Ungeahnte Annäherungen

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- Severus Sicht, einige Stunden zuvor (Kurz vor der Explosion des Trankes) -

Glaubte sie wirklich mir würde es nicht auffallen? Seit sie mein Labor betreten hatte, beobachtete sie mich und ich musste wohl oder übel zugeben, dass es mir gefiel. Anders als viele dachten, wusch ich mir meine Haare sogar jeden Morgen, doch das ewige Tränke brauen, ließ sie durch die ganzen Dämpfe ölig aussehen. Allerdings hatte ich dieses Problem immer weniger, seid Slughorn wieder da war. Auch wenn er ein weniger kompetenter Lehrer war, als ich.

Ich spürte ihren, diesmal fragenden Blick auf mir und stellte mir selbst die Frage, was sie schon wieder wissen wollte. In all den Jahren, die ich jetzt schon Professor war, war mir nie jemand wie sie untergekommen. Nie war jemand so sehr auf Wissen fixiert, wie sie und ich erwischte mich dabei, wie ich gerade diese Eigenschaft an ihr sehr anziehend fand. Natürlich trug zu dieser Anziehung bei, dass sie wirklich eine sehr hübsche junge Frau geworden war, aber Äußerlichkeiten waren nur nebensächlich. Trotzdem schlich sich ein Grinsen auf mein Gesicht, sie erröten zu sehen war eine wahre Wohltat und ich wusste, dass Lucius dies noch mehr ausnutzen würde als ich, daher bereitete ich sie, meiner Meinung nach, schon einmal darauf vor: „Sie sind zum Arbeiten hier, nicht um mich anzustarren."

Es dauerte nicht einmal eine Sekunde und schon schoss ihr eine zarte Röte ins Gesicht. Bei ihrer hellen Haut machte es nur einen größeren Unterschied, man konnte selbst hier, in dem nicht ganz so hellen Raum erkennen, wie rot sie war. Es war ein sehr anregender Anblick und mir schossen sehr unanständige Bilder durch den Kopf. Aber nichts war so einfach, Lucius und ich waren uns nun ziemlich sicher, dass Greyback sie angefasst hat und sie würde nicht einfach einem Mann vertrauen.

„Miss Granger", mahnte ich sie noch einmal und schnalzte mit der Zunge. Sie schien wie erstarrt zu sein, dass ich sie beim Starren erwischt hatte, auch wenn es mir nichts ausmachte. Sie jedoch hatte eine ganz andere Meinung davon als ich, ihr schien es regelrecht peinlich zu sein und daher drehte sie sich wohl auch von mir weg. „Gibt es ein Problem?", fragte ich nach und auf meine Frage hin drehte sie sich um. Doch bevor ich sie warnen konnte, sah ich schon was passierte. Mit ihrer Strickjacke blieb sie am Griff des Kessels hängen und riss ihn mit Wucht mit sich. Ich reagierte blitzschnell, streckte meine Hand aus und sprach einen Zauber, dessen Lichtstrahl direkt auf sie zu rauschte, sie zu mir zog und uns dann in einem schwarzen Ball einschloss.


Sie lag direkt unter mir! Verdammt, jetzt war nicht der Zeitpunkt um an Sex mit ihr zu denken, oder an andere Dinge. Ich musste wissen, ob es ihr gut ging! Diese grüne Masse aus dem Gegengift war gefährlich, vor allem weil man Teile von Schlangengift darin fand und bei nicht sachgemäßer Fertigstellung, konnte der Trank sogar tödlich sein.

Deutlich merkte ich wie sie zu sich kam, sie musste kurz ohnmächtig geworden sein. „Ruhig atmen, Hermine. Ganz ruhig", versuchte ich sie beruhigen, redete dabei ganz sanft auf sie ein. Diese Situation könnte eine Panikattacke bei ihr auslösen und ehrlich gesagt, wollte ich mich damit nicht auch noch befassen. „Professor?", fragte sie unsicher. Mir tat das Herz dabei weh, sie hatte Angst, ich konnte es spüren, ihr Körper verkrampfte sich, auch wenn sie dagegen ankämpfte. Diese kleine Gryffindor war das Wichtigste in meinem Leben, war es schon eine ganze Weile, auch wenn sie es nicht wusste und auch noch einige Zeit lang nicht wissen wird. Aber sie hatte schon vor einigen Jahren Lilys Platz eingenommen.

„Ja, alles ist gut, wir müssen nur einen Augenblick warten, bis die Masse abgekühlt ist. Atmen Sie einfach ruhig weiter", wies ich sie an und merkte, wie sie begann tief ein- und auszuatmen. Auch das erschrecke mich immer wieder aufs Neue. Wie sie mir schon immer vertraute, egal wie gemein ich war, egal wie ungerecht ich zu ihr und ihren Freunden war, sie vertraute mir und ich wusste von McGonagall, dass Hermine immer nach meiner Anerkennung gesucht hatte. Und die hatte sie, selbst wenn ich es ihr niemals gesagt hatte. „Hermine, können Sie mich hören?", wollte ich von ihr wissen. Sie hatte schon eine Weile nichts mehr gesagt, hatte aber immer schön weiter tief ein- und ausgeatmet. Aber in dieser Situation musste ich einfach ihre Stimme hören. „Sie müssen mir schon antworten, ich kann ebenso wenig sehen, wie sie", erinnerte ich sie. „Ja ... ja ich kann Sie hören, Sir", kam die leise Antwort von ihr und ich atmete erleichtert aus.

The Lioness Among The SnakesWhere stories live. Discover now