137. IRRWEGE

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Tonks hatte noch bis spät in die Nacht an ihrem Befreiungsplan gearbeitet, den sie schon am nächsten Tag umsetzen wollte. Sie durfte schließlich nicht zu lange warten, um am Ende ihren Schatz nicht zu verlieren.

So erschien am nächsten Morgen eine aufgeregte Tonks im Ministerium und begann mit ihrer Arbeit. Zumindest sah es für jeden so aus. Doch in ihrem Inneren war sie so dermaßen durch den Wind, dass sie niemals in der Lage gewesen wäre, eine sinnvolle Arbeit abzuliefern. Hinzu kam das Tonks das Gefühl hatte, jeder der ihr begegnete wüsste genau über ihre Absichten Bescheid, als wenn sie dies in großen Buchstaben auf ihrer Stirn stehen hätte. Und dies machte sie überaus nervös.

Schon nach knapp einer Stunde legte ihr Chef der Aurorin nahe, nach Hause zu gehen und sich erst einmal auszukurieren, da er auch nicht wusste was mit Tonks los war.

Im ersten Moment wollte sie ihrem Gegenüber vehement widersprechen, doch dann besann sie sich und dachte das es doch wirklich die Gelegenheit wäre und stimmte Philipp schließlich zu. Es hatte sie noch nicht mal gewundert, dass Greg heute gar nicht da war, obwohl er ja eigentlich auf dem Plan stand. Aber schließlich musste jeder mal frei haben.

Keine zehn Minuten später räumte sie ihren Arbeitsplatz auf und verabschiedete sich noch kurz von den Kollegen, um dann mit hängenden Schultern zum Aufzug zu laufen. Mehrere Kollegen blickten ihr mit dem Kopf schüttelnd hinterher und fragten sich wirklich was mit Tonks los war.

Besagte Person betrat gerade den Aufzug, blickte sich noch mehrmals verstohlen um und stieg dann schnell ein. Sie freute sich wirklich riesig, weil kein Anderer in den Aufzug stieg. So drückte sie auf den Knopf und fuhr langsam und gemächlich immer weiter nach unten – kam ihrem eigentlichen Ziel immer näher und das erleichterte sie ungemein.

Tonks registrierte die Schweißperlen, die ihr die Wange und den Rücken herunter liefen, hörte ihren mehr als beschleunigten Herzschlag, auch den abgehackten Atem und schüttelte leicht ihren Kopf. 'Mensch Tonks, reiß dich mal zusammen, du bist doch Aurorin und hast schon viele Einsätze hinter dich gebracht und warst da immer ausgeglichen und sehr gelassen.', sprach sie in Gedanken zu sich selber.

Sie war wirklich froh, dass dies wohl geholfen hatte, denn ihr Herzschlag beruhigte sich allmählich. Was dann folgte, erschien ihr später einfach nur absurd und wie in einem falschen Film.

Tonks fuhr mit dem Aufzug nach unten in die erste bzw. unterste Untergeschossebene, schaute vorsichtig aus dem Aufzug raus und vergewisserte sich das niemand da war und sie sah. Ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht, denn sie hatte wirklich großes Glück. Der gesamte Gang war vollkommen leer.

Deshalb hielt sie sich auch nicht lange hier auf und ging zielstrebig auf den Gang zu, in dem sich die Zellen befanden. Sekunden später öffnete sie die Tür, die zum Zellentrakt führte und lugte sehr vorsichtig hinein, ob auch niemand da war. Wieder hatte sie Glück und näherte sich nun der Zelle 333, in der sich laut ihrer Kollegen, Remus befinden sollte. Schon seit sie den Aufzug verlassen hatte, horchte sie auf jedes Geräusch. Doch es war still ... absolut still – kein Geräusch war zu hören, absolut gar nichts.

Und gerade dies wunderte Tonks nun schon etwas, denn eigentlich war es nie so ruhig, wenn sich Gefangene in den Zellen befanden. Sie war schon oft hier gewesen und hatte es selber erlebt. „Vielleicht schläft Remus gerade!", redete sie sich selbst zu, wollte sich eigentlich nur dadurch beruhigen.

'Endlich!', schoss es ihr durch den Kopf, als sie vor Zelle 333 stand und noch einmal angestrengt horchte.

Da sie aber nichts hören konnte, griff sie nach ihrem Zauberstab, hielt ihn an die Zellentür und sprach ihr Passwort. Dann beobachtete sie wie sich die Tür fast im gleichen Augenblick problemlos öffnete. Mit einer schnellen Bewegung öffnete sie die Tür und trat ein, um ihren Liebsten endlich in die Arme schließen zu können.

Doch dann blieb sie wie angewurzelt mitten in der Bewegung stehen und starrte in die Zelle hinein. Sie konnte und wollte es einfach nicht glauben, denn die Zelle war l e e r . Remus Lupin war nicht da.

„REMUS?", entfuhr es ihr ziemlich laut. Sie konnte ihre Verblüffung nicht verbergen – wechselte ihre Haarfarbe im Sekundentakt, ohne das sie dies überhaupt bemerkte. Im Grunde bekam sie im Augenblick überhaupt nichts mit. Sie registrierte weder das ihr Tränen in Sturzbächen über die Wangen liefen, dass sie immer wieder sehr laut nach dem Werwolf rief, hörte auch nicht diesen durchdringenden Piepton – den Alarm – den sie selbst ausgelöst hatte und der automatisch die Aurorenzentrale verständigte.

Keine zwei Minuten später erreichten Philipp, Derek und Scott den Zellentrakt und fanden dort eine völlig desorientierte und nach Lupin rufende Tonks vor, die heulte wie ein Schlosshund, komplett weg getreten war und sie noch nicht einmal zu bemerken schien.

„Was geht denn hier vor? Ich dachte Tonks ist nach Hause, weil es ihr nicht gut ging?", kam es von Derek, während er versuchte seine Kollegin aus der Zelle zu dirigieren.

Doch gerade dies stellte sich dann als äußerst schwierig heraus, da sie nun anfing zu kreischen und jeden kratzen wollte, der sich ihr nur etwas näherte.

„Ich habe wirklich keine Ahnung. Aber sie scheint völlig neben sich zu stehen. So wird das wohl nichts. Am besten rufen wir erst mal unsere Medi-Hexe.", entgegnete Scott und hielt sich seine schmerzende und blutende Wange, wo Tonks ihn heftig gekratzt hatte.

Philipp sagte gar nichts dazu, sondern rief einfach die Medi-Hexe. Diese würde Tonks ohne Schwierigkeiten außer Gefecht setzen und ruhig stellen, bis sie sich beruhigt hatte und wieder sie selbst wäre.


„Accio Tonks Zauberstab!", hörte man nun Philipp sagen. Der Chefauror wollte natürlich sicher stellen, dass Tonks nicht doch noch auf die Idee kam ihren Zauberstab zu benutzen und eventuell sogar jemanden ernsthaft damit verletzte oder sogar schlimmeres.

Diese war im Augenblick von der Aktion völlig überrumpelt und konnte nicht verhindern das ihr eigener Zauberstab sicher in der Hand des anderen landete.

„Macht das ihr weg kommt! Ich will sofort zu Remus ... Seid ihr nicht mehr ganz dicht, mir einfach meinen Schatz weg zunehmen!", fuhr Tonks gerade Scott an und sah deshalb nicht wie die Medi-Hexe des Ministeriums auf der Bildfläche erschien und von Philipp über die momentane Lage aufgeklärt wurde.

Scott und auch Derek standen unmittelbar in bzw. direkt vor der Zellentür, während sich Tonks immer noch darin befand. Philipp und Anna, die Medi-Hexe, standen ungefähr zwei Meter davon entfernt im Gang.

„Was ist denn geschehen? Hat sie vielleicht einen schwarzmagischen Zauber oder Fluch abbekommen?", wollte Anna gerade wissen, während sie die Aurorin musterte und eingehend beobachtete.

„Wir wissen es selber nicht so genau. Doch einen Zauber oder Fluch können wir definitiv ausschließen. Jedoch redet sie wirres Zeug und behauptet das wir ihr ihren Schatz Remus wegnehmen – na so was in der Art eben.", gab Philipp der Medi-Hexe Auskunft.

„Aha, ich verstehe.", antwortete diese nur, kassierte dafür einen fragenden Blick des Chefaurors, ohne jedoch darauf einzugehen. Anna trat nun an die Tür zur Zelle heran und ließ die Aurorin nicht mehr aus den Augen. Sie bemerkte natürlich sofort, dass diese völlig neben sich zu stehen schien, was in dem enorm schnell aufeinander folgenden Haarfarbenwechsel deutlich wurde. Doch auch Tonks Augen verrieten der Medi-Hexe das diese momentan nicht Herr ihrer Sinne war. Ohne zu zögern nahm sie nun ihren Zauberstab in die Hand, richtete ihn auf Tonks und sprach insgesamt drei verschiedene Diagnose-Zauber, um einen ausführlichen Bericht zu erhalten.

