Askaban wartet

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- Lucius' Sicht -

Der gestrige Abend, das Wiedersehen mit Hermine ist nicht ganz so gelaufen, wie ich es mir vorgestellt habe. Dennoch, war ich ganz zufrieden. Immerhin war ich wieder in ihrer Nähe, hatte sie in meine Arme schließen können und nebenbei hatte ich das kleine Problem mit McLaggen geregelt. Der würde keine weiteren Probleme machen. Zumindest nicht, wenn er wusste, was gut für ihn war.

Meine dunkle Seite wieder auszuleben hat wirklich gut getan, sicher vermisste ich das Foltern und Töten im Namen des Dunklen Lords kein bisschen, schließlich machte ich mir nur ungerne die Hände schmutzig. Doch einige Aspekte von damals wieder aufleben zu lassen... das war wirklich etwas, was ich gebraucht habe. So war ich nun einmal, ich konnte charmant sein, gefühlvoll und sinnlich, aber auch eben ganz anders. Vor allem denen gegenüber, die glaubten jemandem etwas antun zu können, die mir nahe standen.

„Wünscht Meister noch einen Kaffee?", unterbrach der Hauself meine Gedanken mit seiner Frage und hielt eine Karaffe gefüllt mit Kaffee zu mir hoch. „Nein. Ihr könnt den Tisch abräumen", sagte ich und lehnte mich in meinem Stuhl zurück. Es war das erste Mal seit Wochen, dass ich ein Frühstück wieder genießen konnte. Die Tage, die ich von Hermine und ja, auch von Severus getrennt war, bereiteten mir keinen großen Appetit. Ganz im Gegenteil, ich war mir ziemlich sicher, dass ich das eine oder andere Pfund verloren hatte.


Während ich am Tisch saß und die Elfen um mich herum alles aufräumte, fühlte es sich so an als würde etwas fehlen. Natürlich... „Der Tagesprophet", entkam mir und schon verschwand einer der Elfen, doch es dauerte ungewöhnlich lange bis er wieder auftauchte. „Meister, Mr. Snape wünscht sie zu sprechen", ließ mich der Elf wissen und legte den Tagespropheten eingerollt auf den Tisch. „Dann bring ihn rein", befahl ich. „Worauf wartest du noch?"

Ich war dabei den Tagespropheten aufzurollen und einen Blick hineinzuwerfen, als Severus stürmisch und aufgebracht in den Speisesaal stapfte. „Guten Morgen", sagte ich dennoch ruhig und klappte die Zeitung auf. „Sag mir, dass du es nicht getan hast, Lucius!", verlangte Severus von mir zu wissen, was mich aufsehen ließ. Was sollte ich wieder getan haben? „Wovon sprichst du?", fragte ich, denn mir war wirklich nichts bekannt was ich hätte tun können, was dieses Verhalten bei ihm auslöst. „Na das!", donnerte er, nahm mir harsch die Zeitung aus der Hand und knallte sie mir auf den Tisch. Die Titelseite blickte mir entgegen und erst verstand ich nicht, bis ich die Schlagzeile las.

Wie konnte das sein? Als ich gegangen war, lebte er noch! Natürlich, ein bisschen aufgemischt hatte ich ihn. Allerdings nur mit Worten. Ein bisschen gedroht, vielleicht ein bisschen viel gedroht und sicherlich auch sehr ausführlich und bildlich. Aber ich hatte ihn nicht umgebracht. „Severus, ich..." „Bitte, sag mir, dass du das nicht warst!", verlangte noch einmal von mir. „Natürlich war ich das nicht. Hältst du mich für so dumm? Uns hatte doch schließlich jemand gesehen als wir im Ministerium waren, da bringe ich ihn doch nicht um, wenn es Zeugen geben könnte!", fuhr ich ihn an, erhob mich und knallte mit meiner Faust auf den Tisch. Für wie dämlich hielt er mich? „Er ist tot, Lucius! Und wir waren da! Wenn jemand erfährt, dass wir da waren..." „Sie werden denken, dass wir es waren. Vor allem weil wir auch eine gewisse Vergangenheit haben", beendete ich seinen Satz.

Wie konnte das nur passieren? „Weißt du ob schon Befragungen durchgeführt wurden?", wollte ich wissen. „Nein, weiß ich nicht. Aber ich denke es ist zu spät, die Kleine vom Empfang zu besuchen, Lucius. Sie hat ihn gefunden." „Verdammt! Dann werden sie wissen, dass wir da waren", erboste ich mich. Da lief alles so gut und dann das. „Sicher, dass es Mord war?" „Im Bericht steht es so, aber Kimmkorn hat ihn geschrieben, da kann man sich nicht sicher sein", erklärte Severus und wir beide atmeten tief durch, versuchten uns wieder zu beruhigen. Das passte jetzt gar nicht!


The Lioness Among The SnakesWhere stories live. Discover now