48. Eine letzte Nacht...

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Levi und ich ritten außerhalb von Mitras die Bergkette hinauf. Unsere Stuten schnaupten zufrieden als wir den Kamm des Berges erreichten. Von hier aus konnten wir die gesamte Ebene überblicken und selbst die Stadt am Horizont durch ihre Lichter erkennen. Es war ein wundervoller Anblick von Schattenspielen. Der Wind wehte über die Dunkelheit hinweg und ließ die Welt wippen. Ich atmete tief durch. Die kalte Nachtluft erfüllte meine Lunge mit Freude.
Levi stieg von seinem Pferd ab und nahm es an die Zügel. Er sah hinauf zu den Sternen. Für ihn waren die Weiten dort oben fazinierender als die Welt hier unten. Und dann entdeckte er sie - die ersten Sternschnuppe dieser Nacht. Sie zog sich über den Himmel hindurch, so als würde sie ihn zerteilen wollen. Ich lächelte. Mein Gefühl hatte mich nicht getäuscht. Auch in diesem Jahr sollte im Sternenbild des Orion das Spektakel stattfinden: Der Himmel begann zu weinen. Hunderte von Sternen fielen zu uns hinab und zeigten uns den Tanz des Lichtes. Levi schwieg. Sein Blick war starr nach oben gerichtet und seine Augen funkelten zum Himmel zurück. Auch ich stieg nun von meinem Pferd und stellte mich zu ihm. Vorsichtig nahm ich seine Hand und er drückte meine, als wolle er mir etwas sagen. Doch die Stille der Nacht blieb.
"Levi, ich möchte dich etwas fragen....." stotterte ich. Selbst jetzt in diesem wunderschönen Moment blieben meine Worte fast im Halse stecken. Selbst nachdem mir das Schicksal diesen Moment geschenkt hatte, war ich immer noch kaum in der Lage meinen Wunsch zu äußern. Schwerfällig schluckte ich. Levi lag seine Hand an meine Wange.
"Gib ihn schon her!" sagte er nun und zog mich an sich heran. Er küsste mich. Seine Zunge glitt in mich hinein und spielte mit mir. Sein Haar kitzelte meine Stirn. Ich genoss seine Nähe und ließ mich benah in seine Arme fallen. Doch dann löste ich meine Lippen von seinen.
"Machen wir das zwischen uns dann offiziell?" fragte ich eindringlich und sah in seine Augen. Er wirkte überrascht und mein Herz begann zu kribbeln. "Verstehe mich nicht falsch! Es geht mir nicht darum, den ganzen Tag Hand in Hand herumzulaufen. Ich will mich nur einfach nicht mehr verstecken müssen...." Levi griff sich durchs Haar. Sein Blick wanderte zum Himmel zurück, so als sei dort oben die Antwort zu finden gewesen.
"In Ordnung." sagte er nun und lag seine Hand auf meinen Kopf. "Nach der Rückeroberung der Mauer Maria...." Ich nickte und umarmte ihn. Fest drückte ich mich an ihn und griff in den Stoff seines Mantels.
"In meiner Heimat sagt man sich, dass man sich bei dem Entdecken einer Sternschnuppe etwas wünschen darf." flüsterte ich und drückte meine Nase an seine. "Ich wünsche mir, dass wir die Mission genauso hinter uns bringen wie all die Anderen, Levi." Unsere Blicke verschmolzen ineinander. Auch seine Augen zeigten Zweifel und Angst, doch ganz tief in ihnen erkannte ich seinen Willen, zu überleben.
"Du musst einfach nicht sterben" Es wirkte schon fast wie ein Befehl. Auch wenn mir mein Herz schwer in der Brust lag, musste ich lachen. Es klang so einfach und dennoch wussten wir beide, wie schwer es sein konnte. Jede Mission hatte uns gezeigt, dass der Tod uns im Nacken lag. Jeder Moment konnte der letzte gewesen sein, doch wir waren nun hier und vielleicht würden wir auch in zwei Monaten noch gemeinsam hier sein - vielleicht.
Ich griff in meine Tasche und holte das Päckchen heraus.
"Dann ist das das Zeichen unseres Versprechens, es offiziel zu machen." Ich drückte es gegen seine Brust und er nahm es schweigend an sich. "Darf ich mir noch etwas wünschen?"
"Was denn jetzt schon wieder?"
"Schlaf mit mir!"
"Ich werde ganz sicher nicht hier im Dreck..." Ich boxte ihn in den Bauch. Er blickte mich skeptisch an.
"Dann lass uns in Mitras ein Zimmer mieten. Mir ist ganz egal wo....." Levis Augen weiteten sich. Wahrscheinlich fragte er sich, warum ich so aufdringlich war, doch ich dachte nur daran, dass es das letzte Mal sein könnte. Für mich zählte das hier und jetzt - dieser eine Moment, der mir noch blieb. Würde ich ihn nicht nutzen, würde ich es vielleicht irgendwann bereuen, es nicht gesagt zu haben. Levi seufzte. Ich wusste, dass er nicht abgeneigt war. Er fühlte genauso wie ich und wahrscheinlich erkannte er, woran ich dachte und stimmte zu. Unsere vielleicht letzte gemeinsame Nacht begann erst jetzt.

In dem Zimmer der kleinen Herberge angekommen, entkleideten wir uns voreinander. Es waren keine Worte notwendig - wir wussten beide, für was wir hier waren. Wir wussten beide, was wir wollten. Levis Hände berührten meinen Körper. Seine Lippen erkundeten mich und ich genoss jede Sekunde seiner Zärtlichkeit. Unsere Körper kannten einander und dennoch verdrehte er meine Gedanken. Langsam führte er mich zum Bett und setze sich. Er zog mich an sich heran. Ich biss mir lustvoll auf meine Unterlippe. Wollte er mir die Führung überlassen?
"Nicht zu wild!" warnte er mich und führte mich auf seinen Schoss. Er glitt in mich hinein. Endlich war er mir wieder so nah. Ich musste grinsen und blickte in seine Augen. Dort tief in ihnen sah ich mich. Die roten Wangen, die ihm entgegenstrahlten. Mein Haar, welches im Takt meiner Lust schwang und meine Brüste, die ihm sich entgegenstreckten und sich nach seiner Berührung sehnten. Gierig griff ich in sein Haar und ließ mich auf seinen Schoss fallen. Er stöhte laut auf und stützt sich nach hinten ab. Sein Kopf fiel leicht in den Nacken. Ich küsste ihn, drückte meine Zunge gegen seine und ließ meine Lust in seinen Mund laufen.
"Sag es mir!" hauchte ich, nachdem ich meine Lippen von seinen gelöst hatte und steigterte meinen Rythmus. Levis Augen weiteten sich, doch sein Blick verlangte nur nach mehr. Er hatte sich bereits vollkommen in unsere Leidenschaft verloren. Begehrend schaute er zu meinem Schoss. Ich kniff in seine Brust und ließ meine Hände über seine Haut gleiten. Sie war so glatt und warm. "Sag es mir!" verlangte ich ein weiteres Mal, doch er packte nur meinen Kopf und unterbrach mich durch einen weiteren Kuss. Unsere Zungen umschlungen einander. Wir atmeten ineinander hinein - immer schneller, immer wilder. Ich begann zu glühen. Seine Hände glitten an meinen Po. Er drückte mich noch fester an sich heran. Wie tief wollte er noch in mich dringen? Mein Schmelzen begann. Seine Wärme breitete sich in mir aus. Sein Haar fiel in sein Gesicht. Ein Stöhnen überkam ihn. Vorsichtig hob er meine Hüfte an.
"Bleib so....." flüsterte er und glitt mit seine Hand zwischen meine Beine bis auch ich von der Entspannung überfallen wurde. Ein dankbares Seufzen verließ meine Lippen. Er boachtete mich dabei, sah mir dabei zu und küsste meine Brüste.
"Ich liebe dich...." flüsterte ich und hob meinen Po an, sodass er mir entglitt. Seine Wärme - sie blieb. Leicht benebelt grub ich mein Gesicht in seinen Hals und atmete tief ein. Sein Duft umwarb mich. "Du bist so gemein...." meinte ich nun.
"Das sagt die Richtige." Ich strich über seinen Rücken. Levi drückte mich von ihm hinunter und stand auf. Er strich sich durchs Haar und sah entspannt zu mir. "Wenn wir schon hier sind, können wir auch baden." meinte er nun und öffnete die Tür zum Nebenzimmer.

Grenzen vergessen Levi x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt