𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝟚𝟘

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Sascha, Lea und ihr Bruder, sowie Vincent und Katja betraten die WG.

Dag, Isabelle und Tina waren bereits vorher nach Hause gegangen. Die Eine, um für Prüfungen zu büffeln. Das Pärchen hingegen, um ihr Einmonatiges noch mit Zweisamkeit zu feiern.

»Daaaaag.« , kicherte Isabelle laut aus ihrem Zimmer heraus.

»Ey leise bitte.« Sascha trat kopfschüttelnd gegen die Türe. »Wir sind wieder hier und hätten gerne Ruhe, wenn wir jetzt etwas zocken.«

»Dag. Oh ja Dag, gib's mir.« , gab Vincent mit glockenheller Stimme von sich und ließ sich auf die Couch fallen.

»Wieder etwas, was du real anders machst?« , lachte Katja und setzte sich neben ihm hin.

Er räusperte sich. »Aber ja doch.«

»Ey so weit sind wir noch gar nich'.« , rief Dag und warf irgendwas Leichtes gegen die Türe, denn es gab nur ein minimales Geräusch von sich.

Sascha stellte seine PlayStation an, während Lea an den Kühlschrank ging, um einige Tupperdosen herauszuholen, die sie gewillt war mitzunehmen. »Ich fahre danach Lars kurz nach Hause, soll ich dann irgendwas mitbringen? Vom Dönermann oder so?«

»Boah nee, dann bleibe ich aber noch.« , meinte ihr Bruder.

»Ich hab' dir doch hier den leckeren Auflauf eingepackt.«

»Ja, den nehme ich auch noch mit.«

»Das ist ein Junge im Wachstum.« , rief Vincent. »Die benötigen einiges.«

»Sprach der Goliath der Gruppe.« , fügte Katja hinzu, als sie von musikalischen Klängen in ihrem Gespräch unterbrochen wurden.

Es war I don't want to miss a Thing von Aerosmith, welcher aus Isabelles Zimmer dröhnte. Kurz danach kam ein lachendes Aufschreien von ihr. »Nein. Nein. Nein. Nein. Nein. Ich hasse das.«

Lea sah Sascha böse an. »Da müssen wir unbedingt noch mit ihr drüber reden. Es geht nicht, das wir alle involviert werden, wenn die beiden meinen den ...« Sie sah zu ihrem Bruder. »... Matratzen-Tango vorzuführen.«

»Er hat doch schon die Musik an.« , nahm Vincent seinen besten Freund in Schutz.

»Ach und jetzt wissen wir etwa nicht, was die dadrin treiben?« , zischte sie.

»Fahr ma' runter Mama. Die Schreie, die sie von sich gibt, zeigen nur, wie gut es ihr tut.« , sprach Katja und legte ihren Kopf auf Vincents Schoß und ihre Füße auf Saschas.

»Ich will aber gar nicht wissen, wann und wie oft er ihr guttut. Oder wollt ihr wissen, wann Sascha und ich ...« Sie unterbrach sich selbst, als ihr die Anwesenheit ihres kleinen Bruders wieder bewusst wurde.

Alle zuckten gleichzeitig zusammen, als es wie wild an der Haustüre hämmerte.

Sascha schob Katjas Füße von sich runter und ging zur Türe. »Jaja. Komme schon.«

»Sind bestimmt die Nachbarn, die sich auch wegen Isabelle und Dag beschweren.« , meinte Lea leise.

Katja lachte. »Was für Nachbarn?!«

»Vom Nebengebäude, Frau Schlau.«

»Herr Menke, was tun Sie denn hier?« , hörten sie Sascha sagen.

Katja setzte sich ein wenig auf und sah mit Vincent in den langen Flur, wo ein junger Mann Sascha unsanft gegen die Wand schubste und hineintrat. Angewidert sah er sich um, als würde er in einen Kuhstall umhergehen und er aufpassen müsste, dass er nicht in einen Riesen Haufen Scheiße trat.

Hinter ihm kam ein älterer Mann ebenso hinein.

»Wo ist sie?« , fragte der, der zuerst hineinkam, als er in das Wohnzimmer einen Fuß setzte.

»Sie ist nicht da, Moritz.« , meinte Sascha, der sich an beiden vorbeischummelte.

»Hab ich dir erlaubt, mich zu duzen?«

»Hat er es dir erlaubt?« , mischte Katja sich ungefragt ein.

Von oben herab betrachtete er sie. »Die Barbiepuppe kann ja sprechen.«

»Oooh.« Die Blondine stand auf. »Ich zeige dir gleich, welche Art Puppe ich bin.«

Vincent stellte sich sofort auf die Beine, als er registrierte, wie dieser Typ, der wohl Moritz hieß, auf Katja zukam. »Hey. Finger weg.«

»Und was bist du für einer? Ihr Stenz?«

»Wie war das bitte?« Katja drängte sich an Vincent vorbei, der wohl meinte sich schützend vor sie zu stellen, doch Moritz drehte sich von alleine weg, als hätte er ihre Fragestellung gar nicht gehört.

»Wo ist meine Tochter?« , fragte derweil der Ältere, als er mit Sascha sprach.

»Sie ist wirklich nicht hier. Sie ist ... Isabelle ist ... sie ... sie ist im Ausland.« Er wurde unsanft von Moritz geschubst und knallte gegen die Kommode.

Lea zog sofort ihren Bruder hinter sich.

»Laber keine Scheiße. Sie ist hier.«

Der Mann älteren Jahrgangs öffnete mit Schwung Isabelles Zimmertüre. »Runter von meiner Tochter.« , brüllte ihr Vater.

Die Musik verstummte mit einem lauten Knall.

Vincent hielt Katja fest, die wohl ebenso ins Zimmer wollte, denn dieser andere Typ warf ihr direkt einen Blick zu, als würde er sie gerne schlagen wollen ... wovor er sie einfach nur schützen wollte.

»Hey hey hey hey. Fassen Sie sie nicht so an.« , schrie Dag von drinnen. Nun wollte Vincent rein, doch der andere ging schon mit erhobenem Finger an ihm vorbei.

»Wagt es euch bloß nicht. Das ist eine familiäre Angelegenheit.«

»Wir sind ihre Familie.« , sprach Katja.

»Bah.« War das Einzige, was er von sich gab, als er abermals die Blondine von oben bis unten betrachtete und dann in Isabelles Zimmer ging. »Können wir?« , fragte er seinen Vater.

»Bah? Was sind das für Menschen?« Katja stellte die Frage an Sascha, der sich den Zeigefinger auf den Mund legte, ehe er sprach.

»Nicht. Sag jetzt nichts. Bitte. Du reitest Isabelle sonst nur noch mehr in die Scheiße.« , flüsterte er.

»Was?«

Isabelles Koffer wurde mit Schwung hinausgefeuert, ehe ihr Vater sie in Wildwest-Manier hinauszog. Sie trug Dags T-Shirt von vorhin und riss sich abrupt los von dem beherzten Griff ihres Familienoberhaupts, um in die Arme ihres Freundes zu rennen. »Ich will nicht weg von dir.« , weinte sie.

Dag umarmte sie, so fest er nur konnte, doch ihr Vater riss abermals so heftig an ihr, dass sie bereits aufschrie dabei, als er es schließlich schaffte.

»Haben Sie 'nen Knall? Sie tun ihr weh.« , konnte er gerade so noch von sich geben, als er zeitgleich versuchte, nach Isabelle zu greifen. Die Faust von Moritz, die ihn im Gesicht traf, hielt ihn jedoch davon ab.

»Das ist dafür, das du meine Schwester geknallt hast.«

Isabelles Vater zerrte sie derweil bis zur Haustüre. Immer wieder schrie sie unter Tränen Dags Namen, der jedoch von Vincent und Katja festgehalten wurde.

»Lass mich los Vince.«

»Bitte, ich will nicht weg. Ich liebe ihn.« Sie krallte sich am Türrahmen fest. Ihr Bruder riss mit Gewalt ihre Finger los, dann fiel die Tür ins Schloss.

»Lass mich endlich los.« , schrie Dag. »Isyyyyyy.«

»Du kannst nichts tun, okay.« , versuchte Vincent ihn zu beruhigen. »Sie ist weg.«

Er schaffte es schließlich doch, sich loszureißen, und lief aus der WG hinaus.

Sein bester Freund, Katja und Sascha fackelten nicht lange und folgten ihm in Windeseile.

Das Leben war voll einfach Mann, als ich Mädchen noch Scheisse fandМесто, где живут истории. Откройте их для себя