm, da ist alles etwas eskaliert. Aber als wir dann abends auf unsere Zimmer gingen, kamen wir am Klassenzimmer für Alte Runen vorbei", erzählte ich weiter und sah wie Loriana sich weitere Notizen machte. „Da kamen Geräusche raus, also haben wir hineingesehen." „Natürlich habt ihr das", grinste Lucius. „Da haben wir Cane gesehen, zusammen mit Cormac... sie haben gerade, naja ihr wisst schon. Er muss wohl für sie spionieren. Er ist ihre Quelle für alles, was bei den Gryffindors los ist. Meinst du, du kannst das verwenden?" „Auf jeden Fall. Ich werde es etwas subtiler machen, aber ja... ja das könnte gut werden. Der Sohn des Ministers mit einer Professorin, dann auch noch mit seiner eigenen Spionin. Brillant", lachte Loriana auf. „Ich setzte mich direkt heute noch an einen Artikel. Danke, Hermine. Ich muss dann los", sagte sie und apparierte direkt hinfort.


„Welch' Glück, ich hab schon gedacht, meine Schwester würde niemals verschwinden", entkam Lucius mit einem erleichterten Seufzen. „Lucius, du bist unmöglich", lachte ich und umschlang seinen rechten Arm mit meinen Armen, lehnte meinen Kopf gegen seine Schulter und schloss für einen Augenblick die Augen, atmete tief durch und genoss die Stille, oder zumindest die Stille die hier herrschte. Der sanfte Wind, der über uns her streifte, die Geschöpfe der Nacht, die kleine Geräusche von sich gaben, Vögel... und andere Lebewesen. Die leisen Gespräche der Menschen um uns herum... es war schön.

„Bist du müde?", erkundigte Lucius sich bei mir, als er merkte, dass ich nichts weiter sagte. „Nur ein bisschen." „Dann wird es wohl Zeit, dich zurück nach Hogwarts zu bringen." „Aber ich dachte, wir würden noch ein Glas Wein zusammen trinken?", entkam mir fragend und ich öffnete meine Augen, nur um direkt in seine zu sehen. Sein Gesicht war in Dunkelheit getaucht und nur das wenige Licht von den Laternen flackerte und zog sich über sein Antlitz. Die blonden Haare, die schon fast weiß aussahen in diesem Licht, die grauen Augen, die so dunkel wirkten, und die Struktur seines Gesichts wurde dadurch noch markanter. „Du hast es versprochen", erinnerte ich ihn und plötzlich lachte er: „Das habe ich und du sollst deinen Wunsch erfüllt bekommen."


Kichernd kamen wir, zumindest ich, in dem Kaminzimmer der Farm an. „Rot oder weiß?", fragte Lucius mich und irgendwie war mir nicht mehr nach Wein. Ich hatte ihn wirklich vermisst und jetzt war die Zeit gekommen, sich mehr auf Lucius einzulassen. „Hermine?" „Weder noch", antwortete ich und legte meinen Mantel ab, ließ ihn achtlos auf den Sessel fallen. „Alles in Ordnung?", hakte Lucius nach und schaute mich besorgt an. Doch er sollte jetzt nicht besorgt sein, jetzt gab es was anderes, was er sein sollte und ich hoffte, ich könnte ihn dazu bringen, das zu fühlen, was ich auch fühlte.

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