𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝟙𝟘𝟘

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Zwei Wochen später und Vincent hatte immer noch nichts über Katjas Aufenthaltsort, geschweige denn den von Isabelle herausfinden können.

Sie blieben beide, wie vom Erdboden verschluckt.

Lässig an der Laterne gelehnt wartete er daher auf Hannah, die jeden Moment Feierabend haben müsste.

... und da kam sie schon.

Sie blickte zu ihm rüber und rollte, sogar aus der Ferne sichtbar, mit den Augen. Vincent war das egal und er hechtete zu ihr hin. »Hey Hannah.«

»Hallo Vincent.« , sagte sie und ging ihres Weges.

»Du musst mir sagen, wo Isabelle ist.« , begann er sofort.

Sie atmete laut aus. »Ich muss gar nichts.«

»Bitte Hannah. Sag es mir.«

»Sie will es doch nicht.« , gab sie maulig von sich und sah auf den Fahrplan, als sie die Haltestelle erreicht hatten.

»Das interessiert mich nicht. Du weißt genauso gut wie ich, dass es für beide das Beste wäre, wenn sie wieder zusammen sind.«

Hannah blieb stehen und wurde lauter. »Meinst du, ich weiß das nicht? Denkst du echt, nur du hast Probleme, weil du darauf achten musst, dass Dag sich nicht das komplette Hirn wegsäuft? Nein Herr Stein, da muss ich Sie enttäuschen ... Isabelle zerfließt in Selbstmitleid.«

»Dann soll sie wiederkommen.«

»Das kann sie aber nicht. Sie hat Angst vor Dags Reaktion.«

»Was hat sie denn so Schlimmes getan?«

Hannah schüttelte den Kopf. »Ich werd' dazu nichts sagen.«

»Warum seid ihr Weiber immer so kompliziert. Kann mir das ma' einer erklären?!« , meckerte er rum. Langsam hatte er die Faxen dicke.

Die Eine kam einfach wieder, ohne sich zu melden. Als wäre nie irgendwas zwischen beiden gewesen. 

Die Andere versteckte sich wie ein kleines Kind.

Und Hannah blieb still, obwohl sie doch Kontakt zu beiden Seiten hatte.

»Sie hat ihm etwas verheimlicht, okay ... mehr sag ich nicht.«

Vincent klatschte in die Hände. »Danke Hannah, so weit war ich schon. Das hat sie mir selber erzählt. Sie ruft mich nämlich jede Nacht, um die gleiche Uhrzeit an und fragt, wie es Dag geht.«

»Ich weiß. Ich habe es ihr geraten.«

»Und warum rätst du ihr nicht, zurückzukommen?«

»Das habe ich schon getan. Und nicht nur ich. Aber sie hat halt Angst.«

»Ihr seid mein Tod. Ihr macht mich allesamt fertig.« , schrie er im hohen Ton herum. »Du richtest ihr aus, egal was sie getan hat, Dag liebt sie so sehr, er würde ihr sogar verzeihen, wenn sie ... keine Ahnung, was getan hätte.«

»Ich würde dir gerne helfen, aber ich will ihr auch nicht in den Rücken fallen.«

»Du fällst ihr nicht in den Rücken. Du hilfst ihr. Den Zweien wird es besser gehen, wenn sie wieder zusammen sind.« Vincent ließ seine beiden Handflächen in einem langsamen Tempo aufeinander zugehen.

»Ich bin derselben Meinung wie du, weil ich sehe, wie scheiße es ihr geht, aber Isabelle muss das alleine entscheiden.«

»Du siehst sie also ab und zu ...« , begann er und wurde barsch unterbrochen.

»Hör auf mich zu beschatten. Ich bin nicht blöd. Ich merke das.«

Vincents Handy klingelte. Andis Name war auf dem Display zu sehen. »Ja? ... Was? ... Aber wie? Ich hab den doch ... nein, nein ich komme ... ich komme, hab ich gesagt ... ja. Tschau.« Er gab ein zischendes Geräusch von sich, ehe er sein Mobiltelefon wieder wegsteckte. »Siehst du, das ist das, was ich meine. Dag hängt vor eurer alten Wohnung und randaliert da rum.«

Das Leben war voll einfach Mann, als ich Mädchen noch Scheisse fandWhere stories live. Discover now