Intime Vertrautheit

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- Hermines Sicht, nächster Morgen -

Warm. Es war so herrlich warm in meinem Bett. Weich und gemütlich. Einfach himmlisch. Ich hatte wirklich keine Lust aufzustehen und zum Frühstück runter zu gehen. Mir war einfach danach in dieser Wärme liegen zu bleiben, nach dem Ganzen was gestern vorgefallen war, fand ich, dass ich mir das verdient hatte. Alles wurde gestern Abend wieder an die Oberfläche gespült und als ich dann Lucius auch noch erzählte, was passiert war... es war wirklich viel gewesen und dann war ich froh gewesen in mein Bett zu... Moment mal! Ich war gar nicht hoch in den Turm gegangen. Ich war nicht einmal in mein Bett gegangen!

Mit einem Schlag war ich wach und schaute mich verwirrt in dem Raum um. Zumindest kam er mir bekannt vor. Es war Severus' Schlafzimmer. Wie von selbst, reckte sich mein Kopf nach rechts um zu sehen, ob auch er da lag. Aber der Platz neben mir war leer. Ich fühlte mit meiner Hand über die Stelle, aber diese war ebenfalls kalt. Unberührt. Hatte er etwa nicht hier geschlafen? Wo war er dann? Und wieso war ich nicht in meinem Bett? Ich lehnte mich wieder zurück und überlegte. Was war gestern noch alles passiert?

Nun, erst hatte ich Lucius und Severus dabei erwischt, wie sie sich duelliert und fast gegenseitig umgebracht haben. Dann hatte ich dieses Gespräch mit Severus, indem ich ihm meine Liebe gestanden hatte. Lucius kam rein, wir räumten alles auf, wir saßen zusammen auf der Couch und genossen einfach die Stille. Mit einem Lächeln dachte ich daran zurück, es war wieder einmal schön gewesen mit beiden so zu sitzen, einfach deren Nähe zu spüren, die Wärme die ihre Hände ausstrahlten, während sie mich festhielten, mich berührten. Es war einfach schön gewesen. So schlicht es auch klang, diese Momente liebte ich einfach.

Aber was passierte danach? Was hatte ich danach noch getan? Genau! Ich hatte Lucius erzählt, was vorgefallen ist. Es war mir schwergefallen, aber am Ende hatte ich es geschafft und dann... dann hatte ich einen Zusammenbruch. Zumindest sowas in der Art. Ich hatte geweint und dann, genau! Dann hatte Lucius mich in seine Arme genommen, doch ich war einfach auf seinen Schoss geklettert und hatte mich an ihn geschmiegt. Eben wie ein Kätzchen! Ein leises und vor allem erheitertes Kichern entkam mir bei diesem Gedanken und irgendwie fühlte ich mich direkt leichter. Die Wahrheit war endlich raus. Severus und Lucius wussten jetzt von allem was passiert war und auch wenn Severus sehr extrem reagiert hatte, war ich froh, dass es augenscheinlich nichts zwischen uns dreien geändert hatte.


Mit Schwung, schwang ich mich aus dem Bett. Noch immer hatte ich meine Schuluniform an, außerdem klebten mir die Haare im Nacken. Severus' Räumlichkeiten waren ausgesprochen warm dafür, dass sie im Kerker des Schlosses waren. Sicherlich hätte er nichts dagegen, wenn ich eine kurze Dusche nahm.

Die Tür zum Bad war geschlossen, allerdings dachte ich mir nichts weiter dabei und öffnete sie, direkt kam mir dichter Nebel entgegen. Oder eher gesagt warmer Dampf, der aus der Dusche kam. „Oh, Merlin", entkam mir laut und dann sah ich Severus, der seinen Kopf aus der Dusche streckte. Wie erstarrt stand ich da. „Morgen", grinste er und verschwand dann wieder hinter der beschlagenen Glasscheibe.

Meine Wenigkeit hingegen bekam keinen einzigen Ton raus. Meine Augen folgten seinen Bewegungen, den Formen seines Körpers. Die breiten Schultern, runter zu der leichten Wölbung seiner Hüften, bis runter zu seinen Beinen. Seine Hände... bei Morgana und Merlin... wie er mit seinen Händen jede Stelle seines Körpers berührte. Sie darüber gleiten ließ... ob er das bei mir auch so machen würde? Schluss! Daran sollte ich jetzt nicht denken. „Willst dort stehen bleiben, Hermine? Ich hätte nichts dagegen, wenn du mit reinkommst", ließ er mich wissen und prompt stiegt die Hitze in mein Gesicht. „Ich... ähm...", stotterte ich überfordert und das einzige was mir in dieser Situation einfiel war der Rückzug. Doch meine Beine waren wie festgewachsen. „Nun, ich bin sowieso fertig", lachte er leise auf, dieses Verhalten stand im kompletten Gegensatz zu dem von gestern. Auch seine humorvolle Art, war irgendwie... nicht neu, aber merkwürdig.

The Lioness Among The SnakesWhere stories live. Discover now