18. Verlangen

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Wie befohlen, standen Auruo, Jens und Bastian vor der Kaserne und warteten auf mich. Ich lud sie zu einem Tee in der Taverne ein und besprach mit ihnen das nötigste. Es stellte sich heraus, dass Jens vor allem ein flinker, wendiger Kämpfer war.
"Wie ein kleiner Gummiball also" dachte ich mir und musste ein wenig lächeln. Es klang wirklich vielversprechend. Auruo, dessen Kampfgeschick ich bereits kannte, erklärte Bastians Können:
"Ich habe mit Bastian die Ausbildung gemacht. Er hatte schon damals den kraftvollsten Schwung mit den Schwertern und war mit den 3d-Manövern sehr talentiert." Der langhaarige Mann nickte. Er war wohl eher der stille Typ.
"Ich glaube, wir sollten uns doch noch was zum Vergessen gönnen." fügte nun Auruo hinzu und hielt vier Finger hoch. Die Bedienende sah dies und kam nach kurzer Zeit mit 4 kleinen Gläsern zu uns. Ich roch daran: Schnaps. Meine Begeisterung konnte nicht geringer ausfallen, doch ich erkannte Auruos Ansatz. Der heutige Tag war mehr als belastend gewesen.
"In Ordnung, einen können wir uns genehmigen.", sagte ich leise und hielt das Glas hoch. "Auf unsere gefallenen Kameraden. Sie werden unvergessen sein." Wir kippten das Zeug runter. Es brannte in meiner Kehle. "Irg...." gab ich unfreiwillig von mir und sah etwas beschämt drein.
"Das war der schlimmste Kampf, den ich je erlebt habe." stöhnte Auruo. Ich nickte, doch vermochte nichts zu sagen. Er hatte den Tod unserer Freunde mit Ansehen müssen.
"Wer weiß, wie schlimm es gewesen sein muss...." dachte ich und blickte traurig auf mein leeres Gläschen. Plötzlich hob Jens seine vier Finger.
"Der nächste geht auf mich." sagte er strahlend "ich habe schon so viel von euch gehört, -dNN-. Ich bin wirklich stolz unter euch kämpfen zu dürfen."
"Vielen Dank, Jens. Ihr könnt mich alle gern beim Vornamen nennen." Die drei Männer stimmten zufrieden zu. Vier Kurze wurden aufgetischt - vier Kurze wurden hinuntergekippt. Das Zeug zeigte bereits seine Wirkung. So langsam wurden die Gespräche etwas lockerer, sodass selbst Bastian seinen Mund aufbekam und uns das Basti anbot. Ich war überrascht und gleichzeitig zufrieden. Hier saß ein vielversprechendes Team, was mich in unseren Aufgaben mit Herz und Seele unterstützen würde. Ich konnte ihre Motivation förmlich spüren.

Nach einige Stunden und Gläsern, es war bereits dunkel, befahl ich den Rückzug in die Schlafgemächer. Die Stimmung war leicht getrübt, nachdem Auruo von dem Kampf gegen die Titanin erzählt hatte und auch insgesamt schien die Menge an Alkohol genug gewesen zu sein. Etwas wackelig auf den Füßen verabschiedete ich mich von meinem Team und betrat das Gelände der Kaserne.
"Gar nicht gut....." dachte ich mir stöhnend. Ich war Schnaps einfach nicht mehr gewohnt. Meine Gedanken kreisten. "Wie konnte Smith das nur tun." sagte ich flüsternd zu mir selbst und betrat das Gebäude. Ich hasste diesen Mann, der so teilnahmelos über die Leben von Soldaten entschied.
"Ziemlich spät, was?" begrüßte mich Levi. Er saß auf einem der Sofa im Flur und schien gedöst zu haben. Ich musterte ihn.Levi stand auf und kam ein paar Schritte auf mich zu. Ein wenig irritiert blieb er stehen. "Hast du getrunken?" Ich nickte. "Scheiße, wir müssen unser Vorgehen für morgen noch besprechen, -dN-."
"Es diente dem Verarbeiten und Verdrängen, Levi" zitierte ich Auruo stöhnend.
"Als sei Alkohol da die Lösung." Der Gefreite griff sich an die Stirn. "Scheiße." wiederholte er leise und überlegte. Seine Augen, leicht bedeckt von seinem Haar, blinzelten. Ich sah an ihm entlang. Sein Sakko lag lässig über seinen Schultern und verdeckte den Körper, den ich so sehr wollte. Ich spürte die Hitze in mir. Der Alkohol und meine Lust auf ihn waren wohl nicht die beste Kombination für klare Gedanken gewesen. Ohne Nachzudenken ging ich die restlichen Schritte auf ihn zu und drückte mich gegen ihn. Sein Körper war warm, fast heiß. Er sah mich überrascht an, wartete jedoch ab. Wahrscheinlich wusste er, dass ich nun nicht so zögerlich sein würde. Meine Hand fand ihren Weg zu ihm und legte sich auf seine Brust, um ihn in eine dunkle Ecke des Gebäudes zu drücken. Ich küsste ihn. Levi wehrte sich nicht. Im Gegenteil - er erwiderte mein Verlangen. Seine Zunge bahnte sich ihren Weg tief in meinen Mund. Ich drückte meine dagegen, während ich seine Hand unter meine Bluse gleiten spührte. Seine Berührungen waren nicht so vorsichtig wie an jenem Tag, als er mich zum ersten Mal küsste. Sie waren vielmehr grob, fast schmerzhaft, aber für mich war das nicht von Bedeutung. Ich wollte nur das eine: Sex und ich wollte es jetzt mit ihm. Ich löste mich von seinem Kuss, um Luft zu holen. Mit meinem Bein rieb ich zwischen seine Beine entlang. Er senkte seinen Blick und stöhnte. Meine Hände packten seinen Nacken und lösten sein Tuch. Diesen zarten Hals erkundete ich mit meiner Zunge und biss ihm verspielt in die Schulter. Er schmeckte süßlich und salzig zugleich. Sein Sakko fiel zu Boden. Levi drückte mich gegen die Wand und stieß mit seiner Hüfte gegen meine. Ich stöhnte, als er mir seine Lust entgegendrückte, und küsste ihn ein weiteres Mal. Mein linkes Bein drückte er hoch, um sich noch stärker an mir zu reiben. Ich öffnete dabei meine Hose.
"Ich will dich!" rief ich aus, als er ein weiteres Mal meine Hüfte stimulierte. Doch wollte ich es wirklich? Wollte ich es so? So lange hatte ich ihn schon angesehen, so lange von diesem Moment geträumt und dennoch.....Dennoch fühlte es sich nicht nach etwas zwischen uns an. Es wirkte, als würde jeder für sich seine Wut, seine Traurigkeit oder seinen Frust verdrängen. Ein Wir gab es dabei nicht. Levi stoppte. Wir standen einen kurzen Moment da und begriffen Beide, was wir da taten. Er senkte seinen Kopf und flüsterte:
"Ich kann das nicht....." Auch ich ließ von ihm ab und lehnte mich an die Wand. Ich beobachtete ihn dabei, wie er sein Tuch richtete und daraufhin sein Sakko aufhob. Das Mondlicht schien herein und ließ sein Haar glänzen.
"Ich begehre ihn so sehr...." dachte ich und seufzte leise. Mit einem
"Wir werden morgen früh sprechen." verabschiedete Levi sich. Ich sah ihm bedrückt nach.

Grenzen vergessen Levi x ReaderTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang