Aufruhr im Ministerium (Teil 1)

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- Lucius' Sicht, nächster Tag, Nokturngasse -

Das Ministerium von innen heraus zu zerstören, war unsere einzige Möglichkeit. So sehr ich auch den einen oder anderen tot sehen will, aber das wird nicht unsere Probleme lösen. Man Plan war nicht schlecht, hatte aber seine Lücken und Macken. Das Ganze könnte uns schnell um die Ohren fliegen. Geschäfte mit ihr zu machen, war kein Vergnügen, jedoch hatte ich etwas gegen sie in der Hand. Dabei war ich mir ganz sicher, dass sie nicht wollen würde, dass dies an die Öffentlichkeit gelangt.

Wie aufs Stichwort kam sie in ihrem grünen Kostüm auch schon in die dunkle Spelunke. Ich verabscheute sie, vom tiefsten, dunkelsten Fleck meiner Seele. Doch sie war für diese Aufgabe wie geschaffen. „Ein ungewöhnlicher Ort für ein Treffen", sagte sie mit ihrer schrillen Stimme und setzte sich mir gegenüber an den Tisch. Diesen Ort hatte ich ganz bewusst ausgewählt. Die Nokturngasse war bekannt dafür, das ein oder andere Hintertürchen zu haben, falls Auroren vorbeischauten. Außerdem kannte ich den Besitzer, seine Diskretion war mir schon immer gewiss gewesen und auch heute würde das nicht anders sein. Ich hatte einen der Hinterräume von ihm bereitgestellt bekommen, war selbst durch einer der eben genannten Hintertürchen gekommen und so würde mich niemand sehen.

„Der Ort ist angemessen für den Grund des Treffens, Rita. Du glaubst du doch nicht, dass ich auch nur einen Fuß in dein Büro setze?" „Nun, das habe ich wirklich nicht erwartet. Dennoch, hier? Ein Café in der Winkelgasse hätte es auch getan", sagte sie und holte ihre Flotte-Schreibe-Feder hervor und ein Stück Pergament. „Die Bedingungen sind dir klar, Rita?", hakte ich nach, obwohl ich davon überzeugt war, dass ihr klar war um was es ging. „Selbstverständlich", entkam es ihr grimmig. „Gut, denn wir wollen ja nicht, dass dein kleines Geheimnis öffentlich gemacht wird. Unter der jetzigen Situation wissen wir beide, was dann passieren wird." „Ja", knurrte sie und verschränkte die Arme vor sich. „Dann sind wir uns einig."


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Das Gespräch mit Rita war keineswegs Beschwerdefrei. Dennoch, am Ende würde es sich auszahlen. Sie profitierte davon und wir ebenfalls. „Ist das auch sicher?", fragte sie nach. „Ist das wichtig?", konterte ich geschickt. Als wäre es ihr wirklich wichtig, ob sich meine Angaben als richtig herausstellen oder nicht. Jedem war ihr Ruf bekannt und wie gern sie die Wahrheit verdrehte. Trotz dessen wollte niemand in einem ihrer Artikel erscheinen. Es brachte immer nur schlechte Folgen mit sich. „Natürlich nicht. Allerdings, wenn etwas Wahres hier dran ist, würde ich das gerne wissen. Damit ich weiß, wie weit ich die Story ausschmücken muss", erklärte sie mit einem Grinsen.

Verständnisvoll nickte ich: „Sagen wir so, meine Informationen habe ich aus sicheren Quellen. Sehr sicheren Quellen." Jetzt wurde ihr Grinsen nur noch breiter und ich freute mich richtig auf die morgige Ausgabe des Propheten. Damit würde Rita die Titelseite bekommen und es würde eine Menge Hexen und vor allem Zauberer im Ministerium in Misskredit bringen. Genau das was ich wollte, was Severus und ich wollten. Ehrlich gesagt konnte ich es kaum abwarten, den Artikel zu lesen. „Wird das der letzte Gefallen sein oder werden da noch mehr kommen?", hakte Rita nach, während sie alles in ihrer Tasche verstaute. „Schon genug?" „Ich möchte nur nicht weiter auf Abruf für dich da sein, Malfoy!", zischte sie giftig, was mir ein selbstgefälliges Grinsen auf die Lippen zauberte.

Ich konnte sie wahrlich nicht leiden, vor allem nicht, nachdem was sie über Hermine geschrieben hat. Aber es war nicht schlecht, sie in der Tasche zu haben und sie für den einen oder anderen Artikel parat zu haben. Eigentlich war es sehr praktisch und ich würde sie niemals vom Haken lassen. „Rita, glaubst du wirklich, ich werde das alles einfach vergessen?" „Das habe ich gehofft. Immerhin habe ich davon abgesehen, euch, deine Familie durch den Dreck zu ziehen, nach dem Debakel mit deinem Meister", begann sie zu sticheln. „Pass auf was du sagst!", drohte ich ihr jetzt. „Du wirst schneller in Askaban sein oder unter einen dieser neuen Haftungen des Gesetzes fallen, als dir lieb ist, wenn du deine vorlaute Klappe nicht hältst!"


The Lioness Among The SnakesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt