𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝟙𝟝

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Das Heavy Eddy sah mehr nach einer Bar aus, als Andis Lokal. Es war kleiner, mit einem Schanktisch, einer minimalen Tanzfläche und vielen Sitzmöglichkeiten.

Zudem war es hier viel dunkler gehalten. Die Wände, sowie die Möbel.

Vincent saß mit Lea und Sascha an einem Tisch, während Katja gerade mit dem Türsteher sprach, den sie kannte.

Ein wenig argwöhnisch beobachtete Vincent sie.

Flirtete sie mit ihm?

Hatte sie nicht eben betont, sie wäre mit Pierre zusammen?

Er sah weg.

Im Grunde ging es ihn gar nichts an.

... und dennoch ...

Was fand sie an Pierre?

Er war so der klassische Ich-bekomme-alle-Weiber-Typ und sie ... na ja, hatte sie das nötig?

Vincent blickte wieder hin.

Nein, sie flirtete doch nicht, denn nun stand eine Frau bei dem Türsteher, die wohl die Freundin zu sein schien. Auf diese Schlussfolgerung kam er, als er sah, wie dieser die Platinblonde küsste, nachdem Katja selbige feste und innig umarmt hatte.

Leas Blick fiel auf die Uhr. »Also so soll das aber bitte ab jetzt nicht jeden Abend vonstattengehen.«

»Was meinst du?« , fragte ihr Freund.

»Ja, dass wir aus unserer eigenen Wohnung flüchten müssen, damit die Jüngste im Bunde ungestörten Sex haben kann.«

»Lass sie doch. Es ist doch normal, dass man dann nicht daran denken will, ob man von den anderen gehört wird.«

»Also sorry, man kann den geschlechtlichen Akt auch ohne laute Geräusche vollbringen.«

Vincent sagte nichts dazu und dachte sich seinen Teil ... genau wie Sascha.

»Wo is'n mein Bier?« , fragte Katja, die nun wiederkam, und trank aus Vincents Glas.

»Das hast du doch eben mitgenommen, du Schluckspecht.«

Sie sah auf die Uhr. »Ich wette, die zwei liegen jetzt da und wissen nicht, was sie tun sollen.«

»Kann gut möglich sein.« Vincent nahm ihr das Glas ab und trank den letzten Schluck, den sie hatte übrig gelassen.

»Ach. Fällt mir gerade ein, die Kleine dahinten ... dreh' dich jetzt nicht um ...« Sie hielt seinen Kopf mit zwei Händen fest. »Dunkelblond, nette Figur, mit dem kurzen Jeansröckchen, starrt dich die ganze Zeit an.«

»Und?«

»Das Problem ist ... sie ist eine Bitch Flitch

»Eine was?« Derangiert sah er sie an.

»Eine Bitch Flitch? Kennst du nicht?«

Vincent versuchte, den Kopf zu schütteln, was nicht ging, durch ihren beherzten Griff. »Nein.«

Sie stöhnte auf und ließ los. »Eine Mischung aus Bitch und Flittchen. Übersetzt eine wandernde Dorfmatratze.«

»Und das erkennst du woran?« Er drehte sich um, bekam jedoch sofort eine auf seinen Oberarm verpasst. »Aua.«

»Ihr Auftreten ... einfach alles. Zudem habe ich sie hier schon öfters mal gesehen. Sie findet Jungs zwar attraktiv, aber erst so richtig in Fahrt kommt sie, wenn sie einen gefunden hat, den sie einem Mädchen ausspannen kann.«

»Ist eine Bitch und ein Flittchen, nicht dasselbe?« , mischte Lea sich ein.

»Ach ... ist doch schnurzpiepegal.« , sagte Katja. »Also, Winnie Pooh ...«

»Nenn' mich bitte nie wieder so.« , fiel Vincent ihr ins Wort.

Sie lachte. »Herr Stein, Sie wissen, was wir in dem Fall zu tun haben.«

»Wissen wir das?«

»Ja. Ich hab dir gesagt, dass du heut noch einen wegstecken wirst ... also ...«

»Stopp.« , unterbrach er sie abermals. »Lieb gemeint. Aber ich entscheide selber, wann und mit wem.«

»Sieh sie dir an. Sie kann es kaum erwarten.«

Vincent drehte sich um, als würde er belanglos nach hinten schauen und blickte auf das junge Mädchen an der Theke, die ihn ansah. Blond, ansprechendes Aussehen, mit nicht gerade viel Oberweite, dafür aber einem prächtigen Hintern – zumindest von der Seite -, auf den er direkt mal sah.

»Hmm Joa ... sieht gut aus.«

»Also.« Sie kam näher und spitzte die Lippen.

Erschrocken und mit großen Augen wich er zurück. »Was tust du?«

»Dir helfen.«

»Was?«

»Ach Vincent. Sie ist eine Bitch Flitch. Sie will dein Schwengelein erst, wenn sie sieht, dass du eine Freundin hast.« Katja zeigte präsentierend auf sich.

Er sah zu Sascha, der mit den Achseln zuckte. »Schau mich nich' an.«

Lea zog derweil an ihn. »Komm, wir ... lass uns solang an die frische Luft. Dann können die beiden da ihr Spielchen spielen und Ende.«

Ein wenig hilfesuchend blickte Vincent ihnen nach, ehe er seinen Kopf drehte und Katja ins Gesicht sah. »Komm schon.« , sagte sie.

»Was genau hast du vor?«

»Wir knutschen ein bisschen. Schauen uns verliebt an ... ein wenig Vertrautheit halt und dann werde ich gehen. Sobald ich weg bin, wird die da antanzen und zack, die Mausefalle schnappt zu.«

»Knutschen? So richtig?«

»Klar. Ach stell dich doch nicht so an. Wir sind Freunde.«

»Ja genau da liegt ja das Problem. Wir sind Freunde. Da kann ich doch nicht ...«

Katja legte ihren Zeigefinger auf seine Lippen. »Vincent, wir stehen uns näher, als du je mit einem unbedeutenden Fick haben wirst. Also wo liegt das Problem? Es wird ja dann wohl einfacher sein mich zu küssen.«

Er zog ein wenig verlegen die Lippen ein, als sie erneut näher kam und schließlich ihren Mund auf seinen legte. Erst sehr dezent, bis er im Endeffekt mitmachte und sie darauffolgend ihre Zunge mit ins Spiel brachte.

Vincent wusste, dass diese gepierct war, stoppte jedoch trotzdem verschüchtert ab, als er die kleine Kugel beim Küssen registrierte. Dass sie lachen musste, merkte er auf Anhieb, weshalb er dann auch direkt innehielt.

Katja grinste ihn an. »War das so schlimm?«

Er schüttelte den Kopf. »Nein.«

»Ja dann.« Erneut küsste sie ihn, während ihre Hand auf seinem Nacken lag und sie ihn dort zart mit ihren Nägeln kraulte.

Es war ein reizvolles Gefühl ... doch in diesem Moment hörte sie auf und stand auf. »So, ich bin jetzt weg und wünsche dir schon mal eine erfolgreiche schöne Nacht.«

Vincent sah ihr nach, wie sie verschwand, bis er registrierte, wie neben ihm eine Person erschien. »Hi. Ich bin Manu.« , zwitscherte diese.

Das Leben war voll einfach Mann, als ich Mädchen noch Scheisse fandWhere stories live. Discover now