𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝟙𝟙𝟙

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»Es tut mir wirklich leid.« , sagte Vincent, als er Katjuschka die Erste mit Katjas Wagen zum Arzt fuhr.

Jene kam nämlich vorbei, um eigentlich Isabelle und ihre Enkelin aufzusuchen. Damit eine in die Bäckerei und die andere sie zum Medizinmann fahren sollte.

Der große junge Mann mit blonder Perücke auf dem Kopf und jeglich mit seiner Boxershorts bekleidet, war demzufolge nicht das, was sie erwartet hatte.

Seine Freundin fand die Begegnung logischerweise witzig. Ihr Stell-dich-ein musste daraufhin verschoben werden und Vincent wurde als Chauffeur beordert, während Katja die Bäckerei im Auge behielt.

»Wir haben einfach nur Spaß gemacht. Herumgealbert.« , erklärte er weiter.

Sie sah ihn nicht an. »Junger Mann. Ihre sexuellen Vorlieben sollten jetzt, glaube ich, nicht ausdiskutiert werden.«

»Nein. Nein. Nein. Das ist keine Vorliebe. Es war nur Spaß. Ich ...«

»Ich bin nicht von gestern. Meine Enkelin kam oben ohne aus ihrem Schlafzimmer. Sie können also treiben, was Sie wollen, solange sie meine Kleine mit Respekt behandeln.«

»Na- na-natürlich. Ich respektiere Katja.«

»Gut.«

Vincent fühlte seine Wangen, um festzustellen wie heiß ebendiese wohl waren, um in etwa zu wissen, wie rot er mittlerweile angelaufen sein musste. Ihm war das so extrem peinlich. Natürlich hatte er ihre Oma bereits zweimal gesehen, aber jetzt ... Katja hatte ihr logischerweise direkt erklärt, dass er ihr fester Freund sei.

Freund. Es hörte sich noch eine Winzigkeit unreal an, wogegen er sich ja selbst vor wenigen Augenblicken so nannte, als er sie mit Perücke nachgemacht hatte.

»Sie machen sie glücklich. Das zählt. Was Sie im Schlafzimmer betreiben, ist Ihre Angelegenheit.« , sprach sie weiter.

»Sie können mich ruhig duzen. Ich komm' mir ein bisschen blöd sonst vor, weil ich ...«

»Weil Sie wissen, wie meine Lápotschka unverhüllt aussieht?!«

»Das meinte ich nicht. Ich meinte, ...«

»Vincent?« , unterbrach sie ihn.

»Ehm ja.«

»Gut. Dann bist du ab jetzt Vincent.«

War er je jemand anderes?

Er nahm es so hin. Sie lächelte zumindest. Es war ein Fortschritt. Und Katja hatte erwähnt, dass die ältere Dame ihn anscheinend mochte.

Ob es nach seinem halbnackten Auftritt mit Frauen-Perücke noch so war, das wusste er nicht. Aber weitere Pluspunkte hatte er bestimmt keine gesammelt.

»Da hinten kannst du mich rauslassen Vincent.« , sagte sie und zeigte zu einer kleinen Einfahrt.

Er steuerte diese direkt an. »Wo warte ich am besten?«

»Hier.«

»Das ist kein Parkplatz. Ich darf hier nicht stehen bleiben.«

»Dir wird schon eine Lösung einfallen.« , sagte sie und stieg aus.

Zum Glück hatte er Dusel und fand eine Parklücke nicht weit von dieser Stelle. Katjas Oma konnte ihn somit nicht übersehen.

Vincent griff nach seinem Handy.

- Ich glaube, deine Oma hasst mich.

Schickte er seiner Freundin.

- Das bildest du dir ein. xD Du hast einen guten Eindruck hinterlassen.

- Sie denkt bestimmt, ich bin so ein Perverser, der ihren kleinen perfekten Engel versaut.

- Bist du das denn nicht ;)

- Ich passe mich dir nur an.

- Ich kann es kaum erwarten, wenn du nachher wieder da bist und wir da weitermachen können, wo wir eigentlich noch nicht mal begonnen haben.

- Und ich erst.

Tippte er und löschte es wieder.

Würde das nicht zu ... plump rüberkommen? Als würde er sie nur deswegen haben wollen?

- Ich wäre jetzt echt gerne bei dir.

Sendete er stattdessen ab.

- Ich sehne mich danach, dich auf alle möglichen Arten und an allen möglichen Stellen zu spüren.

Vincent biss sich auf die Unterlippe.

Das konnte sie doch jetzt nicht bringen.

- Ich glaube nicht, das ich einen guten Eindruck hinterlasse, wenn deine Oma wiederkommt und ich sichtlich erregt hier sitze.

- Es tut mir leid. Aber das Einzige, woran ich denken kann, ist das Gefühl, wenn du meinen ganzen Körper zum Zucken bringst. Und wenn meine Körpertemperatur so unglaublich hoch ansteigt und mein Herz wie verrückt schlägt ...

Vincent biss sich erneut auf die Unterlippe.

- Wann hast du Zeit, damit wir uns treffen können?

Er runzelte die Stirn als noch eine Nachricht eintraf und tippte zurück.

- Wenn ich dir deine Oma wiedergebracht habe, können wir loslegen.

- Meine Oma?

Sein Blick fiel auf den Absender.

Es war Dag.

Aus welchem Grund passierte ihm das so oft, dass beide gleichzeitig schrieben?

- War ein Witz. Wieso treffen? Hast du nichts Besseres zu tun?

Antwortete er ihm nun.

- Doch klar. Dafür benötige ich ja deine Hilfe. Ich will unbedingt Sachen für meine Kleine kaufen. Damit will ich Isy überraschen, deswegen kann ich sie ja nicht mitnehmen.

Vincent rollte mit den Augen.

- Ich meld mich gleich bei dir. Dann können wir los.

Sofort öffnete er wieder Katjas Chat.

- Scheint als ob wir unsere Liebelei ein wenig weiter verschieben müssen. Dag benötigt meine Hilfe beim Shoppen.

- :(

Kam zuerst, ehe die Nächste von Katja folgte.

- Hab ich mir schon gedacht. Isabelle schrieb mir nämlich gerade, ob sie gleich vorbeikommen könnte, weil Dag etwas Wichtiges vor hat.

- Aber keine Sorge. Zucken wirst du heut definitiv noch.

Seine Beifahrertüre wurde geöffnet. »So jetzt musst du mich noch zu einer Apotheke fahren, Vincent.« , sagte Katjas Oma und stieg ein.

Er legte das Handy weg und fuhr los.

Schließlich hatte er einiges vor ... ehe er endlich das machen konnte, worauf er gerade echt Lust bekommen hatte.

Das Leben war voll einfach Mann, als ich Mädchen noch Scheisse fandDove le storie prendono vita. Scoprilo ora