𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝟙𝟚

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»Das war Katja. Sie fragt, ob du einen auf Best Buddy bei Isabelle machen willst, oder ob du endlich ma' ran an die Bulleten gehst?« Vincent fuchtelte mit seinem Handy am nächsten Tag herum, als er mit Dag bei sich zu Hause saß.

Katja hatte ihm gerade mitgeteilt, dass immer noch nichts zwischen beiden geschehen war und das Vincents Freund langsam mal seinen Arsch hochbekommen sollte.

Den Mitternachts-Snack mit der Blondine hatte er ihm gar nicht verraten. Wozu auch? War ja rein freundschaftlich und nicht von Bedeutung, so dass es thematisiert werden müsste.

»Hat Isy das gesagt?« Dags Stimme war dunkel, als er das fragte.

»Keine Ahnung, ob das die Worte von Isabelle sind, aber die reden wohl gerade über dich und so wie sich das für mich herausliest, hast du bisher nichts getan, als das du mehr und mehr in die Friendzone rutschst.« Was er keineswegs verstehen konnte, schließlich war er Feuer und Flamme für Isabelle.

»Meinste?« Brummend legte sich seine Stirn in Falten.

Nach einer heftigen Standpauke, dass Dag endlich mal in die Puschen kommen muss, damit dessen Traumfrau ihn nicht als guten Freund brandmarkt, verabschiedete Vincent ihn an der Türe und ging zurück in sein Zimmer.

- Alles erledigt.

Tippte er in sein Handy und schickte die Nachricht an Katja.

- Oder hat er es sich anders überlegt und will sie nicht mehr?

- Doch doch.

- Hoffe ich für ihn.

Er musste grinsen, weil er sich vorstellte, wie sie mit einem bösen Blick ihr Handy währenddessen anfunkelte.

Sofort musste er an den gestrigen Abend denken, als er sie an der Bushaltestelle hatte sitzen sehen ... völlig alleine.

Ihm war klar, das sich mit Sicherheit kein Mörder, Dieb oder so an sie herangetraut hätte, weil sie halt diese Art ausstrahlte, als wäre sie ...

Er dachte angestrengt nach.

... eine Amazone?!

Er schüttelte den Kopf, weil er sich eine Amazone eher muskelbepackt vorstellte, und Katja hatte diesbezüglich einen ansehnlichen Körper ... seiner Hinsicht nach.

Nein, sie war vielmehr ... ach keine Ahnung. Er fand dafür nicht die richtigen Worte, aber er wusste, dass ihr mit Sicherheit nichts geschehen wäre ... und dennoch wollte er sie da nicht alleine sitzen lassen.

Irgendwie ließ der Beschützerinstinkt in ihm das nicht zu, obwohl sie dies wahrlich nicht nötig hatte.

- Hat Rübezahl schon das Autodach begutachtet?

Hatte sie seinen Vater gerade Rübezahl genannt?

Wiederholt lachte er für sich alleine.

Natürlich war ihm klar, wieso sie diesen Spruch gebracht hatte, denn er hatte ihr gestern, als sie auf das Thema Hörspiele kamen, erzählt, das er als Kind immer welche zum Einschlafen angehört hatte. Unter anderem war es Alfred J. Kwak, Benjamin Blümchen, TKKG, Masters of the Universe und er hatte eine mit Märchen mal gehabt, wo aber eher Der kleine Muck und Rübezahl drauf vertreten war, statt Aschenputtel und Schneewittchen.

Die Sage von Rübezahl dem Riesen war für Katja ein gefundenes Fressen und sie fragte schließlich, ob dies eine Familientradition für hünenhafte Menschen sei.

Doch damit nicht genug. Sie suchte ergänzend dazu noch Bezeichnungen für seine Alien-Kinder, sodass der Name Rübezahl auch weiterhin in der Familie bleiben würde.

Ruben fand sie demnach am geeignetsten.

Ruben Rübezahl Stein.

Sie war schon ein wenig crazy.

Aber irgendwie mochte er die Zeit, die er mit ihr verbrachte. Auf irgendeine Art war es, als würde er sich mit Dag unterhalten. Nicht das die zwei gleich wären, aber das Gefühl war da, wie bei einer bereits lang bestehenden Freundschaft, obwohl er sie noch gar nicht so lang kannte.

Wieder grinste er, weil er gerade daran denken musste, wie eingeschüchtert er anfangs von ihr war ... zugegeben, geschah dies gelegentlich immer noch. Je nach Laune, die sie draufhatte. Aber irgendwie hatte er ein Händchen dafür, sie zu einer besseren Gemütsverfassung zu bekommen.

- Nein er hat sich das Dach noch nicht angesehen.

Antwortete er ihr schließlich.

- Aber damit du nicht nochmal Herzflattern bekommst, wenn ich mal wieder etwas von dir besteige, sollten wir demnächst den Innenraum wohl vorziehen.

- Denk an die Stromstöße. Du driftest wieder ab.

Tippte er lachend.

- Ich nicht. Das sind deine Gedanken.

Sein Handy vibrierte erneut, doch statt Katja war es Dag.

- Wann ist denn der richtige Zeitpunkt für den ersten Kuss?

Er rollte mit den Augen.

- Ich denke, den hast du schon verpasst. Aber mach einfach wie dein Gefühl es dir sagt.

- Einfach los oder soll ich sie fragen?

Erneutes Augenrollen.

Wo war der selbstsichere Dag nur hin? Er führte sich auf, als würde Isabelle das erste Mädchen sein, auf welches er je stand.

- Sie will es doch. Sie wartet drauf.

- Okay. Ich bekomm das hin.

- Genau. Mach dich ran.

Tippte er und sah auf den obigen Namen im Chat.

»Scheiße.« Er hatte dies Katja geschickt, die zeitgleich mit Dag eine Mail an ihn versendet hatte.

- Hast wohl so einen Druck?

Lautete ihre Mail, auf die er so geantwortet hatte.

Seine Antwort war demzufolge nicht gerade passend gewesen.

- Sorry falscher Chat.

- Ich merk's mir. ;)

War daraufhin ihre Rückäußerung.

Zum Glück gehörte sie zu der Sorte, die so etwas spaßig aufnahm.

Nicht auszudenken, sie würde denken, er würde auf sie stehen.

Wäre irgendwie haargenau dasselbe, als würde er Dag hinterhergeiern.

Dag ...

Fix schrieb er ihm die Nachricht, die eh für ihn hätte sein sollen, als kurz danach sein Handy klingelte und Katja ihn anrief.

Das Leben war voll einfach Mann, als ich Mädchen noch Scheisse fandTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang