Mehr als ein überraschender Besuch

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Was bisher geschah:

Meine Kehle war ganz trocken... meine Wangen waren heiß, mein ganzes Gesicht war warm, erhitzt. Lucius' Worte waren einfach... „Hermine? Du bist schon hier", stellte Severus fest, der einen Kessel vor sich her schweben ließ und das Labor betrat. Meine Gedanken waren noch ganz durcheinander und keine Silbe kam über meine Lippen. „Lucius' Brief scheint dich zum Schweigen gebracht zu haben. Da interessiert mich wirklich was er dir geschrieben hat", lächelte er sachte, stellte den Kessel auf einem der Tische ab und entledigte sich seines langen Umhangs. „Bereit?" Bereit? Bereit wofür? „Bereit zum Brauen?", hakte er noch einmal nach, als hätte er genau gewusst, was ich wissen wollte. „Ähm..." „Brauchst du noch ein paar Minuten?", wollte er wissen und trat zu mir an den Tisch, ich musste hochschauen um ihn sein Gesicht blicken zu können. Sobald ich das jedoch getan habe, umfing er mein Gesicht mit seinen Händen und küsste mich sanft.

Meine Gedanken rasten... meine Gefühle ritten auf einem Drachen... kühl und gleichzeitig so warm... es war wie ein... ein... „Nicht denken", flüsterte Severus gegen meine geöffneten Lippen und als wäre es eine Zauberformel gewesen, verschwand jeder Gedanke. Das einzige an das ich denken konnte, waren seine Lippen. Seine Lippen, die auf meinen lagen.

***************

Mehr als ein überraschender Besuch

- Hermines Sicht, Freitagmorgen -

Wieder hatte ich eine Nacht bei Severus verbracht und wieder waren wir spät dran. Naja, zumindest ich, Severus hatte erst in der zweiten Stunde Unterricht, deswegen lag er auch mit verschränkten Armen, hinter seinem Kopf, auf dem Bett und beobachtete mich wie ich in meine Schuluniform schlüpfte. „Brich dir nicht die Beine", warnte er mich, während ich versuchte im Stehen meine Strümpfe hochzuziehen, was sich als äußerst schwierig herausstellte. Ich schaute nur grimmig über meine Schulter zu ihm nach Hinten, er lag da einfach nur... mit einem selbstgefälligen Grinsen auf dem Gesicht. Manchmal da könnte ich ihm wirklich den Hals umdrehen, ihm und Lucius.

„Ich muss jetzt gehen", sagte ich ihm, als er sich aufsetzte und am Ende des Bettes saß. Seine Hände umfingen meine Handgelenke und zogen mich zwischen seine Beine. Severus' dunkle Augen blickten sanft zu mir hoch. Diesem Moment wollte ich mich nicht entziehen, aber ich musste es. Ich war schon letztens zu spät zu Slughorns Unterricht gekommen und heute brauten wir einen durchaus interessanten Trank, da wollte ich nichts verpassen. Und doch, fiel es mir sehr schwer mich von Severus loszureißen. Zwar konnte ich meine Hände aus seinem Griff befreien, doch statt mich von ihm abzuwenden, fuhr ich mit meinen Fingern durch sein Haar.

Augenblicklich schlossen sich seine Augen, er genoss es wenn ich das tat. „Severus, ich muss gehen", wiederholte ich noch einmal. „Dann tu das." „Ich kann nicht", flüsterte ich leise zurück und bückte mich weiter runter, bis unsere Nasenspitzen sich berührten. „Hermine", kam es tief von ihm und seine Hände fuhren unter meinen Rock. Wir konnten das jetzt nicht tun, irgendwie kam es mir so vor, als würden mir andauernd miteinander schlafen, wenn wir uns sahen. Merlin, ich liebte es, genoss, es gab mir so ein freies Gefühl und Selbstvertrauen und doch vermisste ich das auch das schlichte zusammen sein mit ihm. Das Brauen von Tränken, die Unterhaltungen über magischen Theorien.

Severus stöhnte schwer auf und schob mich dann von sich weg. „Das muss aufhören", warnte er mich und ich wusste, dass er Recht hatte. „Geh! Wir reden Morgen, wenn du zum Brauen runter kommst", ließ er mich wissen. Schritt für Schritt entfernte ich mich von ihm, war schon im nächsten Raum als Severus' Stimme noch einmal durch die Stille schnitt: „Zieh eine Hose ein!" Eine Hose? Was... oh, er wollte das ich morgen bedeckt war. „Hast du gehört?", rief er etwas lauter. „Ja, mach ich", rief ich zurück und öffnete dann die Tür nach Draußen, wo ich direkt in McGonagalls Gesicht blickte. Verdammt!

The Lioness Among The SnakesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt