𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝟙𝟙𝟘

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Katja wurde wach.

Vincent lag innig bei ihr und hatte seine Hand unter ihrem Shirt.

Wie gut sich seine Nähe doch anfühlte.

Nie im Leben hätte sie damit gerechnet, das sie so etwas dringend haben wollte ... und benötigte.

Der Laptop lag noch halb auf ihm, was ihr zeigte, das beide dieses Mal wohl eingeschlafen waren.

Ob sie es je schaffen würden, den Film gemeinsam zu beenden?

Sie drehte sich ein wenig und sah in sein schlafendes Gesicht. Wie konnte sie nur vor ihm flüchten? Sie hatte so eine Angst gehabt und jetzt ... jetzt war es das schönste Gefühl überhaupt.

Katja hatte ihr bisheriges Leben damit verbracht, die Distanziertheit zu üben, die ihr all die Jahre über die Kraft gegeben hatte, durchzuhalten. Doch dieser Typ hier in ihrem Bett hatte ihr mehr Lebendigkeit geschenkt, als sie je selbst auf die Reihe hätte hinbekommen können.

Und dafür dankte sie ihm.

Sie küsste ihn kurz und stand auf.

»Wohin?« , fragte er und sah sie verschlafen an, als sie Richtung Türe ging.

»Toilette und ... willst du etwas frühstücken?«

Er blickte auf ihre schlanke Taille und ihre wohlgeformten Hüften ... »Ich will dich lieber wieder hier bei mir haben.«

Sie lächelte. »Lass mich wenigstens die Kaffeemaschine anmachen.«

Vincent grinste und guckte dann auf sein Handy, um die Uhrzeit zu checken. Den Laptop legte er zuvor auf die kleine Kommode ab. »Wir haben den Film immer noch nicht geschafft.« , rief er. »Das Letzte woran ich mich erinnere, ist, als der eine Typ da durchtrennt wurde.«

»Dann hast du, glaube ich, mehr mitbekommen als ich.« , hörte er sie rufen.

»Liegt eventuell am Film.«

»Wir gucken den.« , kam bestimmend von ihr.

»Ja ja keine Sorge.« , lachte er. »Du hast die Hosen an.«

»Nicht mehr lange.« , sagte Katja und betrat das Schlafzimmer mit einem frechen Grinsen. Sie kniete sich auf die Matratze und schüttelte eine TicTac-Verpackung. »Mund auf.«

»Weil?«

»Ich mit dir vögeln will, ohne das du mir deinen morgendlichen Mundgeruch entgegen hauchst.«

Vincent stand auf. »Ich geh jetzt Zähne putzen und dann bist du fällig. Ist das unsere Art von Romantik?«

»Du wolltest romantisch bumsen?« Sie ließ ihre Augenbrauen auf und ab hüpfen.

Er lachte. »Wir machen ein Mittelding, okay?!« Auf dem schnellsten Weg ging er ins Badezimmer, um festzustellen, das er gar keine Zahnbürste hier hatte.

»Im Spiegelschrank sind welche.« , rief sie, als hätte sie gewusst, was in ihm vorging.

Er holte eine raus und putzte seine Zähne sporadisch, ehe er schnell wieder ins Schlafzimmer ging. Mit ihrem Zeigefinger lockte sie ihn zu sich. Ihr Top hatte sie mittlerweile ausgezogen.

Als er sie küsste, zog sie ihn direkt auf sich, doch er hörte abrupt auf und sah sie an. »Nur zum Richtigstellen. Ja, ich will mit dir schlafen. Ich will dich berühren, wie nur ich es kann. Ob das die süße Art ist oder nicht, es ändert nichts daran, was du für mich bist.«

Ihre Wangen erröteten. »Ich weiß.«

Er lächelte und küsste ihren Hals, hinunter zum Schlüsselbein. Dann leckte er über ihre Nippel, wodurch sie ein keuchendes Geräusch von sich gab.

Gott, wie er es vermisst hatte.

Seine Hand wanderte in ihren Slip hinein.

Ihr Körper war bereit. Sie war so extrem feucht und ihre Klitoris angeschwollen. Katja legte den Kopf in den Nacken, als sie ihm mehr entgegenkam.

Er küsste sie abermals und hockte sich dann zwischen ihre Beine. Begehrlich betrachtete er ihren Körper und musste irgendwie direkt an das eine Bild von ihr denken, das er heimlich gemacht hatte. »Ich hab ein Foto von dir, von dem du nichts weißt.« , sagte er, um sein Gewissen zu erleichtern. »Ich hätte das vielleicht nicht tun sollen, aber du hast wunderschön ausgesehen.«

»Von wann?«

»Hiddensee. Du hast geschlafen.«

Sie lächelte. »Bin ich nackt?«

»Ja. Aber ... man sieht nichts.«

»Ist nicht schlimm. Andere würden es vielleicht als ... unangemessen betiteln, aber ... Vincent, du hast schon andere Fotos von mir gemacht, die eher in Richtung unanständig gehen müssen. Daher ist dieses heimlich auf Film gebannte in meinen Augen nicht schlimm.«

»Ich meine, weil es ... ohne deine Erlaubnis ... geschah.« , sagte er. »Sagst du jetzt nur, es ist okay und innerlich planst du gerade, meinen Kaffee zu vergiften, oder ...?«

Sie lachte. »Vincent, ich plane nichts, außer das ich jetzt endlich mit dir intim sein will, nachdem ich solange auf dich verzichten musste. Also halt endlich deine Klappe.« Katja zog ihn wieder auf ihren Körper und umschlang mit ihren Beinen seine Hüfte.

Vincent stöhnte unter dem Kuss auf, als er ihre Bewegungen wahrnahm. »Warte, ich muss noch an meine Hose.«

»Weil?«

»Ein Kondom.«

Katja kraulte seinen Nacken und sah ihn an. »Warst du gestern auf Brautschau, oder wieso hast du welche in der Hose?«

»Im Portemonnaie Katjuschka und nein, war ich nicht.«

Schon kniff sie ihn feste an die Stelle, die gerade noch liebkost wurde. »Nenn mich nicht so.«

Er lachte und flüchtete aus dem Bett. Die Hose hob er auf und fischte seine Brieftasche heraus, wo er feststellen musste, dass er doch keins mehr hatte. »Shit.«

»Geh' an meinen Schrank, da ist 'ne kleine Kiste drin. Da müssten welche drin sein.« Er öffnete das Möbelstück und sah einige blonde Haare von dem oberen Abteil nach unten hängen.

»Katja, hast du einen Schädel in deinem Schrank?« , fragte er und sah zu ihr rüber.

»Was?«

»Da sind Haare, die ...«

»Das ist Kunsthaar du Idiot. Du kennst doch die Rote zum Beispiel, als ich mal die Staatsanwältin gemimt habe.«

»Du hast noch mehr?« Interessiert zog er an den Haaren und eine blonde Perücke kam zum Vorschein. Er setzte sie auf. »Hallo ich bin Katjuschka und in meiner Freizeit baue ich gerne Scheiße. Mein Freund ist dann abgefuckt und sauer auf mich, aber ich bin dann sauer auf ihn, weil er sauer und abgefuckt auf mich ist, weil ich schuld bin ... doch am Ende ist er schuld. So unkompliziert ticken wir Frauen.« , sprach er mit glockenheller Stimme.

Katja lachte. »Du bist so ein Doofkopp. Jetzt leg' die zurück und komm her.«

»Hey, ich hab 'ne Idee. Kann ich mal zwei ausleihen?«

»Für?«

»Dag und mich. Wir könnten damit ein Musikvideo drehen.«

»Ah und lass mich raten ... ihr spielt dann Isabelle und mich?«

Er lachte. »Wäre 'ne Idee.«

»Ach, macht doch, was ihr wollt. Jetzt hol dir etwas zum Überziehen und komm' her.« Es klingelte an der Türe. »Geh' mal vorher aufmachen. Ist bestimmt der Postbote, der nur unten rein will.«

Vincent fuhr sich theatralisch durch die blonden Locken, die ihm noch immer auf den Schultern lagen, und flanierte nach draußen. »Ja hallo. Wer stört so früh am Morgen.« , säuselte er mit der Erwartung, das niemand vor der Türe stand, als er diese gespielt öffnete, statt nur aufzudrücken.

»Lápotschka. Was soll das?« , rief Katjas Oma in die Wohnung rein.

Das Leben war voll einfach Mann, als ich Mädchen noch Scheisse fandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt