37. Geburtstagsaudienz

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Harry wäre es natürlich viel lieber gewesen, man hätte seinen Geburtstag einfach vergessen, denn das war er von klein auf gewohnt. Aber Sirius Erklärung leuchtete ihm ein. Luzifer als Höllenfürst musste seine Stellung wahren und verkehrte in anderen Kreisen, als Harry es jemals getan hatte. Das bedeutete für ihn, sich diesen anzupassen. Es war gut, dass er schon sehr früh gelernt hatte sich jeder neuen Situation sofort anzupassen.

Es war Harry sehr wichtig alles richtig zu machen und so ließ er sich von Sirius, Luzifer und sogar Danilo den ganzen Ablauf der Geburtstagsaudienz erklären, stellte Fragen und prägte sich einfach alles haargenau ein.

Harry hatte keine Angst vor Danilo. Er akzeptierte ihn, weil er der zukünftige Gefährte seines Paten war und Sirius ihm vertraute und ihn abgöttisch liebte, genauso wie Danilo ihn. Er lernte ihn jeden Tag ein bisschen besser kennen und nannte ihn nach kurzer Zeit schon seinen großen Freund.

Sogar der Schneider war da gewesen und hatte für Luzifer und natürlich Harry neue Gewänder gemacht. Sie trugen beide schwarz. Doch während die Zeichen und Symbole auf Luzifers Umhang mit goldenem Garn bestickt waren, hatte man bei Harry silbernes Garn genommen.

Und dann wurde es doch um einiges aufregender als geplant, denn zufälliger Weise kündigten sehr viele Rassen und Magischen Wesen an, eine Delegation ihres Volkes zur offiziellen Geburtstagsaudienz von Höllenfürst Luzifers Gefährten in die Hölle zu schicken, obwohl doch nur den in der Hölle lebenden Dämonen und Magischen Wesen etwas über die Geburtstagsaudienz mitgeteilt worden war.

Hatten sie zu Beginn noch geplant es in der großen Audienzhalle zu machen, mussten sie mittlerweile nach draußen ausweichen, um die regelrechten Massen unter zu bringen. Sie rechneten nicht mehr mit einigen hundert Leuten, sondern tausenden.


Die meisten magischen Wesen und vor allem die Dämonen, egal ob einfach oder Elementardämonen, waren froh und zufrieden das ihr Fürst endlich seinen Gefährten gefunden hatte und es gab auch schon den ein oder anderen Hinweis dazu. Es sickerte durch, dass es sich hierbei um einen schmächtigen, enorm jungen Dämonen-Magisches Wesen Mix mit enormen Fähigkeiten handelte.

So hörte dies auch ein Dämon mit langen schwarzen Haaren und grünen Augen. Er bekam seine Eifersucht kaum unter Kontrolle. Denn Sagona beanspruchte Fürst Luzifer für sich, schließlich liebte er ihn und passte auch viel besser zu dem gut aussehenden Höllenfürst als dieses schmächtige, hässliche Gerippe.


Während alle Diener, Elfen und Bediensteten auf Hochtouren arbeiteten und ihren Aufgaben nachgingen, kümmerte sich Harry liebevoll um seine kleine Schar. Schließlich hatte er nicht mehr nur seine goldene Tamy, die sich durch das Ritual in eine Sonnenkatze gewandelt hatte und Schneeeule Hedwig. Nein, nun kamen auch Schattenkater Shadow, Feuerdrache Fireball, Höllenhund Damon und der Todesphönix mit Namen Paco dazu.

Außerdem waren auch die Hauselfenkinder oft bei Harry und lenkten ihn erfolgreich von der ganzen Sache ab.


Luzifer saß noch an seinem Schreibtisch. Er hatte sehr wichtige Briefe geschrieben und andere Aufgaben erledigt, als es an der Tür klopfte. Ohne aufzusehen sagte er: „Herein!", arbeitete noch einen Moment weiter und blickte erst auf, als er die Stimme seines Sekretärs vernahm.

„Mylord?", fragte Levin und schien immer noch über irgendwas überrascht zu sein, jedenfalls hätte man dies aus seinem momentanen Gesichtsausdruck gedeutet.

„Ja, was ist passiert? Stürzt jetzt doch die Hölle ein oder sprengt Harrys Popularität den Rahmen?", fragte er und grinste Levin einfach nur an.

„Schon möglich. Wer weiß das schon bei der Gästeliste?", entgegnete dieser nur und schüttelte seinen Kopf.

„Hä? Wie? Was? Nun sag es schon!", entfuhr es dem Höllenfürst. Jetzt war er doch ziemlich neugierig.

„Gerade kam auch eine eilige Meldung aus dem Himmel. Es kommen auch drei Abgesandte der Engel. Habe ich schon erwähnt das Dalicq, Prinz der Ava, ebenfalls zur Geburtstagsaudienz erscheinen möchte?"

Luzifers Kopf schoss in die Höhe. Seit vielen Jahren hatte keiner mehr etwas über diese wirklich außergewöhnliche Magische Rasse gehört. Es gab sogar Gerüchte, wonach sie ausgestorben sein sollten. Ava sahen von dem Körperbau aus wie Menschen. Sie könnten vielleicht auch als solche gelten, wenn nicht die bläuliche Färbung ihrer Haut wäre. Sie atmen die Luft ein und aus, waren jedoch auch in der Lage wie Fische im Wasser zu atmen und ersticken nicht, wenn sie sich wie ein Regenwurm in der Erde oder im Sand befanden. Sie besaßen ein sehr hohes Maß an Magie, welche sie durch ihren Körper wirken ließen und keinen Zauberstab benötigten.

„Das ist wirklich erstaunlich. Ich hatte gedacht, es gibt sie gar nicht mehr. Das wird vermutlich den ein oder anderen an diesem Tag in Erstaunen versetzen, wenn die Delegation der Ava hier erscheint.", sagte Luzifer nachdenklich.

„Ja, dies denke ich allerdings auch!", entgegnete Levin. „Was mir jedoch mehr Kopfzerbrechen bereitet, ist die Anwesenheit der Engel. Warum lassen sie sich dazu herab, hier in der Hölle zu erscheinen?"

„In erster Linie wird es wohl Neugier auf meinen Gefährten sein und zum zweiten wollen sie wohl ihren Ruf wahren. Sie haben ihre Spitzel überall und wissen vermutlich, dass viele Rassen und Völker Abgesandte herschicken." Luzifer beendete den Satz nicht, weil er wusste das Levin es verstanden hatte. Die Engel waren einfach zu stolz und eitel, um sich die Blöße zu geben. Sie waren sehr darauf bedacht im richtigen Licht zu erscheinen und würden sich bestimmt nicht nachsagen lassen das sie die Dämonen, den Höllenfürst und damit auch seinen Gefährten nicht achteten.

„Hoffentlich überfordern wir den jungen Master nicht damit! Es nimmt jetzt schon riesige Ausmaße an!", entfuhr es dem Sekretär des Höllenfürsten. Dieser machte sich Sorgen um Harry, weil er ihn wirklich mochte.

„Ich und Sirius sind unmittelbar neben Harry. Dann bist auch du da, den Harry kennt, genau wie die Wachen. Außerdem möchte ich das die kleinen Hauselfen dabei sind." Hier machte Luzifer nochmals eine Pause, dann fuhr er fort. „Außerdem werden alle Gäste vorher angewiesen, dass sie Harry bitte nicht einfach so berühren sollen. Wenn sie es wollen, sollen sie Harry die Hand reichen und abwarten. In den Arm nehmen und Umarmungen sind eh bei solchen Anlässen in den Kreisen nicht üblich. Seine Haustiere werden auch da sein und auf Harry aufpassen und ihn vor Übergriffen jeglicher Art schützen.", erklärte Luzifer.

„Wenn Harrys Schosstierchen vor ihm sitzen, kommt keiner freiwillig auf die Idee den Jungen umarmen zu wollen.", konterte Levin und dachte an den Stapel Papiere, die Fireball leicht angesenkt hatte, weil er mit dem Jungen aus Versehen zusammengestoßen war und sich Harry unfreiwillig auf den Hosenboden gesetzt hatte. Natürlich hätte der Feuerdrache auch die Haare des Sekretärs nehmen können, aber Fireball wusste das Levin nichts dafür konnte. Harry war so schnell gerannt und kam um die Ecke geschossen. Keiner von ihnen konnte ausweichen und so stießen sie zusammen.

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Es kam wie es kommen musste. Der 31. rückte immer näher und Harry begann nun doch an seinen Geburtstag zu denken. Viele Gedanken gingen ihm durch den Kopf. Er fragte sich immer wieder, ob er es wohl ohne Probleme schaffen würde und hoffte inständig alles richtig zu machen. Er wollte schließlich niemanden enttäuschen und vor allem Luzifer nicht blamieren. Sein Gefährte tat schließlich so viel für ihn, nein, falsch. Er tat alles für Harry. Das machte den Schwarzhaarigen glücklich. Ja, Harry war wirklich glücklich hier bei seinem Gefährten, all den Dämonen, Magischen Wesen, Tieren und auch seinem Paten Sirius und dessen Liebling Danilo.


Die Sonne erstrahlte schon am Morgen und es versprach an diesem 31. Juli 1998, einem Freitag, wirklich sehr schön und warm zu werden.

Luzifer hatte seinen Kleinen wecken müssen. Harry war nämlich erst sehr spät eingeschlafen, weil er sich einfach zu viele Gedanken machte. Doch Luzifer schaffte es dann mit einem leichten Kuss und den Worten: „Alles Gute zum Geburtstag!", sowie zwei eingepackten Geschenken Harry von seinen Gedanken abzubringen.

„Ich habe Geburtstag?!", entfuhr es dem Schwarzhaarigen und Luzifer war sich nicht sicher, ob es eine Feststellung oder doch eher eine Frage sein sollte. Mit nun leuchtenden Augen öffnete Harry sehr vorsichtig sein erstes Geschenk. Er strahlte Luzifer immer wieder an und betrachtete dann das aus Leder bestehende Schreibtischset mit Mappe für verschiedene Pergamente und Briefbögen mit seinem Namen und Anschrift drauf, Federbox und Siegelring sowie verschiedene Federn, Tintenfässer und Siegelwachs. Ohne es zu wollen, traten Harry Tränen in die Augen. Dieses Geschenk machte ihm bewusst, dass sein Gefährte ihn voll und ganz an seiner Seite akzeptierte und anerkannte. Das er nun Fürst Harry James Potter-Satanus-Hell war.

„Also wirklich, was machst du denn da?", fragte Luzifer. Er konnte es nicht haben, seinen Kleinen weinen zu sehen. „Heute Morgen werden wir unser Volk empfangen und auch die Delegationen der anderen Völker.", sagte der Höllenfürst gerade, als Harry ihn unterbrach.

„Delegationen der anderen Völker?", wiederholte Harry etwas irritiert.

„Nun ja, wie soll ich das sagen?", begann Luzifer nun etwas verlegen. „Es haben sich einige Völker mehr angemeldet, als wir dachten. Jedoch wollten wir auch niemandem absagen, denn sie kommen schließlich alle um dir zu gratulieren und dich kennen zu lernen".

„MICH?!", entfuhr es Harry perplex.

„Natürlich, wen denn sonst? Aber du musst keine Angst haben. Das schaffst du mit Leichtigkeit. Außerdem bin ich, Sirius, deine Tierschar und auch Danilo die ganze Zeit bei dir".

Harry schluckte den Klos herunter. Er sah Luzifer nochmals an und öffnete auch das zweite Geschenk, in welchem sich verschiedene Schmuckstücke befanden, die nicht nur sehr alt, sondern auch unglaublich wertvoll aussahen und Harry wirklich gut gefielen. „Danke, Luzifer!", meinte er und betrachtete die vier Ketten, zwei Oberarmreifen, zwei Armreifen und drei Ringe etwas genauer. Es handelte sich bei allen Schmuckstücken um Silberschmuck mit verschiedenen Ornamenten und Runen, sowie Drachen- bzw. Schlangenanhänger.


Sirius und Danilo waren beim Frühstück dabei, so wie auch Celina, Samu und Piero die sich extra schick gemacht hatten. Natürlich hatten sie ihm auch sofort zum Geburtstag gratuliert. Geschenke würden sie ihm am Nachmittag geben. Als Harry hörte, dass seine kleinen Hauselfenfreunde auch bei der Geburtstagsaudienz waren, entspannte er sich noch ein bisschen mehr. Schließlich lenkten Celina, Samu und Piero die Aufmerksamkeit auf sich, falls es Harry zu viel wurde.

Nach dem Frühstück hatten sich alle ihre Festtagsroben angezogen und liefen zum Festplatz.

Die Geburtstagsaudienz fand auf einem großen Platz statt, der wirklich schön geschmückt war. Es gab mehrere große Zelte mit langen Tischen und passenden Sitzgelegenheiten, bequemen Sesseln oder auch nur Stehtische. In zwei etwas kleineren Zelten befanden sich riesige Buffet mit ausgewählten Speisen für die verschiedensten Rassen. Viele Diener liefen herum und boten auf Tabletts die unterschiedlichsten Getränke an.