Es vergingen wirklich nur Sekunden, bis sie das erste Pergament mit den Ergebnissen in Händen hielt und es sofort studierte.

„Ich will zu Remus. Bitte sagt mir doch wo er ist?", fragte Tonks nur sehr leise.

Scott trat etwas zur Seite, um der Medi-Hexe Platz zu machen, Derek schlich sich auf ein Zeichen von Anna lautlos an Tonks heran. Wahrscheinlich hätte er gar nicht so leise sein müssen, denn Tonks nahm nichts mehr um sich herum wahr.

Dann ging alles ganz schnell.

Anna richtete ihren Zauberstab erneut auf Tonks, nachdem sie alle drei Pergamente mit den Ergebnissen der Diagnose-Zauber gelesen und studiert hatte. Sie sprach einen sehr starken und effektiven Schlafzauber über die Aurorin und rief Derek nur, „Auffangen" zu und registrierte das angesprochener Auror dies reflexartig tat und seine Kollegin somit vor einen Sturz auf die harten und kalten Steine bewahrte.

Tonks selber hatte den Zauber nicht mal kommen sehen. Sie wusste nicht was sie da völlig unvorbereitet getroffen hatte und sackte im gleichen Augenblick schlafend in sich zusammen, wurde jedoch von Derek aufgefangen, bevor sie Bekanntschaft mit dem Boden machen konnte.

Derek nahm die junge Frau auf den Arm und trug sie auf Anweisung der Medi-Hexe zur Krankenstation.

Auch Scott und Philipp begleiteten sie und wollten sicher stellen, dass diese nicht doch noch entkam. Schließlich hatte Tonks Verhalten die anderen in Aufruhr versetzt und viele neue Fragen aufgeworfen.

„Was stimmt denn mit ihr nicht?", fragte Philipp, dem alles absolut unwirklich vorkam, da er Tonks schon mehrere Jahre kannte und als zuverlässige und kompetente Kollegin kennen gelernt hatte.

„Ich konnte feststellen das sie bzw. ihre hohe Geistmagie den Einfluss und die Manipulationen bei Remus Lupin verursacht hat.", begann Anna zu erklären, wurde aber direkt von Scott unterbrochen.

„Das kann jawohl nicht wahr sein. Was denkt sich Tonks denn dabei?", fragte Scott aufgebracht, unterbrach so den Redefluss der Medi-Hexe.

„Also das ist ein weiterer wichtiger Punkt, der wohl am Ende einiges erklären wird und ins richtige Licht rückt.", entgegnete sie und sprach sofort weiter. „Anhand der Diagnose-Zauber weiß ich das auch bei Tonks Manipulationen und Angriffe auf ihren Geist stattgefunden haben. Sie scheint laut ihrer Äußerungen unsterblich in diesen Werwolf Remus Lupin verliebt zu sein, wurde von Anderen angestachelt und setzte sich selbst unter Druck. Vermutlich ließen die Panik und sehr große Verlustängste – Remus endgültig an seinen Gefährten zu verlieren – sie am Ende so handeln und völlig die Kontrolle über sich selber verlieren.", erklärte die Medi-Hexe.

„Greg hatte mich noch am gestrigen Abend darüber informiert, dass er Remus Lupin auf direktem Befehl des Ministers mit zu sich nach Hause nahm. Minister Fudge konnte Greg wohl überreden, den Werwolf erst mal mit nach Hause zu nehmen, damit er in einer schöneren Umgebung wäre und sich erholen konnte.", teilte Philipp den anderen dann mit.

„Eine gute und effektive Idee. Wer weiß was sonst geschehen wäre, wenn Tonks diesen Lupin von hier weg gebracht hätte.", sagte Anna.

„Kannst du uns sagen, wer Tonks Geist manipuliert und daran herum gepfuscht hat?", fragte Philipp neugierig.

„Nette Umschreibung ...", erwiderte Anna sofort und sah den Chefauror mit ernster Miene an, „Aber ich finde wir sollten es genau so nennen wie es ist bzw. was es ist – nämlich eine geistige Vergewaltigung, richtig?", fügte sie betroffen hinzu.

„Ja, du hast ja Recht. Ist schließlich kein Kavaliersdelikt.", antwortete dieser sofort.

„Es wird mit bis zu drei Jahren Askaban bestraft, in ganz harten Fällen können es sogar bis zu zehn Jahre werden.", mischte sich nun Scott ein und zitierte den Eintrag aus ihrem Haftstrafenkatalog.

„So ist es. Ach, bevor ich es vergesse. Nein, ich konnte leider keine einwandfreie Magiesignatur mehr ausfindig machen oder erkennen. Die letzte geistige Vergewaltigung muss also schon mindestens fünf oder sechs Tage her sein.", teilte Anna den anderen mit. „Tonks wird erst mal auf der Krankenstation bleiben. Ich lege sie in Zimmer zehn. Es ist gesichert und verriegelt, so das sie nicht weg kann. Außerdem gebe ich einem Geistheiler aus dem St. Mungo Bescheid, der sie sich mal genauer ansieht und entstandene Schäden in ihrem Geist repariert und behandelt. Eine umfangreiche Befragung wird also nicht vor übermorgen möglich sein.", meinte Anna gerade.

„Nicht gut, aber leider nicht zu ändern. Schließlich geht die Gesundheit vor.", entfuhr es Philipp.

Die drei Auroren halfen der Medi-Hexe noch ihre Kollegin in besagtes Zimmer zu bringen und es zu sichern. Dann kehrten sie in ihre Zentrale zurück, um sowohl den Minister wie auch Greg bei sich zu Hause über die neuesten Geschehnisse zu informieren.

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Sarah, Severus und Melania befanden sich immer noch im Kaminzimmer. Sarah hielt ihren Gefährten fest und sicher im Arm, streichelte ihm unentwegt über den Rücken, um Severus auch weiter zu beruhigen, während Melania dem Tränkemeister ununterbrochen irgendwelche Nichtigkeiten ins Ohr flüsterte, obwohl dieser eingeschlafen war. Es hatte wirklich eine Ewigkeit gedauert, bis es der Lichtelbe – Sarahs Innerem Wesen – gelang zu Severus bzw. seinem inneren Wesen – dem Dunkelelb – durchzudringen und ihn regelrecht einzulullen und zu beruhigen.

Sowohl Melania wie auch Sarah waren sehr ergriffen und erschüttert gewesen, als ihnen das ganze Ausmaß von Severus' Zusammenbruch bewusst wurde. Vor allem Melania war klar, dass noch ein hartes Stück Arbeit auf sie alle zukommen würde, um die enorm verletzte Seele des jungen Mannes und Sarahs Gefährten zu heilen ...

„Hast du etwas von diesen Streichen und Angriffen durch deinen Bruder und seinen Freunden gewusst?", wollte Melania wissen. Sie hatte aufgehört ihm etwas ins Ohr zu flüstern.

„Nein, Oma ... natürlich nicht. Es ist in meinen Augen nur feige mit mehreren auf einen los zu gehen und ihn zu verzaubern und zu verfluchen. Und du kannst dir gewiss sein, dass ich Siri deswegen noch die Ohren lang ziehe und ihm ganz gehörig die Meinung geige!", entfuhr es Sarah und man konnte in ihrer Stimme die Erregung und Aufgebrachtheit regelrecht hören.

Weder Sarah noch Melania bemerkten das Severus gerade aufgewacht war und jedes ihrer Worte vernommen hatte. Jahrelange Spionagearbeit hatten den Tränkemeister gelehrt, sowohl seine Atmung wie auch den Herzschlag bewusst unter Kontrolle zu haben, um sich nicht selber zu verraten. So lag Severus sicher in Sarahs Armen, spürte den festen Griff seiner Gefährtin und auch die absolute Nähe zu ihr. Normalerweise vermied er wirklich jeden Kontakt zu anderen, egal um wen es sich dabei handelte, ließ absolut kein Gefühl an sich heran und schottete komplett ab. Doch nun ... Severus wusste einfach nicht wie er es ausdrücken oder umschreiben sollte. Er fühlte sich richtig wohl in Sarahs Armen, spürte ihre Kraft und Stärke – sowohl die körperliche wie auch die magische, die alleine schon enorm war – und konnte abschalten und sich fallen lassen. Und gerade diese Tatsache verwunderte ihn.

Severus lag in Sarahs Armen, versuchte so unauffällig wie möglich sein absolutes Gedankenchaos zu ordnen und wieder Herr über alle seine Sinne zu werden. Doch gerade dies wollte ihm momentan einfach nicht gelingen. Er konnte ja nicht ahnen, dass dies an Sarahs Innerem Wesen lag, welches Severus und seinen Dunkelelb immer noch einlullte und beruhigte – dafür sorgte das Sev so ruhig blieb und nicht Hals über Kopf aus dieser Situation floh.

Die Stimme seiner Gefährtin zog Severus schließlich aus seinen Gedanken und ließ ihn neugierig zuhören.

„Du Oma.", begann Sarah gerade. Sie konnte sich einfach nicht zurück halten und streichelte ihren Gefährten liebevoll und sehr sanft über die Wange.

„Ja, mein Kleines?", antwortete Melania und wartete dann darauf das ihre Enkelin sprach.

„Meinst du, wir haben eine Chance?", sprudelte die Frage schon aus ihr heraus. „Ich meine Sev und mich!", fügte sie relativ leise hinzu.

Melania betrachtete ihre Enkelin, die Severus fest und sicher im Arm hielt und nun sehr liebevoll und sanft über die Wange strich. Sie sah die Liebe, die Sarah und vor allem ihr Wesen schon für ihn empfand. Melania legte ihre rechte Hand auf Sarahs Arm und drückte sie einmal. „Ja Kleines, dass denke ich. Ich bin wirklich ganz fest davon überzeugt.", sagte sie.

„Ja, aber ...", fiel Sarah ihr ins Wort.

„Nein, nichts mit aber!", konterte diese direkt. „Du hast doch seine Worte vernommen. Severus hat dich abgelehnt und zurück gewiesen um dich zu schützen und in Sicherheit zu wissen. Du wirst wirklich sehr viel Geduld mit ihm haben müssen. Schließlich kennt er wirkliche Gefühle und Zuneigung nur von seiner Mutter, die ja leider viel zu früh starb. Sarah, du musst ihm Zeit geben, um all das was du seit deiner frühesten Kindheit gelernt und erfahren hast, ebenfalls kennen zu lernen und zu erfahren was es heißt geliebt und umsorgt zu werden. Seine nach außen hin gezeigte eisige Maske und die Gefühllosigkeit sind eine wohl bis jetzt notwendige Maßnahme gewesen, um zu überleben. Denn weder der Dunkle Lord noch Dumbledore haben ihr Herz am rechten Fleck gehabt und sind vollkommen irre, wenn du mich fragst. Der Dunkle Lord existiert nicht mehr, aber Dumbledore treibt sich da draußen herum und will sich vermutlich an Sev rächen. Arcturus und Thanakus werden unsere alten Schutzzauber erneuern und auch deinen Gefährten darin einbinden und dann wollen wir mal sehen was dieser alte vertrocknete Sack noch gegen ihn ausrichten kann.", gab Melania von sich.

'Also ich muss sagen, dass ist äußerst interessant. Da haben die Familie Black bzw. der ganze Black-Clan wohl allen etwas vorgespielt und vieles verheimlicht. Sie scheinen stärker zu sein als bis jetzt angenommen wurde!', schoss es Severus durch den Kopf. So in Gedanken bekam er gar nicht mit wie wohl sich sein Inneres Wesen in Sarahs Armen fühlte und die mittlerweile von ihr ausgeführten Streicheleinheiten über Wange und Brust als äußerst angenehm empfand und tatsächlich zu schnurren anfing.

Severus bemerkte es erst, als die beiden Blackfrauen es auch registrierten.

„Hör mal, Oma. Der Dunkelelb scheint die Streicheleinheiten zu mögen!", begann Sarah, während sie fasziniert auf ihren Gefährten blickte. „Er schnurrt ... hör doch. Er liegt in meinen Armen und schnurrt richtig!", rief sie, konnte es immer noch nicht fassen und war sehr glücklich.

„Ja, Kleine – ich höre es. Siehst du, dass Innere Wesen deines Gefährten akzeptiert eure Bindung vollkommen und fühlt sich bei dir wohl. Es ist auf dem richtigen Weg, lässt sich durch die vielen "Irrwege" nicht täuschen oder durcheinander bringen und ablenken. Glaube mir, es wird alles gut. Der Dunkelelb wird dir helfen und Severus umstimmen und alle seine Zweifel und Ängste in Luft auflösen.", meinte Melania und blickte zufrieden auf ihre Enkelin und dessen Gefährte.

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