Hermines Wünsche

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- Lucius Sicht, nächster Morgen -

Der gestrige Abend hatte wirklich interessante Überraschungen hervorgebracht und ich konnte keineswegs sagen, dass ich mit dem Ausgang unzufrieden war. Eher das Gegenteil. Nun war Severus nicht mehr der Einzige, der von der Kleinen einen Kuss ergattern konnte, nein, jetzt hatte ich selbst auch das Vergnügen gehabt und was für ein Vergnügen das gewesen war. Zwar kam die Ohrfeige sehr unerwartet, doch sie war es mir vollkommen wert, weil ich dafür einen sehr ... sehr anreizenden Kuss bekommen habe. Einen Kuss, der sehr großes Verlangen in mir wachgerufen hat, Verlangen so stark wie ich es zuletzt in meiner Jugend erlebt hatte. Sie war außergewöhnlich, atemberaubend und sie hat nicht genug bekommen. Genauso wenig wie ich. Ich musste mich wirklich sehr zurücknehmen, als ihre Hände über meine Schultern, runter zu meinem Oberkörper gewandet sind. Mein kleines Kätzchen war nicht so schüchtern und scheu wie sie auf dem ersten Blick aussieht. Viel mehr noch, sie war keine graue Maus, sie war eine Löwin, die sich das nahm, was sie wollte und ich hatte es ihr entlockt, ich hatte ihr die entschiedenen Worte entlockt. Nun gehörte Hermine Severus und mir!


Severus würde sicher bald wieder hier sein, aber vielleicht konnte ich auch noch einige Augenblicke mit Hermine alleine verbringen, wenn sie endlich wach wurde. Momentan lag sie noch immer im Schlafzimmer, das ursprünglich meinen Urgroßeltern gehörte und somit auch das größte Schlafzimmer in diesem Anwesen war. Natürlich hatte ich sie alleine schlafen lassen und mich in eins der anderen Zimmer zurückgezogen. Dennoch würde ich jetzt nichts sehnlicher sehen als sie am Morgen, wie sie sich aus den dunkelgrünen Bettlaken erhebt und ich dann feststellen könnte, dass sie nichts weiter als diese Laken trug. „Guten Morgen, Lucius", erschreckte mich ihre sanfte Stimme und etwas Kaffee schwappte über den Tassenrand. „Hermine", entkam es mir und innerlich fluchte ich, dass ich sie nicht bemerkt hatte. „Hast du für mich auch einen Kaffee?", fragte sie mit einem Lächeln, blieb dabei aber direkt vor mir stehen.

„Sicher", konnte ich nur sagen und erhob mich schnell, irgendwie war ich von ihrem Anblick verzaubert. Dabei trug sie nichts Außergewöhnliches, eine schlichte Hose und eine dunkelblaue Bluse, aber ... ja, es waren ihre Augen, diese strahlten. Sie strahlten hell und ich glaube seit ihrer Rückkehr nach Hogwarts habe ich sie noch nie so ausgeschlafen gesehen. „Hast du gut geschlafen?", erkundigte ich mich daher, als ich ihr die Haare hinter die Ohren strich, denn ich hatte vor, ihr einen atemraubenden Kuss zu entlocken. „Ja, das habe ich. Lange nicht mehr so gut. Das Bett war wirklich sehr gemütlich, genau wie die Laken. Danke. Ich hoffe du hast auch gut geschlafen, Lucius." „Oh ja, das habe ich. Wie könnte ich nicht, nach gestern Abend", grinste ich jetzt und spürte die Hitze ihrer Wangen direkt an meinen Handflächen. „Bilde dir jetzt bloß nicht ein, dass jeder Streit so enden wird", warnte sie mich. „Meine Liebe, ich bin sicher, dass noch viele Dispute zwischen uns mit ganz anderen Sachen enden werden. Dinge mit noch mehr Leidenschaft und Passion", neckte ich sie, was mir ein argwöhnisches Funkeln in ihren Augen bescherte. Ein Funkeln das ich gestern auch gesehen habe ...

Flashback, der Abend zuvor

Ich presste meinen ganzen Körper gegen sie, drückte sie auf den Boden und erst dachte ich, es wäre ein Fehler gewesen, dass ich zu weit gegangen bin, doch nein, sie zischte schlicht frech ein „niemals" und ich sah das lodernde Feuer in ihren Augen brennen. Ein Knurren konnte ich mir einfach nicht verkneifen, so kam ein brummiges „Reiz mich nicht weiter" aus meinem Munde und mit einer schnellen Bewegung hatte ich ihre Arme über ihren Kopf gepresst. „Hermine", wisperte ich dann, nah an ihren Lippen. „Lucius", entkam ihr ebenfalls leise und dann tat sie etwas, was mich verrückt machte. Sie gab sich mir wirklich hin, sie schloss ihre Augen und ihr Körper entspannte sich. Sie wollte es! Sie hatte es von Anfang an gewollt, aber diesmal wollte ich es hören. Wollte endlich die wenigen Worte aus ihrem Munde hören, hören wie das Zugeständnis über ihre rosigen Lippen kommt. „Sag es endlich!", forderte ich daher härter als gewollt, doch wiederum schien ihr das nichts auszumachen. Eigentlich hatte ich sogar das Gefühl als würde es ihr gefallen. „Ich ...", begann sie, doch brach wieder ab. „Ja?", „Ich will diese Triade", antwortete sie mir leise und dann selbstsicherer: „Ich will Severus, ich will dich, Lucius. Ich möchte das alles!". Ich ließ ihr nach dieser Aussage keine Zeit, sondern stürzte mit meinen Lippen auf sie.

The Lioness Among The SnakesWhere stories live. Discover now