𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝟚𝟜

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Nachdem alle anschließend bei David und Wölkchen ein wenig Zeit verbracht hatten, waren sie spät abends endlich in Berlin angekommen.

Sofort nahmen sie, trotz Leas Meckern, die kurz danach aber auch mit Tina verschwand, die Matratzen aus ihrem gemeinsamen Bett mit Sascha, und machten es sich mit bestelltem Essen, ein wenig Weed und Alkohol auf dem Balkon bequem.

Dag lag zwischen Isabelles Beinen und ließ sich den Kopf kraulen, während Sascha es sich hinten in der Ecke gemütlich gemacht hatte. Vincent und Katja saßen sich gegenüber.

Nachdem sich die Truppe vollgefressen hatte und sich nun zugeknallt über Disney-Figuren unterhielten, kamen sie kurz danach auf das Thema Alphabet und den Sinn mancher Buchstaben.

»Warum sagt man eigentlich Aaah, wenn man sich wehtut? Warum nicht ... L? Oder X?« , fragte Dag, als er den Joint an Isabelle übergab.

»So ... das ist der Moment, wo ich sage, mein lieber Freund hat heute genug konsumiert.« , lachte sie.

»Nein. Ehrlich jetzt.«

Vincent kickte sein Bein.

»Aaaah. Spinnst du?«

»Nein. Wollte dir nur demonstrieren, warum du dann Aaah rufst.«

Sie kamen schnell zum Entschluss, das Schmerz und Verzückung stets in Vokale geäußert werden.

»Also stell dir vor, du besorgst es ihr so richtig und sie schreit statt Vokale, irgendwelche Konsonanten ...« , sagte Vincent zu seinem besten Freund, als würde er eine Vorlesung halten.

»Quuuuuuu.« , machte Isabelle.

»Heißt das nicht Muuh?« Sascha, der kaum etwas mitbekommen hatte, war irritiert und runzelte die Stirn, als alle laut loslachten.

Das Nesthäkchen schubste Dag von sich runter. »So.« , lachte sie. »Das ist definitiv heut zu viel.« Sie stand auf und hielt ihrem liegenden Freund die Hand hin. »Wir gehen jetzt ins Bett.«

Nach einigen Witzen, welche Tiergeräusche aktuell aus dem Zimmer dröhnen könnten, verließen die zwei wirklich den Balkon, um ihr Nachtlager zu betreten.

Die drei zurückgebliebenen reichten den Joint rum und betrachteten mit Saschas, eine halbe Ewigkeit dauernden, Erklärung über Sterne den nächtlichen Himmel. »... ein Stern leuchtet von selbst, ein Planet nicht.« , beendete er schließlich seinen Vortrag.

»Wundert mich ja, dass die beiden so lange durchgehalten haben.« , sprach Vincent, ohne auf die ausführliche Erläuterung einzugehen. »Ich musste die nämlich eben schon voneinander trennen, sonst wären wir nur zu dritt hier auf dem Balkon gewesen.«

»Ach, das ist die Anfangsverliebtheit.« , erklärte Sascha wie so oft, dem es scheinbar dann doch egal war, dass er die ganze Zeit nur für sich geredet hatte. »Das gibt sich irgendwann.«

»Also ich muss nicht verliebt sein, um viele Orgasmen zu wollen.« Katja zog an dem Joint und setzte danach eine Flasche Bier an.

»Wenn man Sex hat, verliebt man sich so oder so.«

»Quatsch. Wo hast du denn so 'ne Aussage her?«

»Es ist so. Und wenn es nur bei einem Menschen eventuell so ist, aber wenn man oft genug mit einem vögelt, kommen auch Gefühle im Spiel.«

»Nein.« , sagte Katja sehr davon überzeugt und trat nach Vincent. »Oder was sagst du?«

»Keine Ahnung. Ich denke, dafür muss schon vorher etwas vorhanden gewesen sein, oder nicht? Weil ... na ja, Sex ist etwas Körperliches, was du im Grunde mit jeder Person haben kannst. Liebe hingegen nicht.«

»Sex mit Liebe ist viel besser, als Sex ohne Liebe.« , gab Sascha an, als sie plötzlich das immer lauter werdende Stöhnen von Isabelle mitbekamen. Präsentierend zeigte er in die Wohnung. »Da hörst du es.«

»Wie sind wir denn jetzt in diese Sparte gerutscht?« , lachte die Blondine und beugte sich vor, um Vincent seine Flasche Bier wegzunehmen, nachdem sie festgestellt hatte, das ihre leer war.

»Du weißt, wie ich das meine.«

»Nein, weiß ich nich'. Die zwei da sind verliebt, okay, aber du willst mir doch nicht sagen, dass Isabelle gerade so abgeht, weil sie ... Liebe spürt?!«

»Natürlich.«

Katja lachte auf und schüttete sich dabei aus Versehen ein wenig Bier auf ihr Oberteil. »Quatsch. Die hört sich so an, weil Dag den gewissen Punkt gerade penetriert. Entweder orgelt der die gerade von hinten oder aber, sie hat ihre Beine auf seinen Schultern, damit er auch ja tief genug ...«

»Lalalalalalala.« Sascha hielt sich die Ohren zu und die zwei anderen lachten, bis er seine Finger wieder herunternahm.

»Hattest du noch nie Sex ... Just for Fun?« , fragte sie ihn nun, nachdem er sie wiederkehrend hören konnte.

»Doch klar. Mit meiner Freundin.«

»Ich meinte, du siehst eine, findest sie ansprechend und willst sie ...«

»Lass dich nie drauf ein, dass Katja dir eine aussucht. Solltest du je nochmal Single sein.« , unterbrach Vincent sie. »Am Ende kannst du sonst deine Crème de la Crème wieder mit nach Hause nehmen.«

Verwirrt blickte Sascha ihn an.

»Ach übertreib ma' nich'. Hast doch abgespritzt, dementsprechend hattest du dort unten ja auch Empfindungen.«

»Boah Leute. Da kann ich auch neben Dag und Isabelle sitzen und hab dasselbe Thema nur mit Bilder.«

»Normal das wir über Sex reden, bei der Geräuschkulisse.« , meinte Katja und zeigte ebenso nach drinnen, wo man eindeutig den beiden beim Liebesspiel zuhören konnte. »Da fallen einem gar kein anderen Themen ein.«

»Ich hab eben über Sterne geredet.« , korrigierte Sascha direkt.

Vincent hielt beide Hände ausgestreckt hin und wackelte damit herum, als würde er eine Waage symbolisieren. »Sterne ... Sex ... Sterne ... Sex.« , sagte er immer abwechselnd, je nachdem, welche Hand gerade oben war. »Nee Sascha. Da philosophiere ich lieber übers Pimpern.«

»Ja versucht besser beide mal, Sex mit Gefühle aus.« , meinte er ein wenig beleidigt.

»Also so ein Kribbeln verspüre ich schon in meiner glitzernden Mitte.« Sie schauspielerte eine Winzigkeit Erstaunen. »Aber vielleicht sind das ja die Schmetterlinge, und die sind bei mir einfach eine Etage tiefer gerutscht.«

»Oh, die verspüre ich auch.«, spielte Vincent mit.

»Ihr seid doof. Ihr seid beide doof. So richtig doof. Ihr solltet euch zusammentun, aber passt auf, dass eure Schmetterlinge sich nicht an den Fühlern verhaken.« Eingeschnappt legte Sascha sich mehr in eine Ecke und starrte in den Himmel.

Beide fingen an zu lachen, als Isabelles Türe aufging und sie in ihrem Oberteil und einem Tanga Richtung Badezimmer huschte.

»Bring mir was zu trinken mit, ja?!« , hörten sie Dag vom Zimmer aus rufen.

Katja und Vincent applaudierten ihr zu.

Das Leben war voll einfach Mann, als ich Mädchen noch Scheisse fandDonde viven las historias. Descúbrelo ahora