𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝟜𝟚

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Vincent hatte zwei rote Ampeln übersehen, um eilig zu der genannten Adresse zu gelangen, die Katja ihm angegeben hatte.

Er sah sich um, als er sie an der Haltestelle nicht vorfand und griff während der Fahrt nach seinem Handy, als er sie hinter einem Busch nach vorne laufen kommen sah. Sofort stoppte er den Wagen und ließ sie einsteigen. »Sorry. Ich konnt' nicht mehr einhalten.« , sagte sie.

Statt loszufahren, starrte er sie an. »Was hast du gemacht? Was ist passiert?«

Katja zog kurz die Unterlippe ein. »Ach. Hier waren eben ein paar Weiber. Glaub mir, die sehen nicht besser aus.« Sie lächelte Vincent an, dessen Miene unverändert blieb.

»Wo ist Pierre?«

»Keine Ahnung.«

»Wieso bist du hier?« , fragte er weiter.

»Vincent, fahr doch einfach okay.«

»Nein. Ich will wissen, was los ist. Hat er dir ...?«

»Nein.« , fauchte sie ihn an.

Er verharrte ohne jede Regung. Öffnete dann jedoch das Handschuhfach vor ihr und gab ihr ein Taschentuch. »Du weißt, das du mit mir reden kannst.«

»Es waren ein paar Weiber.« Ihr war klar, dass er wusste, dass dies gelogen war. Daher sprach sie auch direkt weiter. »Du wirst ihm nichts sagen. Versprich mir das.«

»Katja, er hat ...«

»Versprich mir das.« , unterbrach sie ihn barsch. »Ich werde dir das sonst niemals im Leben verzeihen.«

Er stritt innerlich mit sich selbst. Am liebsten wäre er direkt zu Pierre gefahren, aber er wollte ihr auch nicht in den Rücken fallen ... und dennoch ... »Hat er das schonmal ...?«

»Nein.« , redete sie ihm abermals dazwischen. »Fahr bitte und ... hör auf.«

Vincent schüttelte den Kopf. »Nein.«

»Was?«

»Sag mir, was los ist und hör auf, so zu tun, als wäre das da nichts Schlimmes.«

»Lass es.«

»Nein.« Er wurde lauter. »Er hat dich geschlagen. Meinst du, da bleibe ich ruhig.«

»Hör auf oder ich geh'.«

»Willst du mich verarschen, oder was?« Er schlug ein wenig gegen das Lenkrad. Nicht weil er sauer auf sie war, sondern auf die komplette Situation ... und erst Recht auf Pierre.

»Soll ich geh'n?« , schrie sie ihn nun an.

»Dann geh doch, Mann. Geh.«

»Fein.« , sagte sie laut und öffnete die Autotüre. »Ich brauch dich nicht.«

»Ich dich auch nicht.« , keifte er ihr hinterher, als sie ausstieg. »Und schließ die Türe.«

»Mach's doch selber.« , meckerte sie und ging weg.

»Mach die Tür zu.« Vincent deutete mit dem Finger auf sie, als wäre sie ein kleines Kind, das er belehren müsste. Dabei sah sie gar nicht mehr in seine Richtung, sondern ging mit verschränkten Armen die Straße entlang. »Ich lauf dir nicht hinterher.« Er hupte. »Jetzt komm zurück.« Mit Schwung öffnete er die Türe und sprach nun leiser zu sich selbst. »Das gibt's doch nicht. Die bringt mich um den Verstand.«

Sie drehte sich kurz um, als sie bemerkte, dass er ebenfalls ausgestiegen war. »Lass mich.«

»Hey.« Seine Stimme war wieder normal. »Mir tut's leid. Komm. Lass uns fahren.«

Das Leben war voll einfach Mann, als ich Mädchen noch Scheisse fandWhere stories live. Discover now