𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝟙𝟠

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Seit einem Monat waren Dag und Isabelle nun ein Paar. Dementsprechend wurde es mittlerweile schon mehr als Routine das Vincent und sein bester Freund ihre freie Zeit nur noch mit den WG-lern verbrachten.

Wenn es überhaupt eine Steigerung dafür gab, denn sie waren bereits davor vielmehr als oft dort vorzufinden.

An diesem Mittag war Katja jedoch alleine unterwegs und auf dem Weg zu Pierre, nachdem sie eh gerade in der Nähe war, da sie ihre Oma besucht hatte, zu der sie einen sehr engen Bezug pflegte.

Sie hatte vor ihn zu fragen, ob er abends nicht mit wollte zur Kirmes.

Die ganze WG plus Leas kleiner Bruder, auf den sie immer öfters aufpasste, nebst Vincent und Dag waren mit an Bord.

Mittlerweile wusste halt jeder aus der Wohngemeinschaft, dass sie eine Beziehung mit Pierre führte. Und sie hatte sich zwischenzeitig mehr oder weniger selbst dran gewöhnt, eine Zweierkiste zu führen.

Wenn Pierre mal normal agierte ... auch sexuell natürlich.

Vielleicht waren ja Beziehungen im Normalfall so?

Irgendwas musste sie ja dazu getrieben haben, dies mit ihm einzugehen, obwohl sie sich rückblickend gar nicht mehr so sehr dran erinnerte, während ihre beste Freundin noch jede einzelne Sekunde mit Dag wusste und wie es begann.

Sie grunzte vor sich her und schüttelte den Kopf. Vielleicht waren die zwei auch einfach mal eine Ausnahme.

Irgendwie musste sie schon zugeben, dass, obwohl die zwei erst kurz zusammen waren, es auf die eine oder andere Weise so war, als müsste es so sein, als wäre es ... richtig.

So wie beide sich selbst immer dazu äußerten ... oder es war einfach dieser Wiederholungseffekt.

Durch Wiederholung werden Aussagen zumindest glaubhafter.

Na ja ... im Grunde war es doch egal, ob sie die Sache selber nur glauben wollten, oder aber, ob diese wahrlich so war. Dag und Isabelle waren glücklich miteinander und nur das zählte.

Katja klingelte und wartete auf das surrende Geräusch, das nach wenigen Sekunden auch erschien.

Sie ging sofort rauf und blickte in Sandros zugedröhntes Gesicht. Er war Pierres Mitbewohner. »Oh Katja. Ich dachte, du bist schon da.« , grinste er und seine haselnussbraunen Augen waren dabei fast nur noch Schlitze. »Komm doch rein.«

Er schlurfte sofort in sein Zimmer, während die Blondine stehenblieb und die Schuhe vor der Räumlichkeit ihres Freundes ansah. Mit gerunzelter Stirn lauschte sie an der Türe.

Ein giftiges Grinsen gepaart mit einem Zungenschnalzer war das einzige, was sie in dem Moment herausbekam, ehe sie mit Schwung die Türe aufriss und Pierre sah, der vor dem Bett stand und die dort auf der Matratze kniende Alte vor ihm kräftig durchnahm.

»Ist das dein fucking Ernst?« , zischte sie, weiterhin mit dem Grinsen und einem Kopfschütteln.

»Katja?« Erst jetzt registrierte er wohl ihre Anwesenheit. »Ey, ich ... was machst du hier?«

»Was ich hier mache?« Sie betrachtete die junge Frau, mit lilafarbenem Haar, die weiterhin in ihrer Position verharrte, als hätte jemand nur mal kurz den Pause-Knopf betätigt. »Nichts.« , gab Katja demzufolge des Weiteren von sich und verließ das Zimmer.

Pierre kam nackt heraus und hielt sie am Arm fest. »Mach jetzt nicht einen auf eingeschnappte Freundin.«

»Eingeschnappte Freundin? Nein, mein Lieber. Du gehst mir einfach nur am Arsch vorbei.«

»Sehen wir uns morgen?«

»Willst du mich gerade verarschen?« , fauchte sie. »Natürlich sehen wir uns ... aus der Ferne. Mehr aber auch nicht.«

»Ey, gib mir nicht die Schuld dafür.« , begann er. »Du bist einfach so ohne Voranmeldung zu mir gekommen.«

Geschauspielert legte sie ihre Hand auf die Brust und formte mit ihren Lippen ein Oh, bevor sie sprach. »Wie kann ich nur? Natürlich war das meine Schuld. Weil, wenn ich nicht hier gewesen wäre, wäre es gar nicht passiert. Dein Schwanz wurde magnetisch in ihre Muschi gezogen, als ich die Wohnung betreten habe.« Sie verpasste sich einen leichter Klapser auf die Stirn. »Ich Schussel.«

»Na ja, eigentlich hab' ich sie gerade in den Arsch gefickt, aber ...«

»Fick, wen du willst.« , sagte sie und machte einen Abgang.

Sie erwartete nicht, dass er ihr nachkam, geschweige denn, dass sie es wollte.

Dieses selbstverliebte Arschloch.

Sie grinste immer noch vor sich her und schüttelte den Kopf.

Wie konnte sie nur so blöd sein?

Sie wollte doch gar keine Beziehung.

Postwendend ging sie zur Bushaltestelle, als sie den Bus ankommen sah und stieg demzufolge auch direkt ein.

Sie nahm auf einem Zweier-Sitz platz, unmittelbar am Fenster.

Katja stellte sich vor, wie das Mädchen immer noch wie ein Hündchen da hockte und darauf wartete, das er sie fickte ... wenn er das nicht schon tat.

Natürlich ...

Sie gab ein kurzes grunzendes Auflachen von sich.

Natürlich vögelte er sie gerade.

Ihr auch noch die Schuld dafür zu geben, war das Höchste. Was bildete er sich ein?

Sie zuckte mit den Schultern.

Es ging ihr wahrlich am Arsch vorbei. Sie liebte ihn nicht einmal ... und doch war da ein klein bisschen in ihr, dass ... sich herabgewürdigt fühlte.

Warum geht man fremd?

Da gab es zum Beispiel eine langweilige, monotone Beziehung, die dazu führen konnte.

Oder aber, ein wenig aufregendes Sexleben.

Was bei Pierre alles nicht der Fall war. Auch wenn sie keine Traum-Beziehung führten, konnte er schlecht gelangweilt sein, geschweige denn, dass der Sex mit ihr zum Anöden wäre.

So viel Selbstbewusstsein besaß sie schon, zu wissen, ob sie einem Mann im Bett gefiel oder aber nicht.

Jedem konnte man eh nicht gefallen ... egal, wie man aussah.

Guter Sex beinhaltete schließlich mehr als Äußerlichkeiten.

Aber Pierre gefiel der Geschlechtsakt mit ihr.

Bei ihm war etwas anderes das Problem.

Er tat es, als Beweis für die eigene Attraktivität und Männlichkeit.

»Hässlicher Idiot da.« , sagte sie laut und wurde von einer älteren Dame angeguckt, die sie von dem Zweier-Sitz daneben betrachtete

Das Leben war voll einfach Mann, als ich Mädchen noch Scheisse fandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt