Unsicherheit

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- Hermines Sicht, gleicher Abend (nach der Party) -

Oh Merlin! Was ist das eben gewesen? Dieser Tanz und dann auch noch Severus und Malfoy zusammen?! Das war einfach zu viel für mich, ich verstand überhaupt nichts mehr. Dracos Worte hallten in meinem Kopf wieder. Was lief hier? Das war ... wieso schienen diese zwei Zauberer sich für mich zu interessieren? Ich war doch nur eine graue Maus, wie die Mädchen aus meiner Muggelschule immer zu sagen pflegten. Ich verstand es nicht!

Dieses Zusammentreffen zwischen Malfoy, Severus und mir hatte mir eine unheimliche Angst gemacht. „Hermine? Hey, wieso laufen wir denn so schnell?", holte Harry mich mit seiner Frage aus meinen Gedanken und abrupt blieb ich stehen, wobei Harry ins Straucheln kam und beinah gegen mich gestoßen wäre. „Ich ..." „Was ist denn? Ist was passiert?", hakte er sofort nach und schien in Alarmbereitschaft zu sein. „Nein, also ... ich weiß nicht", gestand ich dann, denn ich war wirklich verwirrt.

Dieser Tanz war ... er war außergewöhnlich gewesen. Anders als die Tänze, die ich damals mit Viktor teilte, oder den einen Tanz mir Ron, auf Fleur und Bills Hochzeit. Bei diesem Tanz hatte ich nichts anderes wahrgenommen als Lucius Malfoy und das machte mich Angst. Außerdem war es mir rätselhaft, wieso ich mich nicht dagegen gesträubt hatte, als seine Hände mich durchaus intim berührten. Ich hatte doch sonst immer so panische Angst davor, naja bei Snape spürte ich diese Panik auch nicht. „Hermine! HEY! Was ist denn los?", fuhr Harry mich erneut an und ich schaute zu ihm hoch. „Was?" „Du bist die ganze Zeit wie weggetreten! Was ist passiert?", wollte er wiederholt wissen, doch ich wusste wirklich nicht, was ich ihm darauf antworten konnte.

Ich schwieg und Harry schüttelte nur seinen Kopf. „Komm, gehen wir zu dir und dann erzählst du mir alles. Diesmal höre ich auch zu, versprochen", lächelte er und griff nach meiner Hand, drückte diese und sofort wusste ich, dass ich ihm alles anvertrauen konnte. Vielleicht sollte ich wirklich mit Harry ganz offen reden, mit wem denn auch sonst? McGonagall war außen vor, Ginny sprach nicht mehr mit mir. Die anderen Mädchen Susan, Katie und Lavender waren zwar irgendwie Freundinnen, aber wir waren nicht so eng, dass ich mit ihnen über meine Gefühle für Severus und Malfoy reden wollte. Es gab natürlich noch Luna, aber irgendwie hatte ich vor ihren Kommentaren Angst. Nicht weil sie es nicht verstehen würde, sondern weil sie einfach etwas sagen würde, dass für mich keinen Sinn ergab und mich höchstwahrscheinlich nur mehr verunsichern würde. „Danke, Harry", sagte ich leise, als er mich sanft hinter sich her zog.


Harry ließ mir genug Zeit um mich umzuziehen, dabei wartete er sitzend auf meinem Bett, während ich im Badezimmer war. „Ein bisschen neidisch bin ich schon", hörte ich ihn sagen. „Wieso?" „Naja, du hast ein eigens Zimmer für dich und auch ein Bad ... du glaubst gar nicht, wie anstrengend das ist, sich mit Ron und Seamus ein Bad zu teilen", lachte Harry und nach kurzem Überlegen musste selbst ich lachen. „Darüber habe ich noch nicht nachgedacht", gestand ich dann, als ich die Tür öffnete und in mein Zimmer trat. „Wieso auch? Du musst dir mit diesen Chaoten kein Zimmer teilen", grinste er und klopfte dann neben sich auf mein Bett: „Hopp, hopp. Ab ins Bett mit dir!"

Leise kicherte ich bei seinen Worten, ging trotzdem auf das Bett zu und kuschelte mich unter die Decke, während Harry sich neben mich legte. Allerdings auf die Decke. „Jetzt erzähl schon, was ist vorgefallen? Du warst fast schon panisch und bitte sag mir nicht es war Cormac ...", stöhnte er auf. „Nein, er war es nicht." „Wer dann?" „Malfoy und Se ... Snape", korrigierte ich mich schnell, als ich merkte wie ich Severus sagen wollte. „Malfoy? Draco oder sein Vater?", hakte Harry weiter nach. „Lucius Malfoy, Harry. Mit Draco habe ich keine Probleme", ließ ich ihn wissen.

Kurz herrschte Stille zwischen uns, bis Harry aufstöhnte, sich das Jackett auszog, es auf den Boden warf und dann seine Arme hinter dem Kopf verschränkte. „Okay, es geht also um die Professoren Snape und Malfoy? Ich weiß, ich hab damals nicht wirklich zugehört, Mine aber ... Ich höre dir jetzt zu", gab er mir zu verstehen. Daraufhin drehte ich mich auf die Seite und blickte ihn an, was Harry dazu veranlasste sich ebenfalls auf die Seite zu legen. So lagen wir nun Gesicht an Gesicht auf meinem Bett. Harry konnte wirklich aus jeder unangenehmen Situation eine annehmbare machen.

The Lioness Among The SnakesWhere stories live. Discover now