Girlanden, Luftballons, Blumenarrangements und Buketts, Tischschmuck und Dekorationen waren aufgestellt, hingelegt oder aufgehangen worden. Wobei die Luftballons ganz alleine auf Harrys Wunsch dort waren. Alles passte farblich gut zusammen und rundete das Bild ab.

Harry blickte sich um und bemerkte, dass wirklich sehr viele Gäste und Delegationen erwartet wurden, denn er konnte das Ende des Festplatzes gar nicht sehen.

Da die ersten Gratulanten schon da waren begaben sich Luzifer, Sirius, Danilo, die Hauselfenkinder und Harry zum Pavillon, der extra auf einem kleinen Podest stand, den man über vier Stufen erreichte. In der Mitte standen drei sehr bequeme Stühle, dahinter gab es eine zweite Reihe mit noch sieben Stühlen.

Luzifer, Harry und Sirius nahmen auf den Stühlen in der Mitte Platz. Celina, Samu, Piero, Danilo und Levin setzten sich hinter sie. Die zwei noch freien Stühle waren für Elbenkönigin Loredana und Heiler Meran.

Der Todesphönix und die Schneeeule nahmen auf Harrys Stuhllehne Platz. Tamy und Shadow wählten Luzifers und Sirius Schoss, während sich Damon und Fireball direkt vor Harrys Füße legten und somit eine natürliche Barriere schafften.

Absperrungen, Bänder und Wachen sorgten dafür, dass die Gratulanten auf das Podest zuliefen und anschließend nach links weg gingen, um sich etwas zu Essen und zu Trinken zu holen, sich ins Zelt zu setzen und sich dort unterhielten.

Heiler Meran nahm auf seinem Stuhl Platz. Luzifer hatte es so angeordnet. Er wollte sicher gehen, dass Harry sich nicht überanstrengte und sein Heiler einfach in der Nähe des Jungen war. Auch sollte er etwas auf Harrys Arm und das Handgelenk achten, denn Harry trug nun seit vier Tagen auch den Stützschlauch nicht mehr.

Gerade als sie Platz genommen hatten, traten die ersten Dämonen und auch Elben vor sie, verbeugten sich und gratulierten Harry zu seinem 18. Geburtstag und überreichten dem Jungen sogar Geschenke, welche Harry etwas rot und verlegen werden ließen.

„Es ist mir eine große Freude und Ehre sie hier zu begrüßen und das ich die Möglichkeit habe sie kennen zu lernen!", gab Harry von sich. Seine Stimme klang relativ sicher und Luzifer konnte wirklich nur ein ganz leichtes Zittern heraushören und dies erstaunte den Höllenfürst schon etwas. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet.

Sirius blickte zu Harry, als die Gruppe sich noch einmal vor ihnen verbeugten und dann nach links weg ging. Er war mächtig stolz auf sein Patenkind.

Langsam aber sicher wurde die Schlange der wartenden Gratulanten immer länger.

Als Loredana, Priesterin Santana und einige Elben erschienen, wartete schon eine richtig lange Schlange, bestehend aus Dämonen, Magischen Wesen und Tieren aller Alters- und Sozialschichten. Da standen tatsächlich Fürsten, Barone, Grafen, Lords direkt neben Dienstboten, Mägden, Köchen usw. und jeder von ihnen wollte einfach nur den schon an den Höllenfürsten gebundenen Gefährten sehen und kennen lernen.

Immer wieder wurden Geschenke an Harry überreicht, die zu Anfang noch von den Wachen entgegen genommen wurden. Doch dauerte es nicht lange und die drei Hauselfen übernahmen das im Wechsel und erheiterten die Umstehenden und vor allem auch Harry, der immer mal wieder ein helles Lachen hören ließ.

Sirius und Luzifer hielten sich die meiste Zeit im Hintergrund, denn Harry machte seine Sache wirklich sehr gut. Er hörte jedem aufmerksam zu, sprach sie mit ihrem Namen oder Titel an, nachdem sie sich vorgestellt hatten und bedankte sich mit einem Lächeln und Worten für ihr Erscheinen oder das Geschenk und lud jeden zum Essen und Trinken und einfach zum mitfeiern ein. Am Anfang hatte seine Stimme noch etwas brüchig und unsicher geklungen, doch dies änderte sich mit der Zeit und Harry wurde immer sicherer, was sich auch in seiner Stimme widerspiegelte.

Es freute den Jungen immer besonders, wenn er die vor sich stehenden Gratulanten schon kannte wie z.B. die Zentauren Asordin, Gefährtin Leyla und deren Sohn Akim oder Dämonin Marisha mit ihrem Söhnchen Victor, die Harry aus der Gerichtsverhandlung kannte. Paregi, Prinz der Veela, das weiße Einhorn Anubis oder Bari, die Priesterin der Bantshi, die alle Mitglieder des Magischen Konzils waren und zum gratulieren kamen, gerade weil sie Harry schon kennen gelernt hatten.

Vor allem bei den Konzilmitgliedern freute es ihn, denn so bekam er sie wenigstens mal zu Gesicht. Bei seinem Besuch während der Versammlung konnte er ja wegen der verbundenen Augen nichts sehen.

Immer wieder trafen neue Delegationen oder Einzelpersonen ein. Viele von ihnen wollten zuerst gratulieren und reihten sich in die Schlange ein, die zum Pavillon führte, in welchem Fürst Harry James Potter-Satanus-Hell saß und jeden empfing.

Irgendwann kam Harry aus dem Staunen gar nicht mehr raus, denn ihm war nicht bewusst bzw. er hätte nie gedacht, dass es wirklich so viele Magische Wesen, Tiere und Kreaturen gab. Dabei hatte er noch nicht einmal die Untergruppen einzelner Rassen berücksichtigt wie z. B. bei den Dämonen. Da gab es einfache Dämonen, Schattendämonen, Todesdämonen, Elementardämonen wie Feuerdämonen, Luftdämonen, Erddämonen oder Wasserdämonen.

Nach einer gewissen Zeit war Harry einfach nicht mehr in der Lage diese geballten Informationen über Rassen, verschiedene Wesen usw. auseinander zu halten oder aufzunehmen.

Harry dachte noch daran, dass man Dämonen am ehesten an ihren Flügeln auseinander halten konnte. Denn jeder der mindestens zu 50 Prozent ein Dämon war hatte auch Flügel bzw. Schwingen, war mehr oder weniger stark (körperlich wie auch magisch) und muskulös. Und hier half dann die Farbe, sie ihrer Rasse zuzuordnen. Einfache Dämonen hatten schmutzig-graue, mit Federn versetzte Flügel. Bei den Schattendämonen waren sie schwarz-violett. Feuerdämonen hatten rote Federn, die Flügel der Luftdämonen schimmerten in einem sehr blassem blau-grau, während die der Erddämonen einfach in braun und die der Wasserdämonen tiefblau waren. Nur die Todesdämonen hatten keine mit Federn versetzten Flügel, ihre waren eher lederartig und wurden nur Schwingen genannt. 'Ja, nur ich muss da natürlich wieder aus dem Rahmen fallen und schneeweiße Flügel mit einigen schwarzen und roten Federn drin haben.', dachte Harry.

Jeder den Harry kannte, meinte das die Farben seiner Flügel sehr außergewöhnlich, ja sogar einzigartig wären. Denn das hatte es bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht gegeben. Die Engel hatten schneeweiße Flügel. Und Todesengel entstehen aus der Verbindung zwischen einem Todesdämon und einem Engel, die hatten mit weißen und schwarzen Federn versetzte Flügel.

Aus den Augenwinkeln registrierte Harry eine helle Fläche und tauchte aus seinen kurzen Gedanken auf. Er erkannte große, schneeweiße Flügel und zuckte heftig zusammen. Er konnte sich nicht wirklich orientieren, weil drei Engel direkt vor ihm standen. Es waren drei Männer, die lange weiße Gewänder trugen. Ihre langen, hellen, fast weißen Haare und blauen Augen, sowie die großen ausgespannten schneeweißen Flügel ließen sie fast gleich aussehen.

Die Abgesandten der Engel standen nur erstaunt da und blickten irritiert auf Harry. Gerade weil sie immer noch nichts gesagt hatten, wurden Luzifer und auch Sirius, Meran und Loredana auf sie aufmerksam. Sie sahen alle gleichzeitig zu Harry, der die Engel mit weit aufgerissenen Augen anstarrte und scharf die Luft einzog, weil er vergessen hatte zu atmen.

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