𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝟠𝟙

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»Männer sind Schweine. Frage nicht nach Sonnenschein. Ausnahmen gibt's leider keine. In jedem Mann steckt auch ein Schwein. Männer sind Autos. Nur ohne Reserverad. Yeah, yeah, yeah, yeah.« , trällerte Vincent mit Dag gemeinsam von der kleinen Bühne aus.

Zum Ende ihres Auftrittes hin, hatten sie ein Paar Songs der Ärzte noch in ihren Ablauf mitgemischt. Männer sind Schweine, war nun der Letzte.

Vincent bedankte sich und machte einige Scherze, woraufhin die Leute, die gekommen waren, lachten, während des Applauses.

Dag trank derweil ein Bier und grinste mit.

Ein paar junge Mädchen, die bereits vorne standen, winkten mit Stiften umher.

Sie warteten auf Autogramme.

Ein wenig schmeichelte es die zwei Musiker und sie gingen beide in die Hocke, um ihre Namen auf irgendwas zu kritzeln.

Manche wollten es auf dem Arm, während andere ein Stück Papier bevorzugten.

Aus dem Augenwinkel heraus bemerkte Vincent, wie Dag, ein wenig zögerlich, das Dekolleté einer vollbusigen Dunkelhaarigen bekritzelte, ehe die Nächste an der Reihe war, die ihm einen Block hinhielt.

So ging es dann weiter und weiter.

Danach traten sie endlich von der Bühne.

»Hast du Isy gesehen?« , fragte Dag.

Vincent sah sich um. Jedoch konnte er selbst Hannah nirgends erspähen, obwohl beide das Konzert von dem balkon-artigen Abteil her, eine Etage darüber, beobachtet hatten. »Die zwei laufen hier schon irgendwo rum. So Scheiße waren wir nicht, dass sie geflüchtet sind.« , witzelte er.

»Isy würde niemals flüchten.« , antwortete Dag und hatte sofort ein schlechtes Gewissen seinem besten Freund gegenüber. »Das war jetzt nicht auf ... ich meinte, ich wollt'n Joke machen und ...«

»Ist schon gut. Hab's nicht so aufgefasst.« Und doch hatte es ihn in gewisser Weise hart getroffen, obwohl ihm klar war, dass Dag dies nicht auf Katja bezogen hatte.

Er und Isabelle waren halt unzertrennlich.

Das perfekte Traumpaar, das im hohen Alter noch den Enkelkindern die große Geschichte ihrer Liebe erzählen würden.

Sich selbst sah Vincent alleine im Studio hocken.

Kein Ruben Stein.

Er schnaufte ein kurzes Lachen, als er wieder darüber nachdachte, wie er mit Katja auf dem Autodach seines Vaters saß, der Sternenhimmel über ihnen und sie den Namen für sein Kind in der Zukunft ausgedacht hatte.

Ein Name, den beide nicht toll fanden, aber der irgendwie im Gedächtnis hängengeblieben war.

Dass er je Vater sein würde, bezweifelte er.

Er war ja nicht mal in der Lage ein Mädchen zu finden, mit dem er mehr als nur 'ne Nacht verband.

Zeitgleich dachte er darüber nach, wie seine Eltern reagiert hätten, wenn er ihnen die offenherzige Katja als Lebenspartnerin vorgestellt hätte.

Das wäre bestimmt ein Schock gewesen.

Aber egal wie, er hätte zu ihr gestanden. Er liebte ihre Art.

Vincent sah, wie Dag weiter nach Isabelle Ausschau hielt.

Ein wenig war er ja doch neidisch auf das Liebesleben seines besten Freundes.

Es war keine Missgunst vorhanden. Er freute sich für Dag. Denn Probleme schien den beiden in ihrer Beziehung fremd zu sein. Da lief alles ... wie geschmiert.

Vielleicht sollte er einfach weiter von einem Date zum nächsten rennen?!

Es konnte schließlich nicht sein, dass er wirklich nicht fündig wurde.

Obwohl ... er suchte ja im Grunde nicht einmal.

Wenn er es in allen Einzelheiten nahm, traf er sich aus anderen Motivationen und genau dazu kam es auch meist.

Aber vielleicht lag es einfach ausgedrückt daran, dass keine Potenzielle je dabei gewesen war. Womöglich schaltete sein Hirn deshalb direkt in den Lass-uns-nur-rumvögeln-Modus.

Das musste es sein.

Er sah sich um.

Es waren einige hübsche Mädchen hier, das musste er zugeben ... aber Katja das Wasser reichen konnte keine.

Er stöhnte für sich hörbar laut auf.

Wieder versuchte er, einen Vergleich dazustellen. Dabei nützte das nichts.

Jeder Mensch war einzigartig. Ein Einzelstück. Ein ... Unikat.

Katja war Katja und sie mit anderen gleichzusetzen, war wie einen Diamanten mit einer Kartoffel zu identifizieren.

»Hey.« Willkürlich sprach er eine an, nachdem Dag plötzlich nicht mehr zu sehen war. Mit Sicherheit suchte er das komplette Gebäude nach Isabelle ab.

So vollständig zufallsbasiert war es schließlich doch nicht gewesen, denn die gelockte Brünette mit kurviger Figur hatte ihn die ganze Zeit über mal angesehen.

»Hey.« , antwortete sie. »Witzige Show, die ihr da ... zustande gebracht habt.«

»Ja. Danke.« Er reichte ihr die Hand. »Ich bin Vincent.«

»Sarah.«

»Freut mich.« , sagte er automatisch, obwohl bereits jetzt wieder dieses Gefühl in ihm aufkam, was er überhaupt hiermit erreichen wollte.

»Bist du noch lange hier?« , fragte Sarah ihn.

»Ehm ... weiß nich'. Wieso?«

»Was hältst du davon, wenn wir noch 'ne Kleinigkeit trinken und dann ... abhauen.«

Ah. So eine war sie also.

Doch wie sollte er ihr erklären, dass er gerade für sich ausgemacht hatte, eine anständig zu daten?

»Na ja ... kommt drauf an, was du bei dir machen möchtest.« , sagte er und merkte selbst, wie blöd das rüberkommen musste.

Sie runzelte die Stirn, ehe sie sprach. »Was möchtest du denn?«

Was sollte er antworten?

Er betrachtete sie nochmal von Kopf bis Fuß.

Sarah hatte eine recht wohlproportionierte Figur. Fantasienauslösend war sie dementsprechend schon.

Sein Blick registrierte sie direkt und sie hob die Arme ein wenig an und drehte sich im Kreise.

Er musste lachen über diese Handlung. »Sorry ich ... ich, keine Ahnung. Ich hab' nur geguckt.«

»Ist nicht schlimm. Ich hatte dich ja gefragt, was du machen möchtest.«

Wieder achtete er nicht auf ihr Gesicht, sondern wanderte hinab. Er biss sich auf die Unterlippe.

Er wollte doch einen anderen Weg einschlagen ...

Vincent atmete tief ein. »Weißt du, ich hatte eigentlich jetzt nicht vor, direkt mit dir ... zu schlafen.« , verschönerte er den Satz ein wenig.

Sarah lachte und trat einen Schritt näher zu ihm hin. »Soll ich dir etwas sagen? Das hatte ich auch nicht vor.«

Jetzt kam er sich blöd vor, und er bemerkte wie die Röte ihm ins Gesicht schoss.

Wie konnte er auch denken, dass sie darauf aus war.

Eine Einladung nach Hause hieß nicht direkt, vögle mir das Hirn raus.

»Tut mir leid, sorry ... ich dachte ...« Weiter kam er nicht, denn die Brünette legte ihren Zeigefinger auf seine Lippen.

»Schlafen kannst du bei dir. Ich wollte ficken.« , sagte sie.

Das Leben war voll einfach Mann, als ich Mädchen noch Scheisse fandWhere stories live. Discover now