Special: Harrys und Rons Geheimnis

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- Harrys Sicht, vor einem Jahr (während des Krieges) -

Merlin. Wenn es einen Gott gab, verstand ich nicht wie er so grausam sein konnte. Niemand hatte das verdient, vor allem nicht sie, nicht Hermine. Es war alles meine Schuld, es war meine Schuld, dass sie mit mir gekommen war, meine Schuld das wir in diesem ganzen Schlamassel waren. Jetzt lag sie da oben... ich konnte sie nicht einmal ansehen, jedes Mal wenn ich sie anblickte erinnerte ich mich an ihre Schreie zurück. Die werde ich nie vergessen können, niemals. Solche Schreie hatte ich noch nie gehört und auch jetzt noch suchten sie mich heim, sobald der Wind um das kleine Häuschen von Bill und Fleur wehte.

„Alles okay bei dir, Harry?", fragte Bill, Rons älterer Bruder, mich und setzte sich mir gegenüber an den Tisch. Zum Glück hatte Dobby uns hierhergebracht... oh Dobby... er hatte sein Leben riskiert und es verloren. So viele Tote und das nur wegen mir... nur weil Voldemort hinter mir her war. Manchmal glaubte ich, dass es einfacher sein würde mich einfach zu ergeben, mich ihm zu stellen. Aber dann, dann dachte ich an meine Eltern, an Sirius und auch an Hermine, an alle die so waren wie sie, an die Muggel... für sie würde sich nichts ändern, zumindest nichts zum Guten. Mit solch einer Schuld konnte ich nicht von dieser Welt gehen, wenn ich ging, würde ich Voldemort mit mir nehmen, dafür sorgen dass er nicht noch einmal wiederkommt. Es sollte endlich Frieden herrschen und es war meine Aufgabe dafür zu Sorgen.

„Harry?", hörte ich Bill noch einmal sagen. Ich schaute auf und sah auch wie er am Ende war. Dieser Krieg, der Kampf zog sich schon so lange und seine Hochzeit wurde ebenfalls ruiniert. „Alles okay bei dir? Wurdest du verletzt?", wollte er von mir wissen. „Nein. Ich wurde nicht verletzt", antwortete ich. Nein, ich hatte Glück gehabt. Ron hatte ein paar Schrammen, von denen er sich aber schnell wieder erholen wird. Zumindest war das Fleurs Meinung, sie hatte Ron in eins der Gästezimmer gebracht wo auch er sich jetzt ausruhte. Seitdem war sie bei Hermine im Zimmer... „Es ist nicht deine Schuld, Harry das weißt du doch, oder?" Schwach lachte ich auf, was wusste er schon? Meine Freundschaft zu ihnen machte sie nur noch mehr zur Zielscheibe. Was heute geschehen war, würde ich mir niemals verzeihen können. Niemals!


Bills Aufstöhnen ließ mich wieder aufsehen, er schaute mich mit einem besorgten Blick an, ganz ähnlich wie es Molly oft tat. „Harry, es ist nicht deine Schuld. Mein Bruder und Hermine wussten ganz genau auf was sie sich einlassen. Das macht die ganze Sache nicht besser, aber ihr lebt noch. Daran solltest du immer denken, dass ihr drei es überlebt habt", sagte er mir eindringlich. Überlebt? „Sicherlich denkt Hermine anders darüber", entkam mir barsch. „Mag sein. Für sie wird es nicht einfach werden, Harry. Doch bin ich sicher, dass sie nichts anders machen würde, wenn sie könnte. Du bist ihr bester Freund und egal was mein Bruder denkt, Harry, weiß ich, sehe ich dass die Bindung zwischen euch zwei sehr viel stärker ist als die zu Ron. Ihr seit mehr als beste Freunde und sie könnte dies niemals bereuen."

„Aber ich bereue es. Ich bereue es sie da, mit reingezogen haben! Wenn ich nur... was dieses Monster ihr angetan hat... du warst nicht da, es war schrecklich... es nur mit anzuhören...", begann ich aufzuschluchzen. Irgendwas, ich hätte irgendwas tun müssen! Wenn wir nur entkommen wären, wenn wir die Greifer nicht auf uns aufmerksam gemacht hätten... so oft hatte ich sie und auch Ron in Gefahr gebracht. „Harry." „Es ist meine Schuld, Bill. Sie haben ihr das meinetwegen angetan! Meinetwegen!", sagte ich bitter und wischte mir eilig die Tränen aus dem Gesicht. Es gab nichts was er sagen konnte, dass mich anders denken ließ. Einfach nichts!


Schritte kamen die Treppe hinab und Fleur tauchte in der kleinen Küche auf. „Wie geht es ihr?", fragte Bill und zog für Fleur einen Stuhl beiseite. Auf diesen ließ sie sich direkt nieder und wischte sich mit ihrem Handrücken den Schweiß von der Stirn. „Et'as besser", antwortete sie ihm, „He'mine sollte nic't weiter reisen." Das hatte ich bereits geahnt, sie hatten viele Verletzungen und nicht nur die die man sehen konnte. Ich sollte alleine weiterreisen, sie und Ron hier lassen. Hier waren sie erst einmal sicher, vor allem Hermine konnte sich erholen. Gerade jetzt konnte ich mir nicht herausnehmen sie darum zu bitten mich weiterhin zu begleiten. „Braucht sie noch irgendwelche Tränke?", wollte Bill wissen. „Oui. Et'as das die Krämpfe lös'." Bill nickte daraufhin und stand auf. „Ich werde einige holen gehen", ließ er uns dann wissen. „Du solltest dich auch ausruhen, Harry. Ein paar Stunden Schlaf werden dir guttun", sagte er noch während, er Fleur einen Kuss auf den Scheitel gab und mir danach die Hand auf die Schulter legte.

The Lioness Among The SnakesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt