Verschwunden

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- In Severus' Räumen -

Als ich bei Severus ankam, verzog ich mich direkt in sein Schlafzimmer um mich umzuziehen. Ich wollte aus meiner Schuluniform raus und es war besser wenn die anderen nicht mitbekamen, dass ich mitten in der Woche - wenn auch nur für einige Stunden - verschwand. Daher hatte ich mich entschieden mich einfach bei Severus umzuziehen. „Hermine, bist du soweit? Lucius wird schon warten", teilte Severus mir durch die Tür hindurch mit, als ich gerade noch den gelben Blazer über das weiße Spitzentop zog. Es wurde langsam wärmer und auch wenn es noch längst kein Frühling war, wollte ich dieses schöne Wetter ausnutzen. Deswegen hatte ich eine schlichte Strickjacke in diesen Blazer verwandelt. Darin wurde ich auch immer besser... Kleidungsstücke zu verwandeln.

„Bin schon fertig", sagte ich und öffnete die Tür. „Wir können gehen." „Gut, Lucius wartet nicht gerne, das solltest du mittlerweile wissen, Hermine", entkam es ihm und er hielt mit seine Hand hin. Wir würden wieder zusammen flohen. Ich liebte es, wenn wir zusammen durch das Feuer gezogen wurden. Vorher hatte niemand was gesagt, dass das geht, aber Eltern würden doch ihre kleinen Kinder niemals alleine durch den Kamin flohen lassen, vor allem nicht, wenn sie noch nicht richtig sprechen konnten. Nun erschien mir das vollkommen logisch, früher jedoch... ich hatte immer gedacht, man kann nur alleine per Flohnetzwerk reisen.


Lachend, kichernd tauchten wir im Kaminzimmer der Farm auf. „Irgendwann wirst du dir noch den Hals brechen", warnte Severus mich, denn wieder war ich es gewesen, die stolpernd aus dem Kamin trat. Ziemlich unelegant und auch tollpatschig, aber irgendwie passierte mir das öfters beim magischen Reisen. „Ich passe schon auf", murmelte ich noch immer kichernd. „Besser wäre es", raunte er und schob mein Haar zur Seite, senkte seinen Kopf und platzierte einen kleinen, sachten Kuss auf meinem Nacken. „Mmm...", seufzte ich und lehnte mich gegen ihn.

„Beginnt ihr schon wieder ohne mich?", unterbrach Lucius uns, er stand ziemlich leger gekleidet neben der Tür. Eine helle Hose und ein weißes Hemd, welches nicht bis oben hin zugeknöpft war. Bei diesem Anblick schmolz ich dahin... so stellte ich mir unser Leben später vor, so stellte ich mir vor, würde Lucius durch das Haus laufen... ohne Schuhe, in einer leichten Hose und einem Hemd oder Shirt. Und Severus auch, so stellte ich mir unser Leben vor. Dabei war es mir vollkommen egal, wie kitschig oder auch wie klischeehaft das klang. Genauso wollte ich das haben, ich wollte ein bisschen Kitsch und Klischee haben. Wollte das nicht jedes Mädchen? „Lucius", stieß ich dann freudig aus und spürte wie Severus mich frei ließ. Lucius kam nur einige Schritte auf mich zu, ganz langsam, doch ich konnte mich nicht mehr halten und eilte förmlich zu ihm. „Ich hab dich vermisst", flüsterte ich leise, bevor ich mich auf meine Zehenspitzen stellte und ihm einen Kuss auf die Lippen drückte.

Der Kuss war nur kurz, aber wieder einmal hatte es mich wie ein Blitz durchzuckt. „Nicht so schnell", raunte Lucius, legte seine Hände blitzschnell auf meine Hüften und zog mich näher an sich ran, während er seine Lippen wieder auf meine senkte. Ich verschmolz in den Kuss, seufzte, stöhnte in seine Mundhöhle und dabei kamen mir die Träume wieder in den Sinn. Darüber wollte ich auch... was wollte ich? Merlin, wieso ließen mich die Küsse von ihm und Severus immer alles andere vergessen? Jeder Kuss war mehr als das, sie waren mehr als ein Kuss, es war wie eine kosmische Begegnung zweier Sterne, die aufeinander prallten. Wie eine Explosion eines... keine Ahnung, es war einfach magisch und wundervoll. „Ich habe dich auch vermisst, mehr als du ahnst, meine Liebe", entgegnete Lucius und strich mir die Haare nach hinten.


Wir hatten uns auf die Terrasse gesetzt, noch schien die Sonne und erwärmte diese. Also nutzten wie dies auch aus. „Wir sollten über einige Dinge sprechen", begann Severus, der zu meiner Rechten saß. Ich sah das genauso, vor allem wollte ich wissen was es mit diesem Mr. Kleit auf sich hatte. „Wer ist Andrew Kleit, Lucius?", stellte ich die erste Frage und merkte wie die beiden mich überrascht anschauten. Mit Severus habe ich schon gesprochen, aber mit Lucius noch nicht, daher blickte ich ihn an. „Na, wer ist er? Er machte den Eindruck dich zu kennen und bei meiner Befragung war ich ziemlich verunsichert, Lucius. Ist er auf unserer Seite? Oder tut er nur so? Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Es wäre wirklich nett, Lucius, wenn du uns in deine Gedanken einweihst", machte ich ihm klar und verschränkte die Arme vor der Brust.

The Lioness Among The SnakesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt