𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝟠𝟜

59 13 0
                                    

»Pizda rulyu

»Übertreib' ma' nich.« , gab Katja von sich, aber ließ sich von ihrer Oma aus dem Laden schieben. »Die Welt geht davon nicht unter.«

»Der Laden ist meine Welt Lápotschka.« , sagte sie. »Wenn diese Hitrovyebannyi mein Rezept benutzt, töte ich sie.«

Katja verkniff sich ihr Lachen. »Du weißt doch gar nicht, ob sie es benutzt. Und woher sollte sie es haben? Überleg' doch ma'.«

»Der Mann hat gesagt, meiner schmeckt genauso wie ihrer.«

»Vielleicht ähnlich?!«

»Du gehst jetzt dahin. Aber nicht so auffällig und dann bestellst du ein Stück Medovik ... nein, nein warte ... hol zwei. Aber du isst nichts. Nicht ein Krümel. Hast du verstanden.«

Die Blondine nickte. »Verstanden Generaloberst.«

Ihre Oma haute mit dem Lappen, den sie in der Hand hatte auf Katjas Oberarm. »Mach keine Witze.«

»Is' ja gut. Ich hol' die und bringe beide her.«

»Aber verrate dich nicht. Sei nicht zu freundlich und auch nicht zu garstig. Sei ... ein Mittelding.«

»Ich bin ein Mittelding.« Katja unterdrückte den Drang zu salutieren und eilte zu ihrem Auto. Es war ein weißer Opel Corsa aus dem Jahre '98, den ihre Oma an sie weitergegeben hatte, nachdem sie bemerkte, dass bei ihr das Autofahren immer schlechter wurde.

Schnurstracks und ohne Umwege steuerte Katja direkt diese, schon fast von ihrer Oma verfluchte, Bäckerei an.

Der Weg dorthin dauerte trotzdem ein wenig ... plus die Parkplatzsuche.

Drinnen wurde sie freundlich begrüßt und sie bestellte sofort zwei Stücke des Kuchens und nahm zusätzlich ein Gebäck, das mit Nutella befüllt sein sollte. Letzteres packte sie nach dem Bezahlen direkt aus und biss hinein.

Sollte ihre Oma schließlich nicht mitbekommen.

Nachdem sie bemerkte, wie reich betankt das Teil war, machte sie auf dem Weg nach draußen kehrt und ging zu einem Abteil, wo man Servietten, Milch, Zucker, Stäbchen zum Umrühren und so weiter vorfand.

Flink zog sie ein paar Tücher raus und säuberte ihre Zuckerschnute, als ...

»... ja und ein ... wie heißen die Runden da, mit der Schokoglasur?« Die Stimme kannte sie. Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch drehte sie sich um und sah Isabelle, die gerade eine Bestellung abgab.

Katja beobachtete, wie sie zahlte und anschließend zum Ausgang ging.

»Isabelle?« , kam ohne lange darüber nachzudenken aus ihr heraus.

Diese blieb stehen und drehte sich langsam um. »Katja.« , sagte sie leise. Sofort fiel sie der Blondine um den Hals. »Es tut mir leid.«

Beide umarmten sich innig. Katja merkte, wie sehr ihr ihre Freundin gefehlt hat. Und dass diese wohl keinen Groll mehr auf sie hegte, war eine Wohltat. »Wie geht es dir? Hast du Zeit für einen Kaffee?« , fragte sie daher.

Isabelle nickte prompt und gemeinsam steuerten sie einen der Tische der Bäckerei an und bestellten fix ihre Getränke.

»Seit wann bist du wieder hier?«

»Hmm ... schon etwas länger, würde ich mal behaupten.« Sie wollte nicht mit der Wahrheit herausrücken, wir kurz sie nur in Kanada gewesen war.

»Wieso hast du dich nicht gemeldet?« Da kam die Frage, die sie vermeiden wollte nun doch.

»Ehrlich gesagt, wollte ich es, aber ... ich wusste nicht ... ich bin froh, dass ich dich hier gesehen habe.«

»Ich hab heut an dich gedacht.«

Das Leben war voll einfach Mann, als ich Mädchen noch Scheisse fandWhere stories live. Discover now