118. Das war ein grosser Fehler

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Die Stunde verlief äußerst ruhig, da sich alle Gryffindors große Mühe gaben, nicht weiter aufzufallen. Vor allem Hermine hatte sehr viel zu tun den Anderen zu helfen, damit auch die Tränke von Ron und vor allem Neville einigermaßen gelangen.

Jeder der Schüler arbeitete konzentriert oder tat zumindest so. Dies war auch Severus recht, gab ihm dies doch die Möglichkeit über so einiges nachzudenken. Der schwarzhaarige Tränkemeister konnte nicht verhindern, dass seine Gedanken mehr oder weniger abschweiften und automatisch von Ray Satanus-Hell zu dem verstorbenen Harry Potter wanderten. Es bereitete ihm immer noch große Probleme und vor allem Schuldgefühle, dass er die Wahrheit nicht erkannte und es dem Jungen zusätzlich schwer gemacht hatte, anstatt ihm zu helfen und zu retten. Es zumindest zu versuchen... Wieder einmal schweiften seine Gedanken weit ab. Er machte wie automatisch einen Rundgang und überwachte die Arbeiten seiner Schüler. Und weil er so tief in Gedanken war, vergaß er sogar Kommentare zu einzelnen Tränken abzugeben, vor allem über die von dem jüngsten Weasleysohn und dem Longbottombengel.

Die erste Stunde wurde von der zweiten abgelöst. Es blieb weiterhin ruhig. Kein Kessel explodierte, nicht mal der von Neville, weil Hermine ihm geholfen hatte. Nevilles Trank war nicht perfekt so wie der von Draco, Ray oder Hermine. Aber er war ganz annehmbar und machte den Jungen richtig froh.

Am Ende der Stunde gaben sie die Tränke ab, die mit ihrem Namen versehen waren und verließen das Klassenzimmer und auch den Kerker, um zum nächsten Unterricht zu gehen.

Für die Slytherins stand erst eine Stunde Zaubertränke zusammen mit den Ravenclaws auf dem Stundenplan, dann folgte eine Stunde Verwandlung bei Schulleiterin McGonagall, da der neue Lehrer Professor Dumbledore noch nicht aus dem St. Mungo zurück war. Anschließend gab es Mittagessen.

Nach der Stunde liefen Draco und Ray zusammen mit Blaise, Milli, Crabbe und Goyle zur Großen Halle, um das Mittagessen einzunehmen. Natürlich waren auch Tom und die Tiere dabei. Und schon als die Gruppe die Halle betrat, merkten und spürten sie, dass etwas anders war. Ein Blick zum Lehrertisch zeigte ihnen dann was los war. Auf seinem neuen Platz saß Professor Albus Dumbledore in einem etwas auffälligen königsblauen Gewand und tat so als wenn nichts geschehen wäre.

„Oh, oh! Der Professor ist auch wieder da. Sein Aufenthalt in der "Geschlossenen vom St. Mungo" war ja nicht von langer Dauer. Er konnte sich also wieder ganz geschickt aus der Affäre ziehen.", flüsterte Draco den Anderen zu. Er wollte nicht, dass es irgendwelche Dumbledore-Anhänger hörten.

„Ja, dies kann er wirklich gut. Doch alles geht einmal zu Ende und zum Schluss muss jeder dafür bezahlen.", erwiderte Ray mit ruhiger und fester Stimme.


„Was? Wie meinst du das?", kam es nun sehr neugierig von Draco.

„Ach nichts... das ist allgemein doch so, oder? Ich habe schließlich mit ihm keine so positiven Erfahrungen gemacht. Mein Gefährte ist jetzt noch vollkommen wütend und würde diesem Dumbledore am liebsten das Fell bis über die Ohren ziehen. Das hat er zumindest gesagt.", meinte Ray und lächelte den Blonden leicht verlegen an.

„Das kann ich verstehen, wer würde das nicht".

„Oh!", war alles was Ray dazu noch sagen konnte.

Ganz zufällig blickten sich Draco und Ray dann in die Augen.

'Genau die gleiche Farbe wie Harry Potter!', schoss es Draco in dem Moment durch den Kopf.

'Seine Augenfarbe ist gar nicht grau wie ich immer dachte. Wenn man genau hinsieht, erkennt man das sie eisblau sind.', fuhr es Harry zur gleichen Zeit wie Draco durch den Kopf.

Dann lenkte Dumbledore die Aufmerksamkeit der Schüler auf sich, als er sich erhob und den Blick kurz über die vier Haustische schweifen ließ und anfing zu reden. „Liebe Schüler und Schülerinnen! Wie sie an meinem hier sein sehen, hat sich die Situation im St. Mungo in Wohlgefallen aufgelöst. Jedoch möchte ich noch eine Erklärung zu der Situation abgeben.", meinte der Weißhaarige. „Es tut mir furchtbar leid, wenn ich mit meinem "Ausbruch vor Überraschung" einige von euch regelrecht in Panik versetzt habe. Aber ich war einfach nur geschockt und überrascht, als ich den jungen Mann gesehen hatte. Diese Ähnlichkeit ist einfach gravierend. Ich habe damals den jungen Tom Riddle kennen gelernt und unterrichtet. Aus ihm wurde später der Dunkle Lord – besser bekannt unter Lord Voldemort – oder "Der-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf", wie er von allen genannt wurde.", erklärte Dumbledore. Er machte an dieser Stelle eine Pause und sah sich wieder genau um, ließ die Worte bei allen erst mal wirken.

Und zu seiner Freude zeigten die Worte genau die Wirkung die er erreichen wollte. Viele der Schüler blickten entsetzt zum Slytherintisch, an dem dieser Tom saß. Hier und da gab es sogar unterdrückte Entsetzensschreie oder Ausrufe. Geflüsterfeuer zogen durch die gesamte Halle. 'Na, wer sagt's denn!', dachte Albus nur. „So verstärkte sich mein Eindruck, als er diesen Namen als seinen bestätigte...", fuhr Albus fort. „Es ist natürlich klar, dass es wohl ein ungeheuerlicher Zufall ist, denn der Blutsbruder vom jungen Lord kann vom Alter her nicht Lord Voldemort sein. Deshalb möchte ich mich bei ihm entschuldigen.", fügte er am Ende hinzu und setzte sich wieder auf seinen Platz. Albus war sehr zufrieden. Er wusste, dass er sich geschickt verhalten und die ersten Weichen seines Planes gestellt hatte. Obendrein hatte er natürlich nichts zu befürchten und würde seine Magie nicht verlieren, wenn irgendwann einer seiner Gryffindors reagierte und nach seinen Wünschen handelte.

Nun gab es für die meisten der Schüler kein halten mehr. Sie redeten und diskutierten über das gerade Gehörte. Sie ließen sich auch von Schulleiterin McGonagall nicht davon abbringen, als sie alle um mehr Ruhe während des Essens bat.

Auch eine halbe Stunde später – als die meisten Schüler aufbrachen, um zum Unterricht oder in ihre Gemeinschaftsräume zu gehen – gab es kein anderes Thema. Es wurde immer noch darüber diskutiert.

Severus beobachtete diese Entwicklung mit einer gewissen Skepsis. Er befürchtete, dass dies noch ein Nachspiel hatte und negative Auswirkungen zeigte. Im Grunde war er sehr wütend auf den alten Mann. Denn mit seinem Verhalten und den passenden Worten säte er wieder mal großen Zwietracht zwischen Slytherins und den drei anderen Häusern. 'Verdammt Albus! Du schaffst es immer wieder meine Slytherins ins "Abseits" zu drängen!', schoss es dem Tränkemeister durch den Kopf.

So verging dieser Tag ohne weitere Ereignisse.

Trotz tiefer Abneigung und großer Bedenken musste Albus den Blutsbruder von Ray Satanus-Hell in den Mauern von Hogwarts dulden. Er konnte nichts dagegen unternehmen. Jedenfalls im Augenblick nicht, schließlich wollte der Ex-Schulleiter nicht seine Magie verlieren und als elender Squib enden. Albus hatte in all den Jahren gelernt, dass die Zeit meistens für ihn arbeitete und er sich einfach nur in Geduld fassen musste. Und genau dies wollte er jetzt auch tun und legte sich wieder einmal einen genialen Plan zurecht.


Schon am nächsten Morgen wollte Albus mit der Durchführung seines Planes anfangen. Leider stellte er jedoch fest, dass es nicht einfach bzw. fast unmöglich war, an diesem Tom heran zu kommen und ihn für seine Zwecke zu benutzen. Immer wieder entwischte Tom, weil die Tierkavallerie – wie Albus die Tierschar des jungen Lord nannte – ihm einen Strich durch die Rechnung machte. Dies brachte ihn meistens zur Weißglut. Er schob die Schuld automatisch diesem Tom zu, der die Tiere einfach verhext hatte. Bei Albus kam aber auch noch ein ganz anderes Gefühl auf, dass ziemlich an ihm nagte und das war purer Neid. Ja, der große und weise Dumbledore war sehr neidisch auf diesen Ray, wegen seiner absolut großartigen und genialen Tierschar, die er wirklich zu gerne hätte. Was könnte er nicht alles tun und erreichen, wenn die Tiere ihm gehörten und alles taten was er wollte, er deren Fähigkeiten völlig ausnutzen könnte.

Während Albus im Bezug auf Tom eine Niederlage nach der anderen einsteckte und auch an die Tiere selbst nicht annähernd heran kam, konnte er bei der neuen Schulleiterin einen Erfolg verbuchen. Denn Minerva hatte nach zwei Tagen eingehender Bearbeitung durch Albus zugestimmt das Alastor MadEye Moody, Remus Lupin und Nymphoman Tonks, Mitglieder des Phönixordens, nach Hogwarts kamen um die angespannte Stimmung in Hogwarts im Auge zu behalten und nach dem Rechten zu sehen.


Am Freitag trafen Moody, Lupin und Tonks dann in Hogwarts ein, wo sie von Minerva offiziell während des Essens in der Großen Halle begrüßt und eingeführt wurden.

Harry sah den ehemaligen Freund seiner Eltern und Paten Sirius einfach nur an und fragte sich wohl zum tausendsten Mal, ob auch er ihn so wie die anderen nur ausgenutzt und verraten hatte oder nicht. Er dachte an die gemeinsame Zeit in seinem dritten Jahr und konnte sich einfach nicht vorstellen, dass der Werwolf wirklich so durchtrieben und absolut böse war. Jedoch musste er sich eingestehen, dass er dies auch von Dumbledore, Ron und Hermine nicht erwartet hätte.

Der Höllenfürst erschien immer wieder in Hogwarts, verbrachte meistens den Nachmittag oder sogar die Nacht bei seinem Kleinen und schaute nach dem Rechten. Vor allem Dumbledore wurde von ihm sehr misstrauisch und skeptisch beobachtet und unter die Lupe genommen. Dabei stellte Luzifer fest, dass der Weißhaarige mehrmals durcheinander, fahrig und sehr nervös wirkte. Luzifer konnte ja nicht ahnen, dass er damit genau richtig lag. Denn Albus Dumbledore bekam immer noch Besuch von Erzengel Raphael, obwohl er gar kein Schulleiter mehr war. Und auch Holly stellte ihre Besuche bei ihm in seinem neuen Quartier keineswegs ein. Es störte sie auch nicht, dass Dumbledore nun wusste wer sie war. Denn Dank Harrys Hilfe und dem "Amulett da Lar" hatte er absolut keine Gewalt mehr über sie bzw. das Schloss.

Natürlich ließ sich der Höllenfürst von den drei Schattenläufern immer alles über die Zeit, in der er nicht anwesend war, ganz genau berichten. Zorn erfasste ihn, als Hadi ihm mitteilte, dass der ehemalige Schulleiter immer wieder versuchte an Tom heran zu kommen und von den Tieren geschickt und erfolgreich – sicher auch dank dem Zutun der Schattenläufer – daran gehindert wurde. Diese Tatsache freute Luzifer besonders und es amüsierte ihn, wenn er sich den alten Mann dabei vorstellte. Beruhigt war er dann, als er erfuhr das Dumbledore und auch gewisse Gryffindors sich Ray gegenüber völlig ruhig und desinteressiert zeigten. Er schärfte allen trotzdem ein, wachsam und aufmerksam zu sein, um keine böse Überraschung zu erleben.

Angenehm überrascht war der Höllenfürst, als Harry ihn in den neunten Stock brachte und ihm Holly, die personifizierte Seele Hogwarts und auch die Gemälde der Hogwartsgründer vorstellte.

Es dauerte eigentlich nur wenige Sekunden, bis Luzifer das kleine weißhaarige Mädchen akzeptierte und sie mochte. Dies beruhte auf Gegenseitigkeit und Holly versprach dem Höllenfürst obendrein, dass sie immer auf Harry aufpassen und ihn beschützen würde – er innerhalb ihrer Mauern völlig sicher wäre.

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James und Lily waren schon sehr lange an diesem trostlosen Ort in der Hütte vor den Felsen. Keiner von ihnen konnte sagen ob es erst drei, vier oder fünf Wochen oder sogar schon mehrere Monate waren...

Inzwischen war Lily aber wirklich wütend auf ihren Mann. Sie vermutete, dass sie immer noch hier festsaßen, weil ihr "lieber Ehemann" absolut keine Einsicht zeigte oder einsah das er mit dieser verbohrten Einstellung ihren Sohn eindeutig immer weiter von ihnen entfernte.

Deshalb gab es nun immer wieder Streitgespräche zwischen ihnen, weil Lily wollte das James sich bei Harry, Luzifer und auch Sirius und seinem Gefährten entschuldigte. Doch dieser war strikt dagegen, und stritt sich mit seiner Frau. Er wollte schließlich nicht klein beigeben oder einen Rückzieher machen – schließlich war er doch der Mann.

James war aufgebracht und fauchte Lily richtig an, beschimpfte sie sogar.

„Ich kann dich einfach nicht verstehen, James. Warum tust du das nur? Du musst doch einsehen, dass sich die Zeiten ändern, wirklich geändert haben. Und das es immer wieder Beziehungen zwischen Männern bzw. Magischen Wesen und Zauberern geben wird.", erklärte Lily gerade.

Sie wurde jedoch sehr rüde von James unterbrochen. „Das ist einfach nur widerlich. Schon alleine bei dem Gedanken könnte ich kotzen. Mein Sohn ist bestimmt nicht so eine Schwuchtel. Er ist ein Potter. Und deshalb hat er sich auch angemessen zu verhalten, und damit basta!", fuhr James ihr ins Wort.

„Du bist wirklich total verbohrt. Hoffentlich musst du bzw. wir das nicht irgendwann bereuen. James, dies ist ein sehr großer Fehler von dir. Ich spüre das. Versuch es doch bitte.", entgegnete sie.

Nun hatte James wirklich genug. Er hatte die Nase voll und stapfte sehr aufgebracht davon. Er wollte etwas durch die ihm schon bekannte Gegend streifen, um sich abzureagieren und das blöde Gerede seiner Frau nicht länger hören zu müssen. Am Ende wusste er nicht mehr wo er war. James konnte weder die Felsen noch die Hütte mit Lily wieder finden, obwohl er genau den gleichen Weg zurück gelaufen war.

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Ray saß am Samstag zusammen mit einigen Slytherins, Tom, Shadow, Damon und Fireball in der Bibliothek, um seine noch nicht fertigen Hausaufgaben zu machen. Jeder von ihnen, auch Tom, arbeitete konzentriert und effektiv und ließ sich nicht einfach so ablenken.

Der Schattenkater, Feuerdrache und Höllenhund beobachteten die Schüler und machten sich einen Spaß daraus, Hermine Granger zu ärgern. Immer wenn diese zu einem Regal ging, um sich ein weiteres Buch zu holen, brachten die Tiere ihre schon auf dem Tisch gesammelten Werke zurück an ihren Platz. Dabei nutzten sie ihre Magie und Fähigkeiten, in dem sie die Bücher zurück schweben ließen oder Shadow sie unsichtbar machte, damit die anderen Beiden sie an der Gryffindor vorbei trugen. Anschließend amüsierten sie sich über Grangers nicht jugendfreien verbalen Ausbrüche und ihr Bemühen die Werke wieder herbei zu schaffen.

Am Ende hatten die drei magischen Wesen es aber doch geschafft, ihren Herrn und seine Freunde abzulenken und auf ihr kleines Spielchen aufmerksam zu machen und sie königlich zu amüsieren.

Dies bekam dann auch Hermine mit. Sie fauchte Ray, Draco und jeden einzelnen von ihnen an, tat aber ansonsten nichts, da sie alleine und die anderen eindeutig in der Überzahl waren. Innerlich ärgerte sie sich schon sehr, dass sich ausgerechnet jetzt keiner von den Anderen blicken ließ.

Am Ende bekam sie dann eine viel wirkungsvollere Hilfe, dachte sie, als Professor Dumbledore persönlich auf sie zutrat und sie ansprach. Mit kurzen Worten erklärte sie ihm ihr Problem, zeigte auch auf die Gruppe Slytherins, die in der Nähe saßen und über sie zu lachen und zu kichern schienen.

Obwohl das Oberhaupt des Phönixorden absolut keine Lust oder Zeit hatte, ging er zum Tisch der Slytherins, um sie zur Rede zu stellen und ihnen Punkte abzuziehen und saftige Strafarbeiten zu verteilen.

Leider lief es gar nicht so wie Albus sich das gedacht hatte. Denn Zauber, die er selber gesprochen hatte, zeigten ihm das keiner der Slytherins und auch Tom absolut nichts damit zu tun hatten.

„Wieso glauben sie eigentlich, dass von Slytherins immer etwas Negatives oder Böses ausgeht?", wollte Ray von seinem Verwandlungslehrer wissen. Er sah ihn dabei sehr herausfordernd an.

„Was fällt dir eigentlich ein?", fauchte dieser sofort drauf los. Albus war einfach genervt und unendlich wütend, weil die Hauselfen ihm immer noch den Dienst versagten und er sich um sein Quartier und sogar die Wäsche selber kümmern musste.

Damon konnte ein Knurren nicht unterdrücken. Auch der Feuerdrache ließ ein unterdrücktes Grollen hören.

„Halte deine Tiere im Zaum, sonst sind sie die längste Zeit an deiner Seite gewesen!", fuhr Albus Ray an.

„Unsinn. Meine Tiere bleiben immer bei mir, da können sie gar nichts gegen tun!", entgegnete er sofort.

„Das werden wir schon sehen.", konterte Dumbledore. „Was bildest du dir eigentlich ein, du halbe Portion!", fauchte Albus.

Fireball sah nur noch rot und war etwas wütend. Er wollte nicht hinnehmen, dass jemand so mit seinem Herrn sprach. Deshalb pustete er mehrmals in Dumbledores Richtung und grollte erneut. Nur wenige Sekunden später sengte der Feuerdrache Dumbledores Bart an, weil er wusste das dieser so großen Wert darauf legte.

Ohne noch etwas zu sagen oder zu tun, verließ Albus die Bibliothek, um sich in seinen Räumen den Schaden genau anzusehen und zu retten was noch zu retten war.

Zwei Stunden hatte Albus am Ende gebraucht, um den Schaden an bzw. in seinem Bart zu beheben und alles wieder in Ordnung zu bringen. Nun musste er sich sogar beeilen, um nicht zu spät zum Abendessen zu kommen. Zuerst bemerkte er überhaupt nicht, dass der eine oder andere Schüler erstaunt und entsetzt schaute oder zu kichern anfing, wenn er an ihm vorbei eilte. Doch dann teilte Neville Longbottom ihm mit, dass auf seinem Rücken ein Zettel kleben würde. Abrupt blieb Albus stehen und forderte den Jungen auf, ihm den Zettel augenblicklich zu geben. Nur Sekunden später hielt er das Blatt in der Hand und las die kurze Botschaft. Da stand in leuchtend roter Schrift: "Ich hasse alle magischen Wesen".

Es herrschte betretene Stille um ihn herum.

„Wer war das? Wer hat mir dies auf den Rücken geklebt?", wollte er zornig wissen.

„Ich!", kam es mit kindlicher Stimme.

Albus musste sich gar nicht zu ihr umdrehen. Er kannte diese Stimme inzwischen zu Genüge und wusste, dass es Holly war. Aus diesem Grund wollte er auch nicht näher darauf eingehen oder sich verraten. Jedoch stritt er dies vehement ab und behauptete das Gegenteil. Er machte gute Miene zu ihrem bösen Spiel, wie er fand und reagierte in keinster Weise darauf. „Das ist ein Scherz, nicht wahr?", meinte er und steckte den Zettel ein. Dann eilte er in die Große Halle, um schnell weg zu kommen.

Holly blieb im Gang stehen und schaute dem Weißhaarigen und den Schülern nach, die nun in der Großen Halle verschwanden. 'Schade, dass hat leider nicht geklappt. Aber noch ist nicht aller Tage Abend und ich werde dich erwischen und überführen. Dann zeigst du dein wahres Gesicht und wirst von hier verschwinden!', dachte Holly und kehrte in den neunten Stock zurück.

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Sirius hatte sich gerade auf die bequeme Couch gelegt, um sich etwas auszuruhen. Dies lag vor allem daran, dass es jetzt sehr ruhig im Höllenpalast war seit Harry, Tom und seine Tiere nach Hogwarts zurückgekehrt waren.

Natürlich nutzte er täglich das Amulett da Lar, um mit seinem Patenkind oder Tom zu sprechen oder Santana, Loredana, Helena & Manuel mit ihnen sprechen zu lassen, welche die Zwei und auch die Tiere genauso vermissten wie er.

Nun kam Sirius dazu, konnte sich voll und ganz auf die Schwangerschaft und so konzentrieren. Besondere Freude bereitete ihm das Kinderzimmer einzurichten und mit Danilo einkaufen zu gehen, um alles für die Ankunft ihrer Kinder vorzubereiten. So wollte er auch vor der Geburt noch alles Rechtliche als Blackerbe klären.


Sirius und auch Danilo waren an diesem Montag, dem 11. Januar, pünktlich um 10.°° Uhr in der Winkelgasse bei Gringotts, da sie einen Termin hatten, um alle Angelegenheiten der Blacks zu regeln und Einsicht in die Verliese zu nehmen. Gleichzeitig wollte Sirius als sein Patenonkel alles für Harry regeln.

Die Kobolde waren sehr freundlich und zuvorkommend ihnen gegenüber. Sie sorgten für mehrere Annehmlichkeiten, um besonders Sirius den Aufenthalt in Gringotts so angenehm wie möglich zu machen und ihn in seinem Zustand zu schonen, wenn er gleich alles erfahren würde. Dabei ging es vor allem um die Potter-Verliese und Anordnungen, Harry Potter betreffend.

Trotzdem fiel Sirius am Ende aus allen Wolken und regte sich mächtig auf, als ihm nach und nach mitgeteilt worden war, dass Albus Dumbledore ganz regelmäßig Gold aus Harrys Verlies nahm und auch einige Transaktionen monatlich getätigt wurden. Dumbledore bezahlte den Dursleys Geld, ließ auch den Weasleys und Hermine Granger Geld zukommen. Er sorgte dafür, dass Harry am Anfang des Schuljahres immer nur Geld für die neuen Schulbücher, Umhänge, Zutaten und andere schulischen Dinge zur Verfügung hatte. Zumindest hatte er hier die Antwort, warum Harry keine angemessene Garderobe besessen hatte und vor allem bei den Muggelverwandten oft nur richtige Lumpen trug.

Der Blackerbe kochte vor Wut und war so was von geladen und zornig, dass nicht mal Danilo ihn davon abhalten konnte nach Hogwarts zu stürmen, um Albus Dumbledore zur Rede zu stellen..

Unangemeldet und völlig überraschend tauchte der schwangere Sirius zusammen mit Danilo während des Mittagessens in der Großen Halle auf und flippte mehr oder weniger aus, als er den Weißhaarigen nach langer Zeit wieder sah und mit den Vorwürfen des Diebstahls und der Urkundenfälschung konfrontierte. Denn genau dies hatte er getan, als er sich als Harrys Vormund ausgab und sich munter an dessen Geld bediente.

Jeder sah bzw. starrte auf den stark gewölbten Babybauch, immer wieder fielen unschöne Äußerungen deshalb, weil es stark geteilte Meinungen zu dem Thema "Männerschwangerschaften" gab. Es wurden auch Beschimpfungen losgelassen, jedoch gaben sich die Sprecher nicht zu erkennen.

Sirius reagierte nicht darauf, da ihm die Meinungen und Äußerungen vollkommen egal waren. Doch er gab sich vor allen zu erkennen und teilte ihnen mit, dass er Sirius Black wäre – der Patenonkel von Harry Potter. „Und genau deshalb bin ich hier, Dumbledore!", zischte Sirius gerade. Er musste sich immer noch zusammenreißen, um diesem alten Gichtsack nicht an die Gurgel zu gehen und ihn zu erwürgen.

„Ich muss doch schon bitten, Sirius! Ein bisschen mehr Respekt!", entgegnete Albus. Er kämpfte immer noch um seine Fassung, weil er mit seinem Erscheinen nie im Leben gerechnet hatte. Schließlich war der ehemalige Schulleiter der Meinung, dieser elende Blackerbe hinter dem Schleier des Todesbogen verrottete.

Diese Offenbarungen versetzen viele der Anwesenden in Entsetzen, Erstaunen und Panik.

„Respekt, dass ich nicht lache. Du redest von Respekt, gerade DU, wo du doch ein gemeiner Dieb und sogar Mörder bist!", warf Sirius ihm vor.

„Also wirklich. Was soll denn das?", konterte Albus.

„Ich sage nur die Wahrheit. Willst oder kannst du die Wahrheit nicht vertragen?"

Es entbrannte ein regelrechtes Wortduell zwischen Albus und Sirius. Dies ließ die Anwesenden immer wieder zwischen den beiden hin und her blicken.

Albus war mittlerweile fix und fertig, mit seinen Nerven ziemlich am Boden. Er stand unter enormem Stress und reagierte dann einfach nur noch instinktiv. Plötzlich und ganz ohne Vorwarnung zog Albus seinen Zauberstab aus dem Ärmel seines Gewandes und feuerte einen Schneidefluch auf den Schwangeren ab, der diesen an Bauch und Hüfte traf und eine große klaffende Wunde hinterließ.

Sirius stand noch einige Augenblicke da, schaute geschockt auf Bauch und Hüfte, versuchte krampfhaft das herauslaufende Blut mit seinen Händen aufzuhalten. „Meine Babys.", hauchte er nur noch und brach vor den Augen aller zusammen, wurde von Danilo aufgefangen und behutsam auf den Boden gelegt.

Entsetzte Schreie, Schluchzer und Ausrufe erfüllten die Halle. Das zeigte das der eine oder andere richtig aufgebracht war, vor allem Danilo, der seinen schwer verletzten Gefährten in den Armen hielt und Angst um dessen Leben und das der Drillinge hatte.

Sowohl Madame Pomfrey als auch Severus Snape eilten sofort zu ihnen, um sich um den Verletzten zu kümmern.

Harry hockte unmittelbar neben Siri. Er zitterte am ganzen Körper vor Schock und Angst.

Während der Tränkemeister und die Medi-Hexe sich um dessen Versorgung kümmerten, erhob sich Harry und trat vor Dumbledore.

Harry blickte ihn mit funkelnden Augen an. „Alter Mann, du hast in deinem Leben mehr Fehler gemacht als sonst einer – sehr gravierende sogar...". Hier hielt er kurz inne, seine Augen funkelten und glitzerten noch mehr. „Aber das hier – der Angriff auf Sirius und den Drillingen – war wohl dein größter Fehler... noch größer als die Vergehen an James, Lily und vor allem Harry James Potter – den DU – auf dem Gewissen hast!", sagte Ray mit enorm eisiger und durchdringender Stimme, was vielen der Anwesenden eine richtige Gänsehaut bescherte. Dies war auch bei den drei Auroren und dem Minister so, die von Minerva McGonagall gerufen worden waren und die Worte des Jungen von Anfang an gehört hatten. „Du solltest dir wünschen, dass er und die Kinder es überstehen, denn sonst wirst du es in mehr als einer Hinsicht bereuen!", fügte er hinzu.

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