Hinter Masken

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- Hermines Sicht, eine Woche später -

Es war eine ganze Woche vergangen, seitdem Lucius und ich miteinander geschlafen hatten. Komischerweise fiel es mir nun etwas schwer mit Severus weiterzugehen. Woran konnte das liegen? War das einfach meine Moralvorstellung, nicht mit zwei Männern gleichzeitig intim zu werden? Die Erziehung meiner Eltern? Ich hatte keine Ahnung, aber ich wusste auch, dass es so nicht weitergehen konnte. Jedoch war heute erst einmal der Ausflug in die Winkelgasse angesagt. Professor McGonagall hat uns erlaubt, mit einigen Lehrern die Winkelgasse aufzusuchen und dort ein Kleid für den Ball zu kaufen. Doch mit wem sollte ich gehen? Noch immer hatte ich mich nicht für Severus entscheiden, aber auch nicht für Lucius. Mit wem wollte ich auf den Ball gehen?

„Hermine?" „Oh, hi, Harry." „Tust du mir einen Gefallen?", wollte er von mir wissen und kratzte sich verlegen hinter dem Kopf. „Wir müssen nicht schon wieder über Monate in einem Zelt wohnen oder?", hakte ich nach und grinste dabei, eine Angewohnheit, die ich von Lucius und Severus übernommen hatte. „Was? Nein. Mensch, Mine!", lachte mein bester Freund, wurde dann aber ernster: „Würdest du mit Daphne zusammen ein Kleid aussuchen?" Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet.

„Wieso? Tut mir leid, das kam komisch rüber. Ich meine nur, wieso geht sie nicht mit ihren Freundinnen?" „Seit wir zusammen sind, halten sich viele von den Slytherins von ihr fern", nuschelte er unverständlich. „Wie bitte?" „Ich sagte..." „Er meint, wegen ihm bin ich das Ziel von Pansys und Millicents Attacken und es wäre nett, wenn wir zusammen Kleider aussuchen gehen könnten", unterbrach Daphne ihn, die neben ihn getreten war. „Klar, wieso nicht. Ich hoffe du hast nichts dagegen, dass Luna mitkommt, Daphne." „Nein, umso mehr, desto besser. Obwohl? Sie hat schon einen sehr eigenwilligen Geschmack oder?", hakte sie nach. „Mm... kann man wohl sagen", stimmte ich ihr zu und so vergaßen wir Harry ganz, der mit offenem Mund hinter uns her schaute.


- In der Winkelgasse -

Ob wir hier wirklich etwas finden würden? Davon war ich nicht wirklich überzeugt. Die Zeit lief uns davon, immerhin waren wir schon gute drei Stunden unterwegs und in jedem Gewänderladen gewesen, den die Winkelgasse zu bieten hatte. „Wir sollten in diesen gehen", schlug Luna vor. „Der ist an der Grenze zur Nokturngasse, Lovegood. Ich bezweifle, dass wir da etwas Passendes finden werden", konterte Daphne. „Ich habe ein gutes Gefühl", murmelte Luna jedoch dagegen und ergriff unsere Hände, zog uns einfach hinter sich her, direkt in den Laden, der in der kleinen Gasse zwischen Winkel- und Nokturngasse hauste.

„Merlin, Lovegood! Was ist denn nur in dich gefahren?", schnauzte Daphne die verträumte Luna an, die aber gar nicht weiter darauf achtete. „Hallo?!" „Beruhigen wir uns doch wieder", mischte ich mich ein und versuchte Daphne wieder runter zu bringen. „Jetzt sind wir doch schon einmal hier, da können wir uns auch einmal umschauen." „Wenn du meinst, aber ich denke wir sollten wirklich noch einmal zu Madam Malkin's", sagte sie und stolzierte an mir vorbei.


„Mmh...", entkam mir und ich atmete laut aus. Was sollte ich anziehen? Und mit wem sollte ich gehen? Severus oder Lucius? Beide hatten ihre Vorzüge und sicherlich würde ich mit beiden Spaß haben. Aber je nachdem mit wem ich ging, sollte ich mich auch für eine andere Farbe entscheiden, die das Kleid hat. Jeweils zu Lucius und Severus würden andere Farben passen, auch das musste ich in Betracht ziehen.

„Hermine! Komm schnell!", rief Daphne. Sie befand sich in einer hinteren Ecke, zusammen mit Luna, „Was ist denn, Daphne?", wollte ich wissen und beide drehten sich um, dabei hielt Daphne ein langes rotes Kleid in ihren Händen. „Das ist perfekt für dich!", ließ sie mich wissen. „Sie hat recht, Hermine. Du wirst sehr schön in dem Kleid aussehen", stimmte auch Luna ihr zu. Es war ein tiefrotes Kleid, weit ausgestellt, wie diese Prinzessinnenkleider, mit feinen Stickereien und breiten Trägern. Es war wirklich schön, aber... ich hatte eher nach einem Kleid mit langen Ärmeln gesucht und so wie das Kleid verarbeitet war, war es sicherlich auch nicht billig. „Ich weiß nicht, es ist wirklich schön, aber..." „Nichts aber!", unterbrach Daphne meinen Einwand. „Es ist perfekt! Du bist die Gryffindorprinzessin! Es wird Zeit, dass du es allen zeigst. Probiere es wenigstens einmal an, Hermine", bat sie mich und ich tat ihr den Gefallen.

The Lioness Among The SnakesWhere stories live. Discover now