Ein Drache außer Kontrolle

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- gleicher Abend, einige Zeit später in Hermines Schlafsaal -

Nachdem Harry und ich Ron in den Gryffindorturm gebracht hatten, schlich Harry neben mir unter seinem Unsichtbarkeitsumhang zu meinen eigenen Räumen. Ich sagte leise das Passwort und trat ein, während ich spürte, wie Harry direkt hinter mir durch die Öffnung kam und wir direkt weiter zu meiner Zimmertür gingen. Dabei hatte Harry noch immer seinen Umhang um, da Oliver auf der Couch lag. Wahrscheinlich war er da eingeschlafen, aber wir wollten es sicher nicht riskieren, dass er sah, wie Harry mir nach der Sperrstunde ins Zimmer folgte.

Ich öffnete leise die Tür zu meinem Zimmer und trat schnell hinein, Harry dabei direkt hinter mir und er wollte sicher gerade seinen Umhang runternehmen, als er das Gleiche sah wie ich. Severus, der an meinem Fenster stand und nach draußen blickte. „Severus, was machst du hier?", fragte ich und schloss die Tür hinter uns, hoffte, er würde nicht bemerken, dass Harry noch hier war. Das würde nicht gut enden.

Severus drehte sich zu mir um und sah mich unergründlich an. „Mein Verhalten verlangt eine Entschuldigung", begann er und jetzt wollte ich nicht darüber reden. Nicht hier, wenn Harry ebenfalls im Raum war und jedes Wort hören konnte. „Severus, nicht..." „Lass mich ausreden! Es fällt mir nicht leicht, es zu sagen, aber mein Verhalten am vergangenen Freitag war schlicht unangebracht. Hätte ich die Anzeichen früher gesehen, dass du vergiftest wurdest... ich mag es mir nicht vorstellen, was hätte alles noch passieren können. Ich bin Tränkemeister, ich hätte etwas merken müssen... deine Sicherheit war gefährdet... und ich...", sprach er schnell und redete sich selbst in Rage. „Severus, bitte hör auf", unterbrach ich ihn, bevor er noch mehr vor Harry sprach und griff nach seinen Händen. „Es ist nicht deine Schuld, niemand von uns konnte ahnen, dass so etwas passiert. Wir... wir sollten in Ruhe darüber reden, okay? Am Samstag?", schlug ich vor und er sah mich an und dann sah er auf einen Punkt hinter mir. „Natürlich, ich merke, du hast heute noch etwas anderes zu erledigen", sagte er dann und wandte sich wieder zum Fenster.

„Severus!", hielt ich ihm am Ärmel fest, als er das Fenster öffnete. „Ja?" „Es ist Cormac", verriet ich ihm. „Was meinst du?" „Der Schüler, der mit Cane zusammenarbeitet und das Gift der Elfe gegeben hat. Als wir vorhin zurückgingen, da haben wir die beiden zusammen gesehen." „Mit zusammengesehen meinst du was genau?", hakte er skeptisch nach und ich schlang meine Arme um den Körper, als ein Windstoß durch das Zimmer rauschte und plötzlich kam Picus durch das Fenster geflogen. Er war total nass und schüttelte sich genau über Severus aus.

„Verdammtes Mistvieh!", schimpfte dieser und ich hielt mir vor Lachen die Hand vor den Mund. „Wir werden am Samstag darüber sprechen, Hermine!", sagte er jetzt und ging wieder zum Fenster. „Und Potter, Sie werden in einer Stunde in Ihrem eigenen Schlafsaal sein, sonst wird Ihnen ein Nachsitzen blühen, dass Sie nie wieder vergessen werden!", warnte er Harry und dann verschwand er einfach. Er verschwand, nun eigentlich schien es so als würde er fliegen. Einfach durch das Fenster hindurch. „Ich dachte, nur Voldemort könnte das", murmelte Harry und warf den Umhang von seinen Schultern. „Wie?" „Nun, Voldemort konnte auch so fliegen, sieht ein bisschen aus wie ein Dementor findest du nicht? So vom Weitem?" „Du hast Recht...", stimmte ich ihm zu und schloss das Fenster während Picus es sich auf seinen Ständer bequem machte und sein Gefieder putzte.


„Man das war gerade echt komisch", sagte Harry. „Was meinst du?" „Naja, wie er sich benommen hat. So habe ich ihn noch nie gesehen." „Natürlich nicht", lachte ich auf und ging zu Picus um ihm frisches Wasser und ein paar Eulenkekse hinzulegen. „Warst du den ganzen Tag unterwegs, Picus?", fragte ich ihn und ging nicht weiter auf Harrys Aussage ein. „Oh, du hast einen Brief für mich", entkam es mir, als ich die leicht durchnässte Botschaft an seinem Beinchen sah. Ich nahm den kleinen Brief von seinem Bein und öffnete ihn. „Von wem ist er?", wollte Harry wissen. Doch ich lächelte nur... er war von Lucius, eine Einladung zum Essen. Ein Essen mit ihm und seiner Schwester am Samstagabend. Eigentlich hatte ich vor, nach dem Brauen mit Severus etwas in die Bibliothek zu gehen um zu lernen, was ich die letzte Woche wegen meines ganzen Schlafmangels versäumt hatte. Aber auf den einen Tag würde es nicht ankommen, schließlich gab es noch den Sonntag.

The Lioness Among The SnakesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt