The Lioness Among The Snakes

Eine neue Hermine?

- Mittwochabend, Gemeinschaftsraum der Gryffindors -

Meine neue und vor allem noch sehr kleine Eule Picus hatte ich direkt mitgenommen und sie zu mir ins Zimmer gebracht. Eigentlich hatte ich ihn zu den anderen Eulen bringen wollen, in die Eulerei, allerdings schien das Picus nicht zu gefallen. Deswegen hatte ich ihm vorhin einen schönen Eulenständer gezaubert und ihm Wasser und ein paar Eulenkekse gegeben. Als ich dann wieder gegangen war, um mich mit Harry und den anderen zu treffen, hatte Picus tatsächlich geschlafen.

Noch immer war es für mich unbegreiflich, warum gerade Lucius Malfoy mir eine Eule geschenkt hatte ... zu meinem Geburtstag. Genauso verwirrend wie diese Tatsache, waren auch seine Worte gewesen. Er wollte mich besser kennen lernen?! Was sollte das alles? Urg ... wenn ich daran zurückdenke, wie rot ich geworden war und wie ich mich verhalten hatte ... das passte nicht zu mir und ich wollte mich so nicht verhalten, aber immer wenn ich seiner Nähe war, oder in der von Snape, passierten seltsame Dinge um mich herum. Oder um es besser zu sagen, die seltsamen Dinge passierten mit mir! Ich konnte es nicht verhindern, egal wie sehr ich mich auch dagegen wehrte.

„Wo sind nur alle?", murmelte ich, als ich jetzt schon mehr als 15 Minuten alleine im Gryffindorgemeinschaftsraum vor dem Kamin saß. Harry hatte doch 19 Uhr gesagt und ich war nur ein paar Minuten zu spät gewesen. Doch selbst wenn, hier müssten doch auch andere sein, oder nicht? Wo waren die anderen Gryffindors? „Mine, ich hab dich überall gesucht", lachte Harry plötzlich der durch das Porträt der fetten Dame kam. „Gesucht? Du hast doch gesagt, ich soll um 19 Uhr hier sein! Harry ...", stöhnte ich auf, als ich sah, wie er sich verlegend hinterm Kopf kratzte. Er hatte es vergessen! „Tut mir leid?", entkam es ihm, was sehr viel Ähnlichkeit mit einer Frage hatte. „Schon okay." „Super, dann komm mit. McGonagall hat erlaubt, das wir dir was Besonderes zeigen dürfen", lächelte er und streckte mir seine Hand entgegen. „Es dauert nicht lange, versprochen." „Ich hoffe wirklich, es ist keine Überraschungsparty", sagte ich mahnend. „Nein, ich weiß dass du das hasst, Hermine. So gut kenne ich dich schon", lachte er und schlussendlich ergriff ich seine Hand und er zog mich von dem alten Sofa hoch. „Ron wartet schon." „Ron?" „Ja, nur wir drei, wie früher immer!", erklärte er schnell.

Harry führte mich fast durch das ganze Schloss, bis wir zur Bibliothek kamen. Dort sah ich bereits Ron, der an der Wand lehnte und auf uns wartete. „Da seid ihr ja endlich, hab schon gedacht ihr würdet nie kommen", meinte er, als er uns erblickte und sich von der Wand abstieß. „Hab Hermine noch gesucht", erklärte Harry schnell und ohne weitere Erklärungen führten die zwei mich ins Innere der Bibliothek. „Hast du es ihr schon gesagt?", fragte Ron Harry, wobei ich keine Ahnung hatte, was er meinte. „Nein, ich wollte dass wir es zusammen tun", antwortete Harry.

Wir blieben vor einer alten Abteilung stehen, in der schon lange keine Bücher mehr gelagert wurden. Doch irgendwie sah sie anders aus ... die letzten Tage war ich nicht viel in der Bibliothek gewesen und wenn, dann nicht in diesem Teil. „Was machen wir hier?", wollte ich wissen. „Wir geben dir ein Geschenk, was sonst?!", meinte Ron und deutete auf die alte Abteilung. „Äh ... ich muss zugeben ich bin gerührt, dass ihr mir eine Bibliothek schenken wollt, aber das ist Eigentum von Hogwarts ..." „Das wissen wir und eigentlich war es auch nicht unsere Idee, sondern die von McGonagall und den anderen Professoren", ließ Harry mich wissen, wobei er die ganze Zeit um den heißen Kürbis sprach.

„Ron", nickte Harry, woraufhin Ron seinen Zauberstab zog und ihn einmal schwang, woraufhin mir der Mund aufklappte. „Nein ...", flüsterte ich und trat näher heran. Tränen traten mir in die Augen, als ich das sah. „Wenn du nicht so wärst, wie du bist, Mine, hätten wir niemals gewonnen", begann Harry. „Und deshalb hast du jetzt deine ganz eigene Bibliothek", ergänzte Ron. „Naja, zumindest eine eigene Abteilung", grinste Harry wieder und stieß mich mit seinem Ellenbogen leicht an. Eine eigene Abteilung ... ich blickte nach oben, an die Decke, dort stand in großen Buchstaben, die über den Regalen schwebten; Hermine Grangers Abteil - Bücher die das Leben retten. „Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll", schluchzte ich und zog beide Jungs in meine Arme